Das ist die größte Gefahr bei einem neuen Goldstandard

Keine Frage: Gold ist eben eine ganz besondere Anlageklasse. Aber Gold wird auch immer häufiger als Lösung für unsere Finanzprobleme propagiert. Diese Rolle kann das Edelmetall mal besser und mal schlechter einnehmen.

Gold als ultimativer Krisenschutz wird in der öffentlichen Diskussion gerne zusammen mit einem neuen Goldstandard genannt. Sogar der ehemalige Weltbank-Chef Robert Zoellick hat sich vor einiger Zeit für ein neues Goldstandard-Währungssystem ausgesprochen, das an die Bretton-Woods-Ordnung von 1945 bis 1971 anknüpft.

In diesem neuen Weltwährungssystem könne Gold – seiner Meinung nach – seine alte Funktion als Wertanker wieder einnehmen. In diesem damaligen System war der US-Dollar goldgedeckt und andere Währungen waren es durch die Bindung an den Dollar als Weltleitwährung indirekt ebenfalls.


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Goldstandard war ein Auslöser der Weltwirtschaftskrise

Was sich oberflächlich betrachtet als stabile Alternative zu heute anhört, ist beim näheren Blick jedoch eine Katastrophe: Wie die Geschichte zeigt, waren die schlimmsten Krisen gerade unter einer goldgedeckten Währung. So wurde der Goldstandard beispielsweise 1926 weltweit wieder eingeführt und nur 4 Jahre später entstand daraus die Deflation der Weltwirtschaftskrise, die später indirekt zum Zweiten Weltkrieg führte.

Der Fehler eines Goldstandards liegt darin, dass die Geldmenge nicht vernünftig an die Entwicklung der Wirtschaft angepasst werden kann – daraus folgt dann eine ständige deflationäre Entwicklung, bis hin zu schweren Wirtschaftskrisen. Führte dieser Goldstandard schon damals zur größten Krise der Menschheit, so würde es heute bei unserer viel größeren Wirtschaftsleistung noch viel schneller und massiver zum Kollaps gehen.

An was auch niemand denkt: Wird eine neue Goldbindung eingeführt, dann bedeutet das beinahe automatisch, dass privater Goldbesitz verboten wird – anders wäre es kaum möglich, genügend Gold für den Goldstandard zusammen zu bekommen und die Goldmenge stabil zu halten. Auch unter dem Bretton Woods System war deshalb in den USA privater Goldbesitz bei hohen Gefängnisstrafen verboten.

Weder für die Wirtschaft, noch für uns Anleger ist deshalb eine Goldwährung ein Vorteil, sondern im Gegenteil eine noch viel größere Gefahr als unser heutiges System. Was jedoch an diesen Äußerungen des Weltbank-Präsidenten deutlich wird ist, dass offenbar unsere „Elite“ nach wie vor lieber in der Mottenkiste der Geschichte wühlt, als an ein wirklich stabiles Geldsystem zu denken. Unter solchen Voraussetzungen ist es kein Wunder, dass die Krisen immer schlimmer und häufiger werden.

Deshalb fahren Sie auch weiterhin gut damit, nicht auf die Verantwortlichen zu vertrauen, sondern im Gegenteil, Ihre Vorsorgeanstrengungen weiter auszubauen. Dabei werde ich Sie als Krisenexperte auch weiterhin unterstützen.

Quelle: Günter Hannich


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Preissteigerungen: Deutschland hat mit den höchsten Strompreis der Welt

Wie aktuelle Informationen der Bundesnetzagentur zeigen, steigen die Strompreise in Deutschland immer weiter an. Demnach hat der Strompreis für Privatkunden dieses Jahr erstmals die Grenze von 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh) überschritten. Und er steigt weiter an. Der Preisanstieg beim Strom um fast 3,3 Prozent in diesem Jahr ist der stärkste der vergangenen Jahre. Nachdem sich bereits die EEG-Umlage zur Förderung der „Energiewende“ weiter verteuert, sollen im kommenden Jahr auch die Stromnetzgebühren um nochmals sechs Prozent angehoben werden, was direkt auf den Strompreis aufgeschlagen wird.

In Deutschland müssen damit inzwischen mit die höchsten Strompreise der Welt bezahlt werden. Zum Vergleich: In Österreich oder den Niederlanden ist der Strom nur halb so teuer. Im Durchschnitt müssen in der EU nur 20 Cent pro kWh bezahlt werden. Hintergrund ist eine politisch beschlossene „Energiewende“, welche immer größere Kosten verursacht und von Anfang an wenig durchdacht war.

