Da haben die aktuellen US-Arbeitsmarktdaten aber einen ordentlichen Schaden angerichtet. Am vergangenen Freitag fielen diese neuen Daten verheerend aus –anders kann ich es nicht beschreiben. Im Vorfeld hatten die Wall-Street-Analysten immerhin 158.000 neue Jobs für den Mai erwartet. In Wahrheit waren es dann aber nur 38.000 (!!!). Das kommt schon einer bösen Überraschung gleich.
An den Börsen waren die Folgen gleich erkennbar: Die meisten großen Indizes rauschten kurz vor dem Wochenende in den Keller und bei der Krisenwährung Gold ging es sprunghaft nach oben. Eine solche Reaktion ist völlig normal bei so schwachen Arbeitsmarktdaten.
Allerdings weist die Statistik doch einige spannende Aspekte auf, die sich erst auf den zweiten Blick ergeben. So ist die Arbeitslosenquote in den USA sogar weiter zurückgegangen – und zwar auf nur 4,7%. Gleichzeitig werden aber weniger neue Jobs tatsächlich geschaffen. Wie passt das zusammen?
US-Arbeitsmarktstatistik wird optimiert – doch die reale Lage ist viel schlechter
Hier nutzen die offiziellen Stellen in den USA einen statistischen Trick. So haben die Statistiker im April immerhin 664.000 US-Bürger neu in die Kategorie der nicht Erwerbstätigen aufgenommen. So gehören diese Menschen auch nicht mehr zu den Arbeitssuchenden.
Insofern lohnt es sich also auf die gesamte Anzahl der US-Bürger im erwerbsfähigen Alter zu schauen. Hier ist die Quote auf nur noch 62,6% der Gesamtbevölkerung abgerutscht. Im Endeffekt ist dies nur knapp über dem niedrigsten Stand seit 38 Jahren.
Wenn also immer geringere Teile der US-Bevölkerung überhaupt arbeiten können, wirkt sich das natürlich positiv auf die Zahl der Arbeitslosen aus. Gleichzeitig nimmt der Arbeitsplatzabbau bei den großen US-Firmen weiter zu. Laut aktueller Daten liegen bis jetzt die Entlassungen in den großen Firmen um immerhin 24% höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Ich werte die schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt als ein weiteres Indiz dafür, dass es in der größten Volkswirtschaft der Welt alles andere als rund läuft. Sie können fast sicher sein, dass die Schwäche der US-Wirtschaft dann auch auf uns ausstrahlen wird.Quelle
Quelle: Günter Hannich