Euro-Krise: IWF unterschätzte Krise

Die Euro-Krise ist nach offizieller Lesart nun schon einige Jahre vorbei. Doch die Folgen beschäftigen uns noch heute. Allerdings ist es nicht nur aus historischer Sicht interessant noch einmal den Rückblick zu wagen und auf die Gründe für die Euro-Krise genauer zu schauen.

Genau das hat jetzt auch der Internationale Währungsfonds (IWF) getan. Diese globale Organisation ist ja gerade auch bei den verscheidenden Rettungsschirmen zur Euro-Krise immer wieder mit dabei gewesen und war dort an entscheidender Stelle auch für die hohen Milliardenzahlungen beispielsweise an Griechenland verantwortlich.

IWF hat die Euro-Krise nicht erwartet

Doch wie nun eine interne Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ergab, unterschätzte diese wichtige Finanzinstitution von Anfang an die Eurokrise. Die IWF-Experten waren vor der Krise davon überzeugt, dass in einer Währungszone die internen Ungleichgewichte keine Rolle spielen. So wurden die großen Defizite in den Leistungsbilanzen von Griechenland, Irland und Portugal lange Zeit nicht beachtet.

Das zeigt mir, dass auch die IWF-Experten offenbar nicht vor Irrtümern gefeit sind. Schon in meinem Buch „Der Euro“ aus dem Jahr 2001 schrieb ich, dass es nur mit freien Wechselkursen ausgeglichene Handelsbilanzen geben kann, weil sich wirtschaftlich schwache Länder nur über eine Währungsabwertung wieder stabilisieren können. Nur noch einmal für Sie zur Erinnerung: Das Buch erschien damals unmittelbar vor der offiziellen Euro-Einführung.

Beim Euro unterliegen aber alle Länder einer Währung, ohne die Möglichkeit zu haben, eine angepasste, eigenständige Währungspolitik zu betreiben. Das führt dazu, dass sich bei den schwachen Staaten Handelsbilanzdefizite entwickeln, die dann zwangsläufig zur Krise führen.

Gerade jetzt gilt: Sichern Sie Ihr Vermögen aktiv ab

Genau das ist in der Eurokrise passiert und war von vornherein abzusehen. Wenn Organisationen wie der IWF davon ausgingen, dass der Euroverbund nicht in eine Krise geraten könne, dann zeigt mir das, dass auf solche Organisationen kein Verlass ist. Für Sie bedeutet das, dass Sie keinesfalls die Beruhigungspillen solcher Experten schlucken, sondern sich konsequent auf die nächste Stufe der Eurokrise aktiv vorbereiten sollten.

Denn eins ist mir nach den vielen Jahren der intensiven Analyse klar: Die Euro-Krise und auch die Finanzkrise haben nicht wirklich zu großen Veränderungen geführt. Daher sind auch noch viele gefahren aktiv, die uns diese Krise gebracht haben. Das macht die weitere Entwicklung auch so gefährlich.

Quelle: Günter Hannich

Italiens Banken am Abgrund

Die Probleme der Eurozone rücken wieder viel stärker in den Fokus. Erst vergangene Woche sorgte das neue Griechenland Hilfspaket für viele Schlagzeilen. Doch in einem anderen Euroland sieht die aktuelle Lage sehr viel dramatischer aus. Doch davon erfahren sie so gut wie nichts. Das will ich heute ändern, denn der Blick nach Italien zeigt Ihnen ganz klar welche massiven Probleme immer noch innerhalb der Eurozone bestehen.

So muss jetzt der erst vor wenigen Monaten eingerichtete italienische Bankenrettungsfonds Atlante schon wieder einspringen. Dieses Mal geht es um die Regionalbanken Veneto Banca.

Eigentlich wollte sich das italienische Finanzinstitut am freien Markt frisches Kapital von 1 Mrd. Euro besorgen. Dieser Plan ist jedoch grandios gescheitert. So melden nun einige italienische Medien, dass das Interesse möglicher Investoren bei der Veneto Banca nahezu gegen Null ging.