Oftmals werden diese extrem steigenden Stromkosten dafür hergenommen, um eine angebliche „Inflation“ in Deutschland zu begründen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um keine „Inflation“, also steigende Preise durch eine immer größere Geldmenge, sondern um administrative, willkürliche Preiserhöhungen, verursacht durch eine verfehlte staatliche Politik.


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Preiserhöhungen führen direkt in die Deflation

Denn tatsächlich führen solche administrativen Preiserhöhungen nicht zu einer Inflation, sondern zu einer Deflation. Wenn die Bürger, wie in diesem Fall, mehr Geld für Strom ausgeben müssen, dann fehlt ihnen dieses Geld für andere Käufe, die dann zwangsläufig reduziert werden müssen. Jeder Euro kann eben nur einmal ausgeben werden. Und wenn die Aufwendungen für Strom und sonstige administrative Kosten steigen, dann muss in anderen Bereichen gespart werden, was dort zu einem sinkenden Konsum führt. Das kann dann zusammen mit anderen Faktoren deflationäre Folgen wie fallende Preise und Unternehmensbankrotte nach sich ziehen bzw. diese zusätzlich verstärken.

Das heißt für Sie, dass nach wie vor nicht die Inflation die wirkliche Gefahr für Sie darstellt, sondern die Deflation, welche auch durch steigende Gebühren, staatlich beeinflusste Kosten und Steuern immer weiter verstärkt wird. Gibt es eine neue Finanzkrise, dann kommt zu dieser staatlichen Ausbeutung noch der Verlust von Vermögen, das nicht vor solchen Einflüssen geschützt wurde, was den deflationären Crash weiter verstärken wird. Deshalb ist es für Sie wichtig, dass Sie Ihr Vermögen gezielt absichern. Das tun Sie mit einer breiten Streuung in Fremdwährungen oder auch Edelmetalle.

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Quelle: Günter Hannich

Gold – keine absolut sichere Geldanlage

Vielfach wird heute angenommen, dass Gold eine “absolut sichere Geldanlage wäre. Genau wie vor einigen Jahren für Investments in Aktien geworben wurde, wird nun weltweit für ein Engagement in Gold geworben. Dabei wird von den Goldjüngern gerne vermittelt, dass es bei dem Edelmetall von jetzt an nur noch nach oben gehen kann.

Diese Meinung vertraten die Goldjünger auch schon 2001/2012. Doch in den Folgejahren stürzte der Goldpreis über etliche Jahre ab. Erst Anfang 2016 kam hier die Trendwende zum Besseren. Doch bei einem Goldpreis von rund 1.300 Dollar hat Gold noch viel Luft bis zum Rekordhoch von über 1.900 Dollar pro Unze.
Gold hilft nur in der Inflation – aber die wird nicht kommen

Tatsächlich ist Gold nur in einer Inflation von Nutzen, in einer Deflation verliert es (wie alle anderen Metalle auch) an Wert. Das Szenario für den kommenden Crash sieht dann folgendermaßen aus:

Ein Crash erschüttert das Vertrauen der Menschen in die Märkte. Jeder ist deshalb bestrebt seine Ersparnisse so schnell wie möglich nach Hause zu holen (bevor die Banken bankrottgehen).

Weil damit Geld in der Wirtschaft fehlt, steigt der Geldwert, bzw. fallen die Preise für alle Waren. Geld wird also wertvoller. Schnell merken die Goldbesitzer, dass sie eigentlich Geld bräuchten um die täglichen Einkäufe zu tätigen. Sie erkennen, dass an der Kasse der Kaufhäuser zwar Bargeld mit Handkuss genommen, Gold jedoch nicht akzeptiert wird. Infolgedessen sind sie dazu gezwungen Gold zu jedem Preis zu verkaufen. Da dies dann im großen Stil geschieht, fällt der Goldpreis plötzlich und das Edelmetall verliert seinen Glanz.

Gold ist damit zwar zur Risikostreuung zu empfehlen, keinesfalls jedoch als ausschließliche Geldanlage.

