„Vorsicht Falle!“ – Damit der Traum vom Eigenheim nicht zum Albtraum wird (4)

Jeder Mensch hat wohl schon einmal in seinem Leben darüber nachgedacht, ein eigenes Häuschen oder ein eigene Wohnung zu besitzen. Gerade in Zeiten von günstigen Baukrediten. Doch es gibt jede Menge Risiken und Fallen dabei.

Risiko Immobilienfinanzierung

In den letzten drei Unangreifbar leben-Newsletter habe ich Ihnen aufgezeigt, dass Sie als angehender Bauherr auf jeden Fall ein gutes und sicheres Einkommen haben sollten. Sowie Maklercourtage, Notarkosten und Grunderwerbsteuer bezahlen können. Ich habe Sie vor einer „Überbewertung“ Ihrer zukünftigen Immobilie gewarnt.

Und Sie darauf hingewiesen, dass seit in Kraft treten des sogenannten „Gesetzes zur Umsetzung der Wohn-Immobilien-Kredit-Richtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften“ am 11. März 2016 viel strengere Maßstäbe zur Kreditvergabe gelten. Dadurch wird bei einigen von Ihnen der Traum vom Eigenheim ein solcher bleiben.

Ferner habe ich Ihnen klar gemacht, dass Sie mindestens 20 Prozent des Kaufpreises Ihrer Immobilie zur Verfügung haben sollten, bevor Sie an eine Finanzierung denken. Zudem noch genügend Geld für Nebenkosten sowie eine „eiserne Reserve“.

Doch es gibt noch andere Risiken, die Sie bedenken sollten.

Falle 7: Risiko „Vollfinanzierung“

Viele künftige Bauherren müssen den vollen Kaufpreis finanzieren, weil die eigenen Mittel gerade Mal für die Nebenkosten reichen.

Bedenken Sie: So wird Ihre Monatsrate zwischen 30 und 50 % höher, als bei einer 80-Prozent-Finanzierung.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Ein UAL-Leser schrieb mir, dass er bei einer Bank ein Darlehen von 200.000 Euro für den Kauf einer Eigentumswohnung aufgenommen hat. Also 100 Prozent finanziert mit einer Zinsbindung für 20 Jahre. Dafür will die Bank einen Zinssatz von 3,22 %. Hätte der Leser nur eine 80-Prozent-Finanzierung, würde dieser bei 2,15 % liegen.

Der künftige Wohnungseigentümer muss für die 20.000 Euro mehr an Kredit im ersten Jahr etwa 2.500 € zusätzliche Zinsen berappen. Die Kreditsumme steigt dadurch um 11 Prozent. Die Bank kassiert insgesamt rund 12 Prozent mehr an Zinsen im Jahr.

Stellen Sie sich das einmal vor! Das sind Zinsen wie für einen Dispokredit.

Falle 8: Kreditlaufzeit und ihre Folgen

Viele Hypotheken haben eine lange Laufzeit. Durchschnittlich etwa 25 bis 35 Jahre. Je nachdem, in welchem Alter Sie sind, wenn Sie sich eine Immobilie anschaffen wollen, könnten Sie am Ende der Hypothek bereits im fortgeschrittenen Alter sein. Sprich: In Rente. Das ist tückisch. Ich sage Ihnen auch, warum.

Keine seriöse Bank sieht es gerne, wenn Kreditnehmer noch im Rentenalter Schulden abstottern müssen. Die Risiken dafür sind einfach zu groß. Denken Sie nur daran, dass Sie noch nicht einmal wissen, ob das Altersruhegeld überhaupt gesichert ist. In ein paar Jahren wird zudem noch die Vollversteuerung der Rente kommen und das Rentenniveau erheblich absinken. So wird Ihre Rente noch mehr reduziert. Das wissen natürlich auch die „schlauen“ Banker.

Deshalb begrenzen die Geldinstitute die Laufzeiten der Kredite. Eventuell auf 25 Jahre. Und wissen Sie, was das für eine Auswirkung auf Sie hat? Ich sage es Ihnen: Dadurch wird die monatliche Rate für Zins und Tilgung in die Höhe getrieben. Viele werden solche dann nicht mehr bezahlen können.

Im 5. und letzten Teil meiner aktuellen Unangreifbar leben-Reihe verrate ich Ihnen, was das Ende der Zinsbindung für Sie bedeuten kann. Und wann der Hauskauf zum „Worst Case“ wird!

 

Quelle: Guido Grandt