„Bombengeschäfte“: Deutsche Banken, Versicherungen und Rentenfonds finanzieren Atomwaffentechnologien! (3)

Der Schock der Terror-Anschläge von Paris wird noch lange nachwirken. Der Krieg in Syrien und dem Irak wird durch den sogenannten Islamischen Staat nach Europa gebracht.

Doch wie immer gibt es Profiteure von Kriegen. Selbst deutsche Firmen und – Sie werden es nicht glauben – sogar deutsche Banken, Versicherungen und Rentenfonds finanzieren diese mit. Sogar die Atomwaffentechnologie!

„Unheilige“ Verflechtungen

Ich habe Ihnen bereits verraten, dass es finanzielle Verflechtungen dieser Unternehmen mit Konzernen wie Thyssen Krupp, der Airbus Group (vormals EADS) sowie mit dem britischen Rüstungsgiganten BAE Systems gibt.

Bei diesen Herstellern von Atomwaffentechnologien handelt es sich um klassische Mischkonzerne. Sie stellen neben Rüstungsgütern auch zivile Produkte her.

Zu ihren Finanziers gehören unter anderem auch deutsche Finanzdienstleister!

Nachfolgend möchte ich diese hinsichtlich der Atomwaffentechnologie näher unter die Lupe nehmen.

Eines jedoch noch vorab: 80 Prozent der Transaktionen für Atomwaffenhersteller entfielen dabei auf Unternehmenskredite und die Ausgabe von Unternehmensanleihen. Beide Finanzierungsformen kommen Atomwaffenkonzernen für ihre Refinanzierung direkt zugute. Zudem unterstützen diese so auch die Entwicklung, Produktion und Wartung von Nuklearwaffen.

Deutsche Bank

Das größte Bankhaus hierzulande unterstützt Unternehmen, die u.a. Atomsprengköpfe, nukleare U-Boote, Panzer usw. herstellen oder instand halten. Konkret hält es entweder selbst oder treuhänderisch Aktien und Anleihen an vier solchen Unternehmen. Ihre wichtigsten Kunden dahingehend sind Thyssen Krupp, BAE Systems, die Airbus Group, Honeywell International und Raytheon.

Zudem versorgte die Deutsche Bank dreizehn Atomwaffenkonzerne mit Krediten oder Kapitalanleihen. Verstehen Sie richtig: Es gibt zwar eine interne Rüstungsrichtlinie, die die Finanzierung von direkten Transaktionen, die mit kontroversen Waffen zusammenhängen, zu denen auch Atomwaffen gehören, untersagt. Dennoch werden Rüstungs-Mischkonzerne über die Ausgabe von Anleihen oder Unternehmenskrediten finanziert.

Waffen und Streumunition

Außerdem unterhält die Deutsche Bank jährliche Geschäftsbeziehungen in Höhe von drei Milliarden Euro zu den fünf weltweit führenden Waffenherstellern. Das sind Lockheed Martin, Boeing, Northrop Grumman, General Dynamics, BAE Systems. Die Tochter der Deutschen Bank, die Postbank, investiert zudem in Rüstungsexporteure, wie beispielsweise L-3 Communications.

Vergessen Sie in diesem Zusammenhang auch nicht das perfide Geschäft mit der Streumunition. In der Tat, die Deutsche Bank hat bereits 2009 erklärt, nicht mehr darin zu investieren. Aber dennoch gehört sie weiter zu den Spitzenreitern der deutschen Banken im Geschäft mit Streumunitionsherstellern. Denn sie hält dahingehend Aktien und unterstützt die Streumunitionshersteller mit Kreditvergaben und Ausgaben von Anleihen.

Ein Beispiel: 2011 gewährte die Deutsche Bank dem US-Streubombenhersteller Textron einen Kredit von 142,9 Millionen Dollar zur Herstellung von über 50 Streubomben für Indien.