Gefährliche Diskussion um Goldgeld

Die Diskussion um Goldgeld ist in diesem Zusammenhang sehr gefährlich. Damit werden uninformierte Leute mit psychologischen Mitteln gefangen und eine eigentliche Problemlösung durch eine grundlegende Geldreform wird verhindert. Es ist deshalb heute sehr wichtig, dass die Bevölkerung über die Bestrebungen interessierter Kreise aufgeklärt wird, welche an der Einführung einer Goldwährung (zum eigenen Nutzen!) arbeiten.

Quelle: Günter Hannich

Böse Vorahnungen – In den USA geht es bergab

Die niedrigen Zinsen, die Negativ-Zinsen und die Mengen an Geld, mit denen die Märkte überflutet verfolgt die Politik in Europa und Amerika vor allem ein Ziel:

Die Wirtschaft soll angekurbelt werden. Die Unternehmen sollen Investitionen vereinfacht werden. Depression und Deflation sollen verhindert werden. Wie „erfolgreich“ diese Strategie ist, das zeigt ein Blick auf die aktuellen Daten der USA:

  • Der Auftragseingang in den USA geht zurück. Nach der aktuellen Statistik bekamen die US-Unternehmen im Februar 2016 0,8% weniger Aufträge. Mit anderen Worten: Statt Wachstum steht Schrumpfung auf dem Programm. Die Politik des billigen Geldes funktioniert nicht. Ein Wirtschaftseinbruch wird damit nicht zu verhindern sein.


Unbehagen und böse Vorahnungen dürften die schlechten Zahlen aus den USA auch hierzulande auslösen: Nachdem China als ehemals wichtigstes Abnehmerland ins Straucheln geraten, wankt mit den USA ein weiterer Großkunde. Nach den Problemen in China hatten die deutschen Maschinenbauer darauf gesetzt, in den USA vermehr Abnehmer zu finden. Wenn es bei den negativen Zahlen aus den USA bleibt – und alles sieht danach aus –, wird es damit nichts. Rezession, Deflation, Depression sind dann nicht mehr weit entfernt …

Entsprechend düstere Befürchtungen hatten wahrscheinlich die Verantwortlichen bei der Europäischen Zentralbank (EUB) bereits in diesem März als sie überraschend den Leitzins auf 0,0% senkten, den Geldhahn noch einmal weiter aufgedreht hatte und ankündigte, Anleihen im Wert von jetzt 80 Milliarden statt bisher „nur“ 60 Milliarden Euro im Monat zu kaufen.

Wie die Zahlen aus den USA zeigen: All das hilft wenig. Viele ernsthafte Beobachtet befürchten deshalb schon das Schlimmste für die bevorstehende Berichtssaison in den USA, bei der die großen Aktienunternehmen ihre Zahlen offenlegen:

Die Zeitung Financial Times prognostiziert aktuell, dass die Gewinn der Unternehmen aus dem S&P 500-Index im ersten Quartal 2016 um rund 7,6% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind.

Wir müssen den Tatsachen in die Augen sehen: Es geht abwärts!

 

Quelle: Günter Hannich

„Politik-Versagen – Merkels Stunde hat geschlagen!“ – Internationale Experten rechnen ab (1)

Sie wissen: Nach dem schlechten Abschneiden der CDU und dem Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt gerät die Union hierzulande in die Kritik.

Politik ohne Rücksicht auf den Wähler

Jeder gibt nun jedem Schuld. Und jeder meint damit indirekt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Wissen Sie, was mir ein CDU-Lokalpolitiker nach der desaströsen Niederlage im Ländle zugeflüstert hat? Merkel würde Ihren Stiefel einfach durchziehen, ganz egal, was die Bevölkerung denke. Ja, so drückt man sich hier im Schwäbischen aus. Und genauso ist es.

Sehen Sie: Selbst vom eigenen Koalitionspartner, der CSU, gibt es harsche Worte. Horst Seehofer wird nicht müde zu betonen, dass die Union immer mehr an Zustimmung verliert. Freilich wird er von der Angst getrieben, in Bayern die absolute Mehrheit zu verlieren. Schon jetzt gibt es Prognosen, dass dort die AfD über 5 Prozent kommen würde.

Internationale Kritik an Merkels Politik

Auch international wird die Bundeskanzlerin hart angegangen. Beispielsweise von den Briten. Genauer von Matthew Lynn, einem renommierten Finanzjournalisten in einem Kommentar im The Telegraph.

