„Sie kommen aus guten Gründen!“ – Umweltkriegsschäden und Flüchtlingsströme (3)

Die Flüchtlingswellen ebben nicht ab. Um zu verstehen warum, müssen wir auch die Hintergründe für die Massenmigration kennen.

Dazu gehören vor allem die Kriegsschäden, die auch nach dem Ende der Kampfhandlungen Menschen aus den Krisenregionen treiben. Denn diese sind immens für sie und die Umwelt.

Die Langzeitfolgen sind so extrem, dass oftmals ein Leben dort nicht mehr möglich ist. Und wenn doch, dann nur sehr eingeschränkt.

Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, wie diese Kriegsschäden sich auf die Umwelt und damit auch auf die Menschen in Afghanistan und dem Irak ausgewirkt haben.

Als drittes Beispiel möchte ich den Kuwait anführen.

Kuwait: Krieg und Umweltzerstörung

Die 1991 im ersten Golfkrieg verursachten Umweltschäden im Emirat waren extrem. Nach dem Einmarsch der irakischen Armee in Kuwait wurden die Infrastruktur und die Industrie weitgehend zerstört.

Dabei standen mehr als 750 Ölquellen in einem Zeitraum von elf Monaten in Flammen. Geschätzt werden, dass dabei rund sechs Millionen Barrel Rohöl in die Luft geschleudert wurden. Das sind etwa 954 Millionen Liter Rohöl und damit etwa neun Prozent des weltweiten Verbrauchs. Stellen Sie sich das einmal vor! Addiert man noch die ausgeflossenen Mengen Öl hinzu, kommt man auf tausend Millionen Barrel…

Von diesen Belastungen gelangten etwa 100 Millionen Tonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre. Zudem sechs Millionen Tonnen Schwefel. Eine Million Tonnen Stickstoff. Tausende Tonnen Ruß und große Mengen Kohlenwasserstoff.

Dass diese giftigen Wolken nicht nur im Emirat verblieben, ist Ihnen sicher klar.

Verschmutzung des Meeres

Es blieb nicht nur bei der Verpestung der Luft. Sondern auch das Meer wurde erheblich verschmutzt. Vor allem vor der Südküste Kuwaits kam es zu einer Ölpest. Aber auch im Norden des Landes bildeten sich zahlreiche Ölteppiche.

Mit einer Chlorbehandlung wurde versucht die hervorgerufenen Ablagerungen auf dem Meereswasser zu beseitigen. Doch dies verursachte verschiedene krebserregende Substanzen, die durch die Meeresentsalzungsanlagen in die Trinkwasserbecken der Bevölkerung gelangte.

Verseuchung der Wüste

Auch die Wüste wurde verseucht. Etwa 60 Prozent des Wüstenbodens war von einer Decke aus Ruß und Öl bedeckt. Riesige Ölseen vernichteten Flora und Fauna, machten die Regionen zukünftig für unbrauchbar.

Höchste Gefahr war auch durch die großen Wüstensandstürme angesagt, die den Schmutz weiterverteilen konnten.

Uranmunition und Kriegsmüll

Annähernd 40 Tonnen Uranmunition verseuchte den kuwaitischen und irakischen Boden. Geschätzt wird, dass auf mittlere und lange Sicht mehr als 500.000 Menschen von den Folgen radioaktiver Strahlungen betroffen sein werden.

Denken Sie auch an den Kriegsmüll, bestehend aus zerstörten Militärfahrzeugen. Ebenso an die Reste detonierter Sprengkörper und tonnenweise hochexplosiver Munition und Minen.

Noch heute gilt für viele Regionen ein Zutritt nur unter Lebensgefahr. Kein Wunder.

Umweltkriegsschäden, Langzeitfolgen und Flucht

Lassen Sie noch einmal die Beispiele, die ich Ihnen genannt habe, vor Ihrem geistigen Auge abspielen: Afghanistan, Irak und Kuwait.

Die Umweltkriegsschäden und die Langzeitfolgen verschwinden nicht von heute auf morgen. Sie machen ein gesundes und ungefährliches Leben oftmals auf lange Sicht unmöglich.

Würden Sie mit Ihrer Familie in einem solchen Land bleiben wollen? Oder würden Sie nicht auch Ihre Siebensachen packen und dahin gehen, wo Ihnen Frieden und Sicherheit garantiert wird?

 

Quelle: Guido Grandt