So unterhält die Deutsche Bank Group Geschäftsbeziehungen zu mindestens fünf Streumunitionsherstellern im Umfang von mehr als 600 Millionen Dollar. Zudem finanzierte sie über die Unterstützung mit Aktien und Anleihen von ATK Systems die Produktion radioaktiver Uranmunition für die US-Army.

Commerzbank

Die „Bank an deiner Seite“ versorgte sechs Atomwaffenkonzerne mit Krediten und Anleihen in Höhe von insgesamt 2,19 Milliarden Euro. Ihr wichtigster Kunde ist dabei Thyssen Krupp.

Auch die Commerzbank hat seit 2008 eine Richtlinie für Rüstungsgeschäfte, die eine Finanzierung und Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern in Konflikt- und Spannungsgebiete untersagt. Genauso wie die Finanzierung von Transaktionen, die Bezüge zu kontroversen Waffen, wie beispielsweise Atomwaffen haben. Allerdings schließt dies nicht Dienstleistungen für Mischkonzerne aus, die „zu einem geringen Teil auch im Rüstungsgeschäft aktiv sind“.

So investiert auch die Commerzbank weiterhin in Rüstungskonzerne, die an der Herstellung von Atomwaffen beteiligt sind. Beispielsweise in BAE Systems, Boeing, Airbus Group, Rolls-Royce und Thyssen Krupp. Ebenso in US-amerikanische Streubombenhersteller wie etwa Textron, General Dynamics, L-3 Communications, Lockheed Martin.

Im 4. und letzten Teil meiner neuen Unangreifbar Leben-Newsletter-Reihe stelle ich Ihnen weitere Banken vor, die in mit in die Rüstungsindustrie verflochten sind. Ebenso einen Versicherungskonzern, den jeder kennt!

 

Quelle: Guido Grandt

„Bombengeschäfte“: Deutsche Banken, Versicherungen und Rentenfonds finanzieren Atomwaffentechnologien! (2)

Die grausigen, barbarischen Terroranschläge von Paris sind uns allen noch gegenwärtig. Der Krieg in Syrien und dem Irak kommt in Form von Terror des sogenannten Islamischen Staates mitten nach Europa.

Kriegs-Profiteure sind auch Banken, Versicherungen und Rentenfonds

Wikileaks-Gründer Julian Assange prangerte vor Kurzem die Profiteure dieser Kriege an: Die Rüstungsindustrien, die Söldnerfirmen und die Geheimdienste.

Doch auch Banken, Versicherungen und Rentenfonds finanzieren die Rüstungsindustrie. Und sogar Atomwaffentechnologien!

Wie Sie bereits wissen, veröffentlichte Ende Oktober 2015 die niederländische Friedensorganisation Pax eine des niederländischen Recherche-Instituts Profundo. Darin wurden die Geschäftsbeziehungen von mehr als 411 Finanzinstituten zu 28 Unternehmen aus den Jahren 2011 bis 2014 untersucht. Unternehmen, die Atomsprengköpfe sowie deren Trägersysteme (Raketen, Bomber oder atomwaffenfähige U-Boote) entwickeln, produzieren oder warten.

Die Studie listet 382 Banken, Versicherungen und Rentenfonds auf, die seit Januar 2012 rund 500 Milliarden Dollar für die Produktion nuklearer Waffensysteme zur Verfügung stellten.

Das sind die internationalen Atomwaffen-Investoren

Die weltweit größten Investoren in die Atomwaffentechnologie kommen aus den USA. Ihre Namen: Capital Group, State Street und Blackrock. Alleine diese drei investieren mehr als 95 Milliarden Dollar.

In Europa sind es an erster Stelle BNP Paribas in Frankreich, dann die Royal Bank of Scotland im Vereinigten Königreich und Crédit Agricole, ebenfalls in Frankreich. In der asiatisch-pazifischen Region sind es Mitsubishi UFJ Financial in Japan, die Life Insurance Corporation of India und Sumitomo Mitsui Financial, ebenfalls in Japan.