Ich möchte Ihnen diese Kritik nicht vorenthalten, die hierzulande kaum wahr genommen wird, obwohl sie durchaus berechtigt ist. Denn diese Gedanken haben unmittelbar mit Ihrem eigenen Lebensstandard und Ihrer persönlichen und finanziellen Sicherheit zu tun. Und bestätigen das, was ich Ihnen schon seit vielen Monaten bei Unangreifbar Leben predige.

„Merkels Stunde hat geschlagen!“

Der Brite Matthew Lynn ist davon überzeugt, dass Angela Merkel Europa zugrunde gerichtet hat. Sie müsse schnellstens „verschwinden!“ Ihre Stunde hätte geschlagen. Europas Wirtschaft würde es viel besser gehen, wenn sie weg sei. Denn sie sei für das Anhalten der Eurokrise verantwortlich.

Der Finanzjournalist belässt es jedoch keineswegs beim „Merkel-Bashing“, sondern begründet seine Meinung auch.

Merkel sitzt EU-Probleme aus

Griechenland stecke noch immer in einer Wirtschaftsmisere, meint Lynn. Die Europäische Zentralbank (EZB) versuche „erfolglos“ das Land aus der Deflation zu bringen. Zudem sei der Euro das „dysfunktionalste Währungssystem“, das jemals geschaffen worden sei.

Für die EU gebe es lediglich zwei Möglichkeiten: dass sie entweder in „natürliche Zonen“ eingeteilt würde oder zu den nationalen Währungen zurückzukehre.

Doch Merkel habe sich entschieden, das Problem „auszusitzen“ und auf das Beste zu hoffen“.

Wann kommt der Kollaps?

Probleme aussitzen und hoffen – besser kann man wohl die Haltung der Bundeskanzlerin nicht ausdrücken. Obwohl die Kritik an ihrer Politik immer größer wird, hält sie eisern daran fest. Und regiert so gegen große Teile der eigenen Volksvertreter und der Bevölkerung.

Wie lange geht das noch gut?

In Teil 2 zeige ich Ihnen auf, warum Europa vor dem Abgrund steht. Es sind wahrlich keine guten Aussichten!

 

Quelle: Guido Grandt

Deflationsgefahr: Davor habe ich schon vor 6 Jahren gewarnt

Die Euro-Krise ist aktuell in den Nachrichten nicht immer an vorderster Stelle. Doch wenn Sie glauben die Probleme sind gelöst, dann muss ich Ihnen leider widersprechen. Aktuell verschieben wir die Probleme mit der Gemeinschaftswährung Euro nur in die Zukunft.

Doch eine Folge der verfehlten Rettungspolitik sehen wir schon heute: Europa steht vor deflationären Tendenzen. Die Inflationsrate notiert nahe dem Nullpunkt. Viele Experten hat diese Entwicklung überrascht. Ich gehöre nicht dazu.

Schon vor exakt vier Jahren, also im Februar 2012, schrieb ich an dieser Stelle:

Die Eurokrise wird zu einer massiven Deflation führen

Daran sehen Sie, dass das Problem des Euros nicht zu unterschätzen ist. Auch für mich ist die aktuelle Entwicklung keineswegs nur eine kleinere Krise die bald zu Ende geht, sondern sie ist Teil eines großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zerfallsprozesses, an dessen Ende eine völlig neue Welt stehen wird. Ich gehe davon aus, dass die jetzige Krise zu einer Deflation führen wird.

Genau das hat auch für Sie deutliche Konsequenzen: Sie müssen ihre ganze Geldanlage überdenken. Während die meisten sich auf eine Inflation einstellen, ist es für Sie deutlich schwieriger, sich vor einer wirklich kommenden Deflation zu schützen.

Meinen Lesern im Crash-Investor schrieb ich schon am 14.11.2010 im Crash-Investor – und dabei hat sich an meiner Einschätzung bis heute nichts geändert:

„Ein Kollaps des Schuldensystems ist dabei nur noch eine Frage der Zeit. Diese kommende Krise wird jedoch nicht – wie vielfach heute behauptet – sofort zu einer Hyperinflation führen, sondern sie wird zuerst durch die enorme Vermögensvernichtung bei Staatspleiten zuerst eine massive Deflation bewirken.“

Soweit meine früheren Einschätzungen, die auch heute noch gültig sind. Für Sie heißt das ganz klar: Sie müssen Ihr Vermögen aktiv schützen – sonst sind Sie den negativen Folgen der Deflation schutzlos ausgeliefert. Wie das geht, erfahren Sie regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Der Blick zurück: Die massiven Folgen der Deflation 1931

Regelmäßige Leser kennen das schon: Von Zeit zu Zeit schaue ich gerne mal zurück. Meiner Einschätzung nach sind eben viele Dinge, die heute passieren sehr viel besser zu verstehen, wenn man einige historische Kenntnisse hat.

