
Die Wirtschaftsdaten verschlechtern sich zusehends. Das gilt nicht nur für die Handelsdaten aus China, die ich Ihnen schon in dieser Woche vorgestellt habe. Das gilt auch für wie viele wichtige Konjunkturdaten aus den USA. Auch dort kühlt sich die Handelsaktivität deutlich ab.
Seit dem letzten Höhepunkt der US-Exporte Ende 2014 ist es bei dieser wichtigen Kennziffer stetig bergab gegangen. Und genau so etwas sieht man normalerweise nur während einer Rezession. Damit bedeutet das: Entweder die USA befinden sich jetzt schon in einer Rezession oder sie sind auf dem dorthin.
Die Belastungsfaktoren für die US-Korrektur liegen auf der Hand. Zum einen ist es der starke Dollar und zum anderen die insgesamt weiter nachlassende globale Nachfrage. Im Ergebnis sind die US Exporte auf ein neues fünfeinhalb Jahrestief abgesunken.
Bei dieser Basis können Sie sich vorstellen, dass auch das US Handelsbilanzdefizit wieder ansteigt. Hier werden die Exporte und Importe ins Verhältnis gesetzt. Traditionell weisen die USA hier ein großes Defizit auf.
Das Land importiert viel mehr Waren und Dienstleistungen als es exportiert. Doch mittlerweile weitet sich das Defizit der US-Handelsbilanz wieder deutlich aus. So hat es jetzt wieder nach einem Anstieg von 2,2 % im Januar den Wert von 45,7 Mrd. Dollar erreicht. Das lag deutlich über den Erwartung der Analysten.
US-Handelsbilanzdefizit nimmt immer weiter zu
Das ausufernde Handelsbilanzdefizit der USA ist ein ganz wichtiger Faktor. Das Land importiert jedes Jahr Waren und Dienstleistungen von einigen 100 Mrd. Dollar. Im Endeffekt steuert die US-Wirtschaft so auf eine massive Krise zu. Solange jedoch China noch bereit war, US Staatsanleihen im großen Stil aufzukaufen, so lang ist das System auch stabil geblieben.
Der Handel war ganz einfach: China liefert Waren in die USA und kaufte dort massiv Staatsanleihen auf. Jetzt könnte sich das Blatt jedoch wenden. Wie ich ihn schon berichtet habe, plant die chinesische Führung 5 bis 6 Millionen Arbeiter auf die Straße zu setzen. Darunter wird sicherlich auch die Handelsaktivität in Richtung USA leiden.
Eine solche Entwicklung bliebe aber auch bei uns nicht folgenlos, denn die Vernetzung der globalen Wirtschaft nimmt immer weiter zu.
Quelle: Günter Hannich