Uwe Bergold, Partner beim Edelmetallhändler Pro Aurum, verrät, warum der Goldpreis bis Ende des Jahrzehnts abhebt, Minenaktien die günstigste Anlage auf dem Planeten sind und Anleger die Zinswende nicht fürchten müssen
FOCUS-MONEY: Ende vergangenen Jahres gaben Sie die Prognose aus, dass der Preis für die Unze Gold bis 2020 bei 5000 US-Dollar beziehungsweise 4000 Euro stehen wird. Halten Sie Ihre Prognose aufrecht?
Uwe Bergold: Ja, absolut. Trotz der stark negativen Stimmung im Goldmarkt hat der Preis seitdem um 15 Prozent zugelegt.
MONEY: Doch trotz der jüngsten Verwerfungen an den Märkten, zum Beispiel durch den drohenden Grexit, stieg der Goldpreis nicht spürbar an. Wie ist das zu erklären, wo doch Gold stets als Krisenwährung gilt?
Bergold: Durch Interventionen am Devisenterminmarkt. Zum Beispiel durch die Schweizer Zentralbank oder die US amerikanische Federal Reserve Bank (Fed). Das sind allerdings nur kurzfristige Eingriffe. Ich denke, an der guten Langfrist-Perspektive für Gold wird das nichts ändern. Was aber viel wichtiger für ein Investment in Gold ist, ist, dass es nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern im Kontext des gesamten Rohstoffmarkts. Schließlich ist Gold ein Rohstoff, aber zur gleichen Zeit der einzige Rohstoff, der eine Devise ist.
MONEY: Gut, aber der Rohstoffmarkt liegt am Boden. Klingt nicht nach positiven Aussichten für das Edelmetall.
Bergold: Der Rohstoffmarkt wird bereits seit vier Jahren vom Bären gefressen. Steigen die Rohstoffe nicht, wird es Gold auch nicht gelingen auszubrechen, um eine neue Rally zu starten.
MONEY: Wann startet denn dann die Rally bis zu den 4000 Euro je Unze?
Bergold: Seit etwa 3000 Jahren ist Gold ein Seismograf für die Inflation. Ist die Inflation hoch, steigt der Goldpreis. Zwar ist offiziell… weiterlesen
Quelle: Focus.de