Doch gerade die Kenntnis von Wirtschaftskrisen spielt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle – wie ich finde völlig zu Unrecht. Das gilt sehr stark für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg – die war vor allem aus wirtschaftlicher Sicht äußerst spannend.

So war nach dem Ersten Weltkrieg war eine massive Verschuldung Deutschlands in den USA aufgebaut worden. Dabei nahmen die Banken kurzfristige Kredite in Amerika, um das Geld langfristig zu verleihen. Wenn der Rückzahlungstag kam, wurden neue, wieder kurzfristige, Kredite genommen. Ab 1927 kam es zu ersten Krisenerscheinungen.

Der Zahlungsmittelumlauf ging stetig zurück, es folgten Konkurse, verbunden mit wachsender Arbeitslosigkeit. Im Jahr 1930 erreichte die ausländische Verschuldung mit 22 Milliarden Mark einen Höhepunkt. Davon waren die Hälfte kurzfristige Schulden. Richtig bedrohlich wurde die Situation jedoch erst nach dem Börsencrash von 1929 an der Wall Street.

Von den USA aus breitete sich die Deflation international aus

In der Krise wurden die Kredite zunehmend zurückgezogen und deutsches Währungsgold floss nach Amerika. Der Zusammenbruch der Österreichischen Kreditanstalt am 11. Mai 1931 verursachte eine weltweite Angst um Kapitalanlagen in Deutschland. Die Folge war eine Kapitalflucht und innerhalb weniger Wochen büßte die Reichsbank Gold und Devisen im Wert von 2 Milliarden Reichsmark ein.

Ab Juli 1931 zog sich das Geldkapital vom Markt massiv zurück, da ausländische und deutsche Kunden ihr Geld von den Bankkonten abhoben. Durch den Goldstandard war die Notenbank dazu verpflichtet, 1/3 des ausgegebenen Geldes als Golddeckung zu deponieren.

Da innerhalb der Krise Gold aus Deutschland abgezogen wurde, musste die Reichsbank die dreifache Menge an Geld einziehen, um die Deckung aufrechtzuerhalten. So breitete sich über den Goldstandard die Krise in Amerika auf die ganze Welt aus, da die meisten Länder ihre Währung an das Edelmetall gekoppelt hatten.

Durch diesen Effekt wurde einmal die Deflation durch den Einzug des Tauschmittels Geld immer weiter verschärft und zum zweiten konnte die Notenbank keine eigenständige Politik betreiben, um die Krise zu bewältigen.

Allein schon an dieser Entwicklung sehen Sie, wie realitätsfern heute Forderungen nach einemneuen Goldstandard sind. Ein solches Prinzip wäre heute von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Gleichwohl hat die große Deflation ab 1931 klar gezeigt: Eine massive Krise kann eben vor allem durch die Deflation ausgehen. Das wird leider heute immer wieder in Deutschland vergessen.

 

Quelle: Günter Hannich

Geschichte zeigt: Erst die Krise dann der Krieg

Schon seit Jahren beschäftige ich mich mit der Geschichte von Finanzkrisen. Was mir dabei aufgefallen ist: Sehr oft zogen wirtschaftliche Krisen dann sogar Kriege nach sich. Beim Ersten Weltkrieg war es genauso, denn besonders die Deflation von 1912 wirkte sich katastrophal auf die Lebensumstände der Menschen aus.

Die Staaten waren zu dieser Zeit so hoch verschuldet, dass beispielsweise Deutschland allein für seine Eisenbahnanleihen mehr Geld aufwenden musste als für das ganze hochgerüstet Heer. Insgesamt war die finanzielle Situation der meisten Staaten damals sehr angespannt, deshalb versuchte jede Nation möglichst große Weltmarktanteile für sich zu beanspruchen, um die wachsenden Zinslasten tragen zu können. Damit entwickelte sich ein Konkurrenzkampf, welcher im Ersten Weltkrieg endete.

Wer das zinskapitalistische System durchschaut hatte, konnte schon lange vor dem Ersten Weltkrieg die Ereignisse vorhersagen. So rechnete der Professor für politische Ökonomie, Ruhland bereits 1908 die Vermögenskonzentration durch den Zinseffekt aus und kam zum Ergebnis, dass eine Katastrophe absehbar wäre.

