Diese Crash-Woche war erst der Anfang

2016 beginnt und der Crash ist da. Anders kann ich die aktuelle Lage an den Börsen nicht beschrieben. In wenigen Tagen sind die deutschen Automobilwerte wie BMW, Daimler und vor allem auch Volkswagen zwischen 10 und 14% eingebrochen. Der Grund für den Einbruch ist klar: China.

Aus dem asiatischen Boomland kamen in den vergangenen Tagen mehr oder weniger Horrormeldungen im Stundentakt. Die Börsen sind dort so stark unter Druck, dass in dieser Woche gleich zwei Mal der Handel ausgesetzt werden musste.

Am gestrigen Donnerstag dauerte der Handelstag sogar nur noch 25 Minuten. Dies war der mit Abstand kürzeste Börsentag in der chinesischen Börsengeschichte. Diese drastische Maßnahme musste die dortige Börsenaufsicht ergreifen, weil die maßgeblichen Indizes das tägliche Limit von -7% erreicht hatten.

Seit Anfang des Jahres gilt in China diese Marke als Maßstab – und gleich in der ersten Woche musste daraufhin die Börsen schon zwei Mal geschlossen werden. Ich sage Ihnen ganz klar: Vor zehn Jahren hätten wir in Europa diese Meldung zwar registriert. Doch die Börsen hätten nur marginal darauf reagiert.

Chinas Handel bricht ein – nächste Woche kommen neue Daten dazu

Heute stellt sich die Lage ganz anders dar. China ist schon heute die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Viele deutsche Firmen hängen massiv von der wirtschaftlichen Lage in China ab. Wie dramatisch sich das auswirken kann, zeigen Ihnen jetzt die deutschen Automobilaktien.

Insofern ist es sehr wichtig genau zu schauen, was in China passiert. In der kommenden Woche droht neues Ungemach. Dann stehen die aktuellen Handelsbilanzdaten an. Sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten war es zuletzt massiv nach unten gegangen. Sollte sich dieser Trend mit Rückschlägen zwischen 8 und 10% auf Jahresbasis fortsetzen, würde das bestimmt ein weiteres massives Abrutschen an den Börsen in China auslösen. Die Folgen für uns in Deutschland können Sie sich vorstellen.

Zudem startet in wenigen Tagen die Berichtssaison zum vierten Quartal 2015. Auch hier erwarte ich eher eine Vielzahl von Enttäuschungen – dafür war die Konjunktur in den vergangenen drei Monaten in vielen Teilen der Welt schon zu schwach. Bei dieser Gemengelage erwarte ich kurzfristig weiter sinkende Kurse – der schwache Börsenstart wird sich fortsetzen.

 

Quelle: Günter Hannich