Da professionelle Investoren nicht dabei sein wollen, greift nun der italienische Bankenrettungsfonds Atlante ein und wird wohl die 1 Mrd. Euro an frischem Kapital übernehmen. Das ist nun schon der zweite Fall, bei dem die italienische Bankenrettung aktiv wird.

Zwei Nothilfen in nur vier Wochen – und die Hälfte des Rettungsfonds ist schon verbraucht

Ganz zu Beginn des Monats Mai war Atlante schon einmal gefordert und zwar bei der Banca Popolare di Vicenza. Hier lag der Wert der Finanzspritze bei immerhin 1,5 Mrd. Euro. Doch nun kommt die wirklich beunruhigende Tatsache: Allein durch diese beiden Transaktionen hat der italienische Rettungsfonds schon mehr als die Hälfte seines kompletten Volumens ausgegeben.

Dabei stehen noch sehr viele italienische Banken mit dem Rücken zur Wand. Immerhin weisen die Bilanzen der italienischen Finanzinstitute insgesamt notleidende Kredite mit einem Volumen von 360 Mrd. Euro aus. Um Ihnen hier eine Vorstellung zu geben: Das entspricht einem Drittel aller notleidenden Kredite in der Eurozone.

Bei diesen dramatischen Zahlen verwundert es nicht, dass der italienische Bankensektor als Ganzes das schlechteste Ergebnis beim Bankenstresstest der EZB erreicht hatte. Doch eins ist auch klar: Wenn nach nur wenigen Monaten der Bankenrettungsfonds in Italien schon stark angegriffen ist, wird es schon bald eine Aufstockung geben müssen.

Die Frage ist nur, wie lange Italien das erst einmal noch alleine stemmen kann. Hier droht das nächste Hilfspaket in der Eurozone. Daher kann auf gar keinen Fall davon die Rede sein, dass die Euro-Krise mittlerweile vorbei sei.

 

Quelle: Günter Hannich

Ich warne Sie vor Immobilien

Für viele Investoren sind Immobilien immer noch das Investment der Stunde. Doch mittlerweile nehmen die Risiken auf dem deutschen Immobilienmarkt deutlich zu.

Ja, es nicht übertrieben von einer Blasenbildung auf dem deutschen Immobilienmarkt zu sprechen. Immerhin schon seit Ende 2010 legen die Preise Immobilienbereich in Deutschland deutlich zu. Ein Ende dieser massiven Entwicklung ist nicht in Sicht.

Gerade in den Ballungsräumen haben zuletzt die Preissteigerungen noch einmal deutlich zugenommen. Die Faktoren die den aktuellen Preisboom auslösen sind noch die gleichen: Zum einen haben wir extrem niedrige Bauzinsen.

Die Aussichten auf eine Wende hier haben durch die aktuelle Null-Zinspolitik der EZB auch erst mal einen Dämpfer erhalten. Stellen Sie sich vor: Mittlerweile ist es schon möglich, ein Immobiliendarlehen mit einer zehnjährigen Laufzeit für deutlich unter 1,5% abzuschließen. So etwas hat es in der Geschichte noch nie gegeben.

Immobilien können leicht besteuert werden

Auf der anderen Seite können Immobilien nicht wie andere Anlagegüter einfach vermehrt werden. Somit ist das Angebot vor allem in Ballungsgebieten extrem niedrig. Das treibt die Preise weiter an. Da jedoch die Zinsen so niedrig sind, glauben viele Bundesbürger, dass sie in der Lage sind, sich auch deutlich teurer Immobilie leisten zu können.

Auf den ersten Blick mag diese Ansicht sogar stimmen. Doch sie ist wenig zukunftsgerichtet. Sollte tatsächlich die Euro-Krise noch einmal zurückschlagen wird auch unsere Wirtschaft in massive Turbulenzen gezogen werden. Ein sehr beliebtes Mittel der Regierung war es in der Vergangenheit immer wieder, Immobilienbesitzer zur Kasse zu bitten.