Kapitalkonzentration bei Banken: Ein Krisenauslöser damals wie heute

So wuchs damals die im Jahr 1870 mit 15 Mio. Mark Kapital gegründete Deutsche Bank bis 1908 auf ein Vermögen von 150 Mio. Mark, im ganzen Syndikat sogar 3 Mrd. Mark, an. Bei Beibehaltung dieser Steigerungsrate würde spätestens nach 10 weiteren Jahren das gesamte Volksvermögen von 150 Mrd. Mark der Deutschen Bank gehören.

Doch dazu kam es nicht mehr – Ruhland sah bereits, 6 Jahre vorher, den Ersten Weltkrieg voraus:

“Bei der nur zu oft maßlosen Inanspruchnahme des Kredits vollzieht sich hier mit Hilfe des Bank- und Börsenkapitals in einer anscheinend planvollen Weise eine nationale wie internationale Verkettung der Privatunternehmungen, die in unserem Kriegszeitalter uns eines Tages einer Krise entgegen zu führen droht, wie sie kaum in der Geschichte der Völker schon erlebt wurde. Hier lag Ruhland genau richtig mit seiner Prognose.

Doch die Folgen des ersten modernen Kriegs gingen noch sehr viel weiter. Im Endeffekt wurde durch den Ausgang des Ersten Weltkriegs mit der Niederlage Deutschlands die Vorbedingungen für einen erneuten Waffengang geschaffen.

Das durch den Krieg angehäufte Schuldenkapital erforderte eben eine weiter steigende Verzinsung und mündete schon wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg in der massiven Wirtschaftskrise von 1923. Mehr dazu in einer weiteren Ausgabe an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Was Sie aus der Geschichte über Krisen lernen können – die Gründerkrise 1873

Heute lese ich immer wieder davon, dass wir noch nie dagewesene Dinge erleben – vor allem am Finanzmarkt. Diese Ansicht kann ich nicht teilen. Meiner Erfahrung nach wiederholt sich Geschichte – vor allem bei wirtschaftlichen Fragen.

Das liegt auch daran, dass sich die Gesetze der Mathematik nicht aushebeln lassen. Daher ist auch unser aktuelles auf Zins aufgebautes Geldsystem irgendwann nicht mehr aufrecht zu erhalten und es droht ein massiver Zusammenbruch.

Mit diesem Hintergrund lässt sich der Ablauf der Geschichte verstehen und sich sogar Szenarien für die Zukunft entwickeln. Es wird deutlich, dass die Entwicklung immer nach demselben Muster verläuft.

Ich werde daher nun regelmäßig auf wichtige Wirtschaftskrisen der Vergangenheit blicken und Ihnen aufzeigen, was diese Krise für uns heute noch an Bedeutung haben.

Die Wirtschaftskrise 1873 – von der Gier zur Krise

Ein gutes Beispiel für ein Zinssystem in der Endphase ist die Gründerzeit um 1870. Unternehmen wurden durch massive Verschuldung gegründet und in Aktiengesellschaften umgewandelt. Die Betriebe waren dabei völlig überbewertet, was daran deutlich wurde, dass der Aktienwert oftmals das Doppelte oder Dreifache des realen Firmenwertes betrug. Dadurch konnte ein Aktienboom ausgelöst werden, dem immer mehr Menschen erlagen.

Zum guten Teil wurde dabei die Gier des Menschen nach Reichtum von cleveren Geschäftemachern geschickt ausgenutzt, um kritisches Denken auszuschalten. Um die Anleger anzulocken, wurden bezahlte Personen damit beauftragt, ein reges Gedränge vor der Ausgabestelle vorzutäuschen.

Gleichzeitig brachte die Presse Berichte über eine vielfache Überzeichnung der Aktien. In der Masse entstandt dadurch der Eindruck, dass tatsächlich ein große Interesse an den Aktien bestehen würde.

Durch solche Tricks konnte die Entwicklung weiter angeheizt werden und in den Jahren 1871 und 1872 erschien an der Börse in Berlin praktisch jeden Tag ein neues Unternehmen auf dem Kurszettel.

