Schweizer Franken: Schweizer Regierung will keine Obergrenze zum Euro

Bei der Betrachtung der Devisenmärkte schauen die meisten Investoren nur auf den Euro oder den US-Dollar. Das halte ich für einen Fehler. Beide Währungen leiden unter massiven Problemen. Schon seit etlichen Jahren propagiere ich auch den Einsatz von Fremdwährungen – die eben außerhalb dieser beiden gängigen Währungen liegen.

Insofern ist es immer wieder wichtig zu schauen, was denn beispielsweise der Schweizer Franken macht. Hier bin ich ganz aktuell auf aufschlussreiche Äußerungen gestoßen.

So erklärte die bis vor Kurzem als Schweizer Finanzministerin tätige Eveline Widmer-Schlumpf, dass die Schweizer Regierung nicht damit rechne, dass die Schweizer Nationalbank wieder eine Kursobergrenze des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro einführen werde. Sie glaube nicht, dass aktuell der Zeitpunkt dafür gegeben sei.

Obergrenze beim Franken war nicht zu halten – das gilt auch für die Zukunft

Die Entscheidung liege jedoch bei der Schweizer Notenbank. Bekanntlich legte die Schweizer Nationalbank 2012 eine Kursobergrenze zum Euro von 1,20 Franken pro Euro ein.

Hintergrund damals war die massive Aufwertung des Schweizer Frankens und die daraus erwachsenden zunehmenden Export-Schwierigkeiten der Schweizer Wirtschaft. Doch schon damals prognostizierte ich, dass diese Obergrenze nicht halten wird, und empfahl weiterhin in den Schweizer Franken zu investieren.

Vor einem Jahr kam es dann überraschend zur Aufgabe dieser willkürlichen Beschränkung der Kursentwicklung zwischen Franken und Euro. Die Folge davon war eine nahezu explosionsartige Aufwertung des Schweizer Frankens um etwa zwanzig Prozent. Daran sehen Sie, dass es vollkommen gleichgültig ist, was die Schweizer Notenbank macht. Eine große Fluchtbewegung von Kapital aus dem Euro in den Schweizer Franken kann sie nicht dauerhaft unterbinden.

Hier sehen Sie aber klar, wie wichtig es ist als Investor auch andere Währungen als den Euro oder den Dollar auf dem Radar zu haben. Der Währungssprung im vergangenen Jahr verdeutlicht auch, wie groß die Sprünge auch in diesem Segment sein können. Insofern sind Fremdwährungen erst einmal eine Absicherung – aber Sie bieten Ihnen auch Renditechancen, wenn Sie frühzeitig mit dabei sind. Auch das sollte Ihnen klar sein.

 

Quelle: Günter Hannich

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