Deflationsgefahren nehmen weiter massiv zu

Schon seit Jahren warne ich hier an dieser Stelle vor dem Abrutschen in eine Deflationskrise. Jetzt ist genau dieser Fall eingetreten, denn im Euro-Raum fiel die Preissteigerungsrate ins Negative.

Völlig unerwartet von den Experten ist im September die Preissteigerungsrate im Euro-Raum auf -0,1 Prozent gesunken, nachdem sie im August noch bei plus 0,1 Prozent gelegen hatte.

Damit zeigt sich einmal mehr: Gegen deflationäre Tendenzen sind der Geldpolitik die Hände gebunden. Trotz Anleihenkäufen auf Rekordniveau gelingt es der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht, die Inflationsrate zu erhöhen. Das bestätigt meine Befürchtung, dass die EZB machen kann, was sie will, es hat letztlich keinen Einfluss auf die Preisentwicklung.

Die gesamte so von der Zentralbank geschaffene Liquidität verbleibt nur im Finanz- und Bankenbereich, ohne die reale Wirtschaft bzw. die Verbraucher zu erreichen, die am Ende der Kette stehen. Solange jedoch Unternehmen und Verbraucher nicht mehr Finanzmittel zur Verfügung haben und diese auch verwenden, kommt es zu keiner Inflation.

Lockere Geldpolitik der EZB läuft ins Leere

Diese Tatsache spielt jedoch in der öffentlichen Darstellung keine Rolle. Hier wird immer wieder gerne von der lockeren Geldpolitik geschwärmt. Doch das genau diese lockere Geldpolitik nicht wirklich funktioniert, wird dann auch gerne verschwiegen.

Es bleibt dabei: Die EZB ist jedoch nicht in der Lage, die Liquidität direkt in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen. Sie hat damit keine Möglichkeit, um eine Deflation aufzuhalten.

Wie sehr Sie hier jedoch durch Politik und Medien in die Irre geführt werden, sehen Sie daran, dass beispielsweise noch vor knapp zwei Jahren das Institut für Wirtschaftsforschung (IfW) gerade für das Jahr 2015 mit 2,5 Prozent die höchste Inflationsrate seit der Finanzkrise 2008 prognostizierte.

Dies zeigt Ihnen, dass solche Prognosen oft daneben liegen, weil sie von völlig falschen Annahmen ausgehen.

Deshalb bleibe ich dabei: Nicht Inflation, sondern Deflation ist das eigentliche Problem für Sie. Hier ist es extrem wichtig, dass Sie Ihr Vermögen gegen diese deflationären Tendenzen schützen.

Grundsätzlich tun Sie das, in dem Sie Ihr Vermögen breit streuen und den flexiblen Zugriff darauf behