„Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Po“

Ein Mob aus jungen Männern belästigt an Silvester in Köln Frauen. Die Polizei hält sich zur Frage nach den Tätern bedeckt. In den sozialen Netzwerken kochen die Ressentiments gegen Flüchtlinge hoch.

Es ist einer der sichtbarsten Orte der Stadt: Tausende Passagiere steigen jeden Tag am Kölner Hauptbahnhof aus oder um, menschenleer ist es nie – im Gegenteil: Nicht nur Pendler, sondern auch feiernde Stadtbewohner und Besucher tummeln sich um den Bahnhof im Schatten des Doms, der nur wenige Minuten von der Kneipengegend in der Altstadt und dem Rhein entfernt liegt. Ein Hauptbahnhof, der etwa an Karneval Touristen mit einem heiteren, ausgelassenen Deutschland konfrontiert.

Ausgerechnet hier hat sich zum Jahreswechsel eine Serie von Übergriffen auf Frauen zugetragen, die man in dieser Form in Deutschland bislang nicht gekannt hat, sondern entfernt an Szenen vom ägyptischen Tahrir-Platz erinnern. Etwa 60 Frauen erstatteten in den vergangenen Tagen Anzeige bei der Polizei, weil ein Mob junger Männer – die Zeugenaussagen reichen von 20 bis 100 Tätern – sie begrapscht, bedroht, beschimpft und ausgeraubt habe.

Gewerkschaft der Polizei ist entsetzt

Nach aktuellen Angaben der Polizei wurde sogar einer Zivilpolizistin in die Hose gefasst. „Es ist ein unerträglicher Zustand, dass mitten in der Stadt solche Straftaten begangen werden“, sagte Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers am Montag. Die Polizei will jetzt ihre Präsenz verstärken.

Es waren am Silvesterabend auf dem Bahnhofsvorplatz etwa tausend Männer versammelt, die offenbar aus dem arabischen oder… weiterlesen

Quelle: Die Welt