Zwangsabgaben auf Immobilien sind kein theoretisches Modell. Im Zuge der Euro-Krise wurden sie zuletzt in Griechenland, Italien oder auch in Lettland eingesetzt. Immobilien habe eben einen großen Nachteil: Wie ist das Wort schon sagt, sind sie immobil und sie können in Krisenzeiten nicht mitgenommen werden. Das ist auf jeden Fall ein großer Nachteil für Immobilien als Krisenvorsorge.

Nicht das Sie mich falsch verstehen: Ich spreche mich nicht gegen selbstgenutzte Immobilien aus, die sicherlich als gute Alternative der Alterssicherung anzusehen ist. Ich spreche hier von Investment Immobilien die nur zum Zwecke der Rendite gekauft werden. Hier gehen sie ein viel zu großes Risiko ein.

Insofern bleibe ich bei meiner Einschätzung: Lassen Sie sich aktuell Immobilienfieber nicht anstecken, sondern halten Sie Ihr Vermögen flexibel. Das wird Sie auch Krise ruhig schlafen lassen.

 

Quelle: Günter Hannich

Bundesbank fordert weitgehende Aufgabe der deutschen Souveränität

Die Deutsche Bundesbank macht sich überraschend zum Vorreiter einer weitgehenden Aufgabe der fiskalpolitischen Souveränität Deutschlands. Gemeinsam mit der französischen Notenbank sieht sie die Lösung der Euro-Krise in einer massiven Zentralisierung der Befugnisse auf EU-Ebene.

Die Notenbankchefs von Frankreich und Deutschland fordern eine Reform der Euro-Zone. Francois Villeroy de Galhau und Jens Weidmann plädieren in einem gemeinsamen Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung für die Schaffung eines Euro-Staats – auch wenn die Notenbanker dies nicht ausdrücklich so nennen. Doch die weitreichenden Veränderungen, die sie vorschlagen, würden zu einem solchen staatlichen Gebilde führen. Die Euro-Zone kann aus Sicht des Bundesbankpräsidenten und es Präsidenten der Banque de France nur gerettet werden, indem die Euroländer „in erheblichem Maße Souveränität und Befugnisse auf die europäische Ebene übertragen“. Die Währungsunion stehe angesichts der hohen Defizite und wirtschaftlichen Ungleichgewichte unter ihren Mitgliedern „ganz eindeutig an einem Scheideweg“.

Die Lösung: „Eine stärkere Integration scheint der naheliegende Weg zu sein, um das Vertrauen in den Euro-Raum wiederherzustellen.“ Dazu fordern sie die Schaffung eines gemeinsamen Finanzministeriums, den Aufbau einer effizienten und weniger fragmentierten europäischen Verwaltung sowie die Bildung eines stärkeren politischen Gremiums, das politische Entscheidungen trifft und der parlamentarischen Kontrolle unterliegt. „Diese neuen Institutionen könnten dafür sorgen, das Gleichgewicht zwischen Haftung und Kontrolle wiederherzustellen.“ Angesichts der Verschlechterung der öffentlichen Finanzen und wirtschaftlichen Ungleichgewichte stehe Europa an einem Scheideweg, schrieben die beiden Zentralbankchefs.

Aus Sicht der Deutschen Bundesbank verwundert dieser Vorstoß, zumal er zu Ende gedacht, auch zur Auflösung der Bundesbank führen müsste. Wenn nämlich die Euro-Zone, wie vorgeschlagen, zu einem… weiterlesen

 

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten

Euro-Krise: Die nächsten Dramen stehen schon bevor

Die Euro-Krise spielt in diesem Jahr in den Schlagzeilen keine große Rolle mehr. Doch eins muss Ihnen klar sein: Nur weil Sie nichts mehr darüber hören, sind die Probleme nicht gelöst. Andere Themen wie Flüchtlinge oder Terrorismus haben die Euro-Krise in der öffentlichen Wahrnehmung abgelöst.

Doch für mich ist eine Sache klar: Die Euro-Krise wird schon bald zurückkommen. Schon seit über 15 Jahren warne ich davor, dass der Euro letztlich an seinen internen Spannungen zerbrechen wird. Schon damals war absehbar, dass sich die Länder im Euro nicht aufeinander hin, sondern voneinander weg bewegen.

