Kalte Enteignung – niedrige Zinsen unter der Inflationsrate führen zu Realwertverlust in Milliardenhöhe

Was für den einen – dem Sparer – als bodenlose Frechheit gelten mag, ist für den anderen – dem Staat – ein Segen und sehr ertragreich.

Durch das niedrige Zinsniveau werden die Guthaben der Sparer in Österreich und Deutschland ‚kalt‘ enteignet. Damit ist gemeint, dass die Inflation höher ist als die zu erzielenden Sparzinsen und damit Renditen, und die Guthaben der Sparer real dadurch immer weniger wert werden. Das österreichische und deutsche Geldvermögen wird Jahr für Jahr dadurch immer weniger wert. Der Verlust in Deutschland beträgt 8 Milliarden Euro und der Verlust in Österreich beträgt 3,5 Milliarden Euro.

Die niedrigen Zinsen treffen auch die Lebensversicherer hart. Die mageren Zinsen lassen die Erträge der Kapitalanlagen schrumpfen, de facto das Geld deren Kunden (Sparer). Das macht es gerade in der Lebensversicherung, die als klassisches Altersvorsorge-Produkt gilt, zunehmend schwieriger, die Zinsversprechen an die Kunden zu erfüllen.

Andererseits ersparen sich Deutschland und Österreich durch das niedrige Zinsniveau Milliarden von höheren Zinszahlungen für die Staatsschulden und können sich günstig an den Finanzmärkten refinanzieren bzw. günstig neuverschulden.

Die derzeitige Situation kann als eine Umverteilung oder Zwangsabgabe gesehen werden und ist letztlich das „einzige Ventil im Spiel zwischen den Finanzmärkten und dem Staat, welches noch offen ist, um Luft abzulassen“ und werde wohl noch jahrelang andauern.

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