Deutsche Banken und Versicherungen die Atomwaffentechnologien finanzieren

Hinzukommen zehn deutsche Banken und Versicherungen, die mehr als zehn Milliarden US-Dollar in Unternehmen stecken, die verheerende Massenvernichtungswaffen sowie deren Trägersysteme herstellen. Diese profitieren von den Milliardenverträgen hinsichtlich der nuklearen Aufrüstung, die vor allem die Atomwaffenstaaten vorantreiben. Dazu gehören die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China, Indien, Pakistan und vermutlich auch Israel und Nordkorea.

Die „Umgehung“ des Atomwaffensperrvertrags

Moment mal! werden Sie nun einwerfen. Was ist mit dem Atomwaffensperrvertrag, den inzwischen 191 Staaten unterschrieben haben, darunter auch Deutschland? Dieser verpflichtet doch die Mitgliedstaaten dazu weder Kernwaffen noch Kernsprengkörper herzustellen, zu erwerben und auch keine diesbezügliche Unterstützung zur Herstellung zu suchen oder anzunehmen.

Richtig ist, dass sich auch Deutschland zu einer atomwaffenfreien Welt bekennt. Aber – passen Sie gut auf – diese Erklärungen verbieten nicht explizit, dass deutsche Finanzdienstleistungen (öffentliche wie private) für Atomwaffenhersteller angeboten werden können!

Verflechtungen zwischen Finanzdienstleistern und der Rüstungsindustrie

Der oben genannten Studie nach bestehen dahingehend die stärksten finanziellen Verflechtungen mit dem deutschen Großunternehmen Thyssen Krupp. Aber auch mit der europäischen Airbus Group (vormals EADS), an der auch Deutschland beteiligt ist. Ebenso mit dem britischen Rüstungsgiganten BAE Systems.

Bei diesen Herstellern von Atomwaffentechnologien handelt es sich um klassische Mischkonzerne. Sie stellen neben Rüstungsgütern auch zivile Produkte her.

Thyssen Krupp und Rüstungsgüter

Haben Sie gewusst, dass der Thyssen Krupp-Konzern auch Marine- bzw. Kriegsschiffe baut? Selbst U-Boote?

Doch – und zwar in ihrem Unterunternehmen Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS). Zuletzt ist TKMS durch die Lieferung von nichtnuklearen U-Booten in Spannungsgebieten wie etwa nach Ägypten aufgefallen. Zudem hinsichtlich dreier U-Boote für die israelische Marine, die auch mit atomwaffenfähigen Marschflugkörpern bestückt werden können.

Die Airbus Group und Rüstungsgüter

Die Airbus Group ist über die Beteiligung an einem europäischen Konsortium an der Herstellung von Atomraketen für die französische Luftwaffe beteiligt. Ebenso an seegestützten Atomraketen für die französische Marine.

Dem Konsortium gehören neben der Airbus Group auch MBDA und Saab Bofors Dynamics an.

Boeing, BAE Systems und Rüstungsgüter

Boeing ist für die Entwicklung und Produktion von US-Langstreckenraketen verantwortlich. Der Konzern baut auch das Heckteil für die neue B61-12-Atombombe, die voraussichtlich 2020 in Deutschland stationiert wird.

BAE Systems bekam für den Bau der neuen britischen Atom-U-Boote den Zuschlag.

Sie sehen also, alle diese Firmen sind gut im Geschäft hinsichtlich von Atomwaffentechnologie. Und sie haben gute Finanziers, zu denen unter anderem auch deutsche Finanzdienstleister gehören.

In Teil 3 verrate ich Ihnen nicht nur die Namen dieser deutschen Finanzdienstleister, sondern nehme diese auch gleich näher unter die Lupe. Sie werden überrascht sein!

 

Quelle: Guido Grandt