Was früher durch Wechselkursänderungen ausgeglichen wurde, führt jetzt zu Spannungen im Eurosystem, die sich in enormen Handelsbilanzungleichgewichten und letztlich Überschuldung der schwachen Staaten niederschlagen. Dass es mit dem Euro – trotz aller Rettungsmaßnahmen – immer schlimmer wird, sehen Sie in der katastrophalen Wirtschaftsentwicklung in den schwachen Staaten.

So notiert die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland im Dezember 2015 bei unglaublichen 48,6%. Spanien folgt in dieser Schreckensstatistik gleich dahinter mit 46%. Auch in Italien liegt die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen bei nahezu 40%.

Wenn jedoch fast jeder zweite junge Mensch keine Chance mehr auf eine reguläre Arbeit hat, dann wird das auch auf die ganze Gesellschaft dort massive Auswirkungen haben.

Der Euro zwängt die Mitglieder immer noch ein

Einen Ausweg gibt es für Spanien und die anderen schwachen Staaten nicht, solange sie weiter im Euroverbund bleiben: Ohne Euro würde eine Währungsabwertung und damit bessere Export-bedingungen sofort zu einer Besserung der Lage führen, doch dieser Ausweg ist durch die Einheitswährung verschlossen.

Dazu kommt, dass die Lage sich noch weiter verschärfen wird: Je länger der Euro seine unheilvolle Entwicklung fortsetzt, umso schlimmer wird es werden. Doch rechne ich nicht damit, dass die Politik daraus Konsequenzen ziehen wird. Eher noch wird man auch uns mit immer mehr Bürgschaften und einem zunehmend größeren – von uns zu zahlenden – Rettungsschirm ebenfalls in den Ruin treiben, als zugeben zu müssen, mit dem Euro einen fatalen Fehler begangen zu haben.

Deshalb rechne ich weiter damit, dass die Eurokrise weitergehen wird. Das heißt für Sie, dass Sie sich unbedingt weiter auf den zwangsläufigen nächsten Crash vorbereiten sollten. Der jetzt wieder verbreitete Optimismus an der Börse ist eher Wunschträumerei als fundiertes Wissen.

 

Quelle: Günter Hannich

Deflationsgefahr: Davor habe ich schon vor 6 Jahren gewarnt

Die Euro-Krise ist aktuell in den Nachrichten nicht immer an vorderster Stelle. Doch wenn Sie glauben die Probleme sind gelöst, dann muss ich Ihnen leider widersprechen. Aktuell verschieben wir die Probleme mit der Gemeinschaftswährung Euro nur in die Zukunft.

Doch eine Folge der verfehlten Rettungspolitik sehen wir schon heute: Europa steht vor deflationären Tendenzen. Die Inflationsrate notiert nahe dem Nullpunkt. Viele Experten hat diese Entwicklung überrascht. Ich gehöre nicht dazu.

Schon vor exakt vier Jahren, also im Februar 2012, schrieb ich an dieser Stelle:

Die Eurokrise wird zu einer massiven Deflation führen

Daran sehen Sie, dass das Problem des Euros nicht zu unterschätzen ist. Auch für mich ist die aktuelle Entwicklung keineswegs nur eine kleinere Krise die bald zu Ende geht, sondern sie ist Teil eines großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zerfallsprozesses, an dessen Ende eine völlig neue Welt stehen wird. Ich gehe davon aus, dass die jetzige Krise zu einer Deflation führen wird.

Genau das hat auch für Sie deutliche Konsequenzen: Sie müssen ihre ganze Geldanlage überdenken. Während die meisten sich auf eine Inflation einstellen, ist es für Sie deutlich schwieriger, sich vor einer wirklich kommenden Deflation zu schützen.

Meinen Lesern im Crash-Investor schrieb ich schon am 14.11.2010 im Crash-Investor – und dabei hat sich an meiner Einschätzung bis heute nichts geändert:

„Ein Kollaps des Schuldensystems ist dabei nur noch eine Frage der Zeit. Diese kommende Krise wird jedoch nicht – wie vielfach heute behauptet – sofort zu einer Hyperinflation führen, sondern sie wird zuerst durch die enorme Vermögensvernichtung bei Staatspleiten zuerst eine massive Deflation bewirken.“

Soweit meine früheren Einschätzungen, die auch heute noch gültig sind. Für Sie heißt das ganz klar: Sie müssen Ihr Vermögen aktiv schützen – sonst sind Sie den negativen Folgen der Deflation schutzlos ausgeliefert. Wie das geht, erfahren Sie regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Euro-Krise zieht Kreise: Jetzt ist sogar die ganze EU gefährdet

Glauben Sie eigentlich dass die Euro Krise gelöst ist? Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten, brauchen Sie gar nicht weiterzulesen. Wenn sie jedoch wie ich zu der Ansicht gekommen sind, dass die Euro Krise alles andere als gelöst ist, lohnt es sich für Sie auf jeden Fall direkt weiterzulesen.

Für mich geht die Gefahr sogar noch weiter. Mittlerweile hat die Euro-Krise nicht nur Einfluss auf die wirtschaftliche Einheit. Durch die großen Flüchtlingsströme die EU ist mittlerweile auch der politische Zusammenhalt gefährdet. Hinzu kommen noch Pläne Großbritanniens EU komplett den Rücken zu kehren.

Diese aktuellen Entwicklungen werden auch von vielen Experten kritisch gesehen. So erklärte kürzlich der Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) Maurice Obstfeld:“ Ich mache mir viele Sorgen über den starken Trend in Europa, von der Marktintegration Abstand zu nehmen.“ An sich kann man diese Äußerung von Obstfeld erst einmal noch sehr diplomatisch auffassen.

Fakt ist: Die Tendenzen innerhalb der EU zu massiven Reformen nehmen weiter zu. Das extremste Beispiel ist hier sicherlich Großbritannien. Der heutige Premierminister David Cameron hat vor wenigen Tagen seine Pläne einer EU-Reform präsentiert. Dabei ist schon jetzt klar: Wenn diese Pläne nicht für Großbritannien erfüllt werden, kann es sehr gut zu einem Referendum in dem wichtigen EU-Land kommen. Am Ende könnte ein EU-Austritt Großbritanniens stehen.

Wenn Großbritannien die EU verlässt wird es eng für die gesamte EU

Schon heute nimmt das Land mit seiner eigenen Währung auf jeden Fall eine Sonderstellung innerhalb der europäischen Union ein. Auch bei vielen EU-Programmen beharrt die britische Seite schon auf einer Sonderbehandlung.

Die politische und wirtschaftliche Einheit in Europa kann aber nur dann funktionieren, wenn auch wirklich alle Länder an einem Strang ziehen. Genau danach sieht es aber aktuell nicht aus. Hier ist der Umgang mit den großen Flüchtlingsströmen ein sehr anschauliches Beispiel.

Einige Länder wie eben Deutschland oder Schweden nehmen bislang noch ein Großteil der Flüchtlinge auf, die über die Balkanroute nach Europa strömen. Trotz zahlreicher Absichtserklärungen hat es nur wenig Bewegung in der Frage gegeben, wie denn der Flüchtlingsstrom gerechter verteilt werden kann.

Hier zeigt sich ganz klar ein großes Problem der EU: Wenn Probleme nicht wirklich gemeinsam angegangen werden und es in erster Linie doch darum geht, nationale Interessen an die erste Stelle zu stellen, hat die EU in der aktuellen Form keine große Zukunft mehr.

Ich sage schon seit langem, dass die Zukunft des Euros die Zukunft der EU entscheiden wird. Ich bin alles andere als optimistisch, sowohl für den Euro als auch für die EU als Ganzes.

 

Quelle: Günter Hannich

Deflationsgefahr bleibt weiter hoch

Wie die Europäische Zentralbank (EZB) ankündigte, will sie ihr Aufkaufprogramm für Anleihen ausweiten. Dazu soll das Volumen von 60 Milliarden Euro im Monat voll ausgeschöpft werden. Außerdem ist beabsichtigt, den aufzukaufenden Anteil vom Gesamtbestand einer Anleihe von 25 auf 33 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme betrifft hauptsächlich Staatsanleihen von Euro Pleitestaaten.

Hintergrund sind neue Gefahren für das Wachstum und die Befürchtung, dass die Inflationsrate ins Minus geraten könnte. Dies zeigt sich daran, dass die EZB ihre Inflationsprognose für dieses Jahr von 0,3 auf nur noch 0,1 Prozent gesenkt hat.

Daran sehen Sie, dass diese ganzen EZB-Aktionen schon bisher real gar nichts bringen. Trotz Anleihenaufkäufen auf Rekordniveau sinkt die Inflationsrate weiter. Das bestätigt meine Erwartung, dass die EZB gegen eine aufkommende Deflation machtlos ist. Sie kann zwar dem Finanzmarkt und den Banken Geld zur Verfügung stellen, hat aber keinerlei Kontrolle darüber, ob dieses Geld auch beim Verbraucher und der realen Wirtschaft ankommt.

Insofern erleben wir aktuell auch eine trügerische Ruhe an den Finanzmärkten. Das Thema Euro-Krise taucht in den Massenmedien kaum noch auf. Dabei sind die Gefahren weiterhin groß. Im Endeffekt ist die Wahrscheinlichkeit für eine starke wirtschaftliche Korrektur sogar deutlich gestiegen.

Von der Deflation geht die große Gefahr aus – nicht von einer Inflation

Wenn es jetzt tatsächlich zu einem Crash kommt, dann wird die Wirtschaft durch den Konsumeinbruch deutlich in die Deflation abrutschen. Dann ist es eben auch egal, was die EZB dann macht. So wie heute auch wird das Aufkaufprogramm der EZB dann mehr oder weniger wirkungslos verpuffen – und das trotz der Milliardensummen die dort investiert werden.

Als einer der wenigen Experten für Deflation habe ich die Leser meines Börsendienstes schon frühzeitig auf die Gefahren einer Deflation hingewiesen. Diese Gefahr erkennen nur wenige Investoren – doch die Folgen sind deutlich heftiger als bei einer Inflation.

Zunächst ist es für Sie als Investor wichtig, hier Ihr Vermögen flexibel zu halten. So können Sie schnell umschichten, wenn es nötig ist. Zudem ist es wichtig sich einen Vorrat an Bargeld zuzulegen, um mindestens zwei Monate Ihres Lebensstandards damit finanzieren zu können.

 

Quelle: Günter Hannich

Tsipras legt wieder los: Nach der Wahl neue Verhandlungen zum Hilfspaket

Das Drama um die Flüchtlinge in Europa beträgt nahezu alle anderen Themen. Dazu gehört auf jeden Fall auch die Euro Krise.

Noch vor wenigen Wochen hielt das Drama um das aktuelle Hilfspaket für Griechenland Medien in ganz Europa in Atem. Außerdem ist deutlich ruhiger geworden – obwohl Ministerpräsident zurückgetreten ist knapp zwei Wochen Neuwahlen geben wird.

Jetzt sagt sie Brass wieder für Schlagzeilen. Sollte er bei der als Sieger hervorgeht, will sie Brass noch einmal bei den Bedingungen des aktuell geltenden Hilfspakets nach verhandeln. So erklärte Citrus Sonntag:“ die Schlacht um seine Verbesserung ist noch längst nicht vorbei.

Tsipras will Erleichterungen für Griechenland herausholen

Sein Ziel bleibt es weiterhin Erleichterungen für Griechenland aus zu holen. Zudem sich für die Schaffung von tausenden neuen Arbeitsplätzen einsetzen, um sein Land wieder wirtschaftlich nach vorne bringen zu können.

Auch wenn die Politiker immer wieder erklären, dass die akuten Probleme in Griechenland erst einmal gelöst sind, zeigt sich jetzt doch, wie wenig sich die Geldgeber auf die Zusagen in der Krise verlassen können.