Die Entwicklung war mit einem steilen Anstieg der Wohnungspreise verbunden, da von der reichen Oberschicht vermehrt Immobilien nachgefragt wurden. Die Entwicklung endete im März 1873 im Zusammenbruch, der die Bevölkerung in bittere Armut stürzte. Hunderttausende verloren ihre Existenzgrundlage, als die Kurse abstürzten.

Aktienkurse wurden künstlich angetrieben – und stürzten dann ab

Die Aktienkurse lagen im Jahr 1876 nur noch halb so hoch als während des Booms 1873. Auch der Immobilienboom verdrehte sich ins Gegenteil und unzählige Wohnungen standen leer, weil viele Hausbesitzer ihre Kredite nicht zurückzahlen konnten.

Der Börsencrash wirkte sich auf die ganze Wirtschaft als Deflation aus: Niemand wollte mehr investieren, niemand konnte etwas kaufen. Die Firmen blieben auf ihren Waren sitzen und mussten die Preise reduzieren. Löhne und Gehälter wurden im weiteren Verlauf gekürzt.

Diese bis damals größte Wirtschaftskrise dauerte 23 Jahre und endete um die Jahrhundertwende in einer Zeit, in der sich Wirtschaftseinbrüche und Boom abwechselten. Dabei verschuldeten sich die Staaten im Kampf um Rendite immer weiter, was letztlich im Ersten Weltkrieg endete. Was für wirtschaftliche Auswirkungen der Erste Weltkrieg hatte, werde ich Ihnen in einer weiteren Ausgabe näher erläutern.

 

Quelle: Günter Hannich

Welthandel bricht ein – das ist der Beginn einer neuen Krise

Wer jetzt noch von einem Boom der Weltwirtschaft spricht, schaut nicht auf die richtigen Daten. Das kann ich nur in dieser Klarheit feststellen. Je intensiver ich aktuell die Datenlage analysiere, desto mehr komme ich zum Schluss: Die Weltwirtschaft steht direkt vor der nächsten großen Krise.

Wie stark die globale Wirtschaft unter Druck steht, zeigen beispielsweise wichtige Kennzahlen zum Handelsvolumen. Dabei meine ich gar nicht die zuletzt schon massiv eingebrochenen Zahlen zum chinesischen Import und Export. Das ist ohne Frage ein massives Alarmzeichen.

Ein ähnlich dramatisches Bild ergibt sich beim Blick auf das weltweite Handelsvolumen. Hierfür gibt es einige wichtige Indizes, die das Handelsvolumen abbilden.

Ich schaue mir hier den Baltic Dry Index immer wieder ganz genau an. Als ich dies in dieser Woche wieder tat, traute ich kaum meinen Augen. Sicherlich war mir klar, dass die Lage dramatisch ist. Doch das die Lage wirklich so dramatisch ist, kam selbst für mich überraschend.

Aktueller Absturz beim Baltic-Dry-Index ist Vorbote für neue Krise

So ist der Baltic-Dry-Index im Wochenverlauf auf ein neues Allzeit-Tief von nur noch 504 Punkten abgesackt. Sie müssen dazu wissen, dass die Daten immerhin bis ins Jahr 1985 zurückreichen – also der Index eine 30-jährige Historie aufzuweisen hat.

Allein in den vergangenen 12 Monaten ist dieser wichtige Handelsindex um rund 60% eingebrochen. Dieser Index bildet das Handelsvolumen wichtiger Rohwaren ab wie beispielsweise Metalle, Getreide oder auch Treibstoffe. Dabei geht es um die Preise, die für die verschiedene Seerouten zu zahlen sind.

Der aktuelle Absturz liegt ohne Frage zu einem großen Teil an der stark geschrumpften Nachfrage aus China. Aber was für mich viel entscheidender ist: Die aktuelle Entwicklung erinnert mich fatal an die Entwicklung im Jahr 2008. Auch damals brach erst der Handelsindex ein und danach folgte die große Finanzkrise.

Ein solcher Ablauf ist auch jetzt wieder möglich – denn in vielen Regionen mehren sich die Anzeichen für einen deutlichen wirtschaftlichen Rückgang. Hinzu kommt die Gefahr eine sich immer weiter verstärkenden deflationären Tendenz. Das ist aktuell auf jeden Fall die viel größere Gefahr, als die immer wieder zu hörenden Warnungen vor einemmassiven Ansteigen der Inflation. So lange die Zinsen so niedrig sind, bleibt ohne Frage eine Deflation das größere Problem.

 

Quelle: Günter Hannich