Klar ist: Tsipras ist im Wahlkampf. Er kämpft jetzt um eine Mehrheit für sein Linksbündnis Syriza. Doch mittlerweile haben die Konservativen der Nea Dimokratia deutlich aufgeholt und liegen Kopf an Kopf mit den Linken.

Hier sieht es jetzt so aus, als ob die Griechenland-Krise schon bald wieder auf der Tagesordnung der Politiker auftauchen wird. Dabei ist die Krise mit den aktuellen Hilfsprogrammen gar nicht zu lösen. Bei allen Bemühungen geht es immer nur darum, die negativen Folgen des Euros abzumildern.

Doch das kann nicht gelingen. Im Grunde wird in Griechenland seit Jahren versucht, das Schuldenproblem mit noch mehr Schulden in den Griff zu bekommen. Wie Sie sich vorstellen können, funktioniert diese Strategie nicht. Vielmehr wird jetzt immer mehr frisches Kapital in dem griechischen Fass ohne Boden versenkt.

Doch das Grundproblem beim Euro wird eben weiterhin nicht angetastet. Im Endeffekt ist es doch so, dass die einzelnen Staaten innerhalb der Währungsunion wirtschaftlich einfach viel zu verschieden sind. Dieses Ungleichgewicht konnte eben früher durch die freien Wechselkurse ausgeglichen werden. So etwas fehlt heute – und die Folgen sind eben in Krisenländern wie derzeit wieder in Griechenland ablesbar.

 

Quelle: Günter Hannich

Risiken in den USA werden massiv unterschätzt

Das Thema Euro-Krise bleibt auf den Titelseiten der Medien. Ich Grunde ist es eher schon, dass eine fast schon eine gespenstische Ruhe in Bezug auf die aktuelle Wirtschaftslage in den USA herrscht. Doch hier sage ich Ihnen ganz klar: Vorsicht.

Wie bei der Euro-Krise auch ist vor allem auch die Krise der US-Immobilien noch nicht gelöst. Und davon sind Millionen US-Bürger betroffen – bis jetzt schon. In den vergangenen Jahren mussten insgesamt rund 10 Mio. US-Bürger der Zwangsversteigerung ihrer Häuser zustimmen.

Und dieser Trend hat sich zwar abgeschwächt – aber er ist noch nicht vorbei. Zwar haben sich in einigen Teilen der USA die Werte der Immobilie wieder gesteigert. Dennoch gibt es noch immer viele Regionen, in denen die Darlehen der Immobilienbesitzer noch höher sind als der aktuelle Wert des Hauses.

Aktienkäufe auf Pump erhöhen das Risiko massiv

Aber heute ist es auch so, dass der Immobiliensektor nur ein Bereich mit massiven Problemen ist. In den USA war es eben zuletzt auch extrem beliebt Aktien auf Kredit zu kaufen. Das Volumen erreichte neue Rekordstände. Dabei läuft der aktuelle Bullenmarkt mit steigenden Kursen schon seit mehr als 6 Jahren.

Das macht die Börsen extrem anfällig für Rückschläge. Genau dann sind eben viele Aktienkäufer gezwungen, ihre Aktien zu verkaufen, um dann die Kredite für die Wertpapiere noch bedienen zu können. Wie schnell hier die Stimmung umschlagen kann, haben die massiven Verluste zuletzt in China gezeigt.

Dort haben auch viele Neulinge ihre ersten Aktien auf Pump gekauft. Jetzt hat die Stimmung an den dortigen Börsen gedreht und die Hoffnung auf schnelle Gewinne ist sehr schnell verflogen. Jetzt stehen viele Chinesen vor einem Scherbenhaufen mit großen Verlusten. So etwas ist auch jederzeit in den USA möglich – denn die Kurse der Wall Street sind eben gar nicht durch die reale Wirtschaft abgedeckt.

Dieser Mix aus negativen Meldungen aus verschiedenen Regionen zeigt Ihnen ganz klar: Das Fundament an den Börse wird immer brüchiger. Die Gefahr für den nächsten großen Börsenrücksetzer steigt nahezu täglich weiter an.

 

Quelle: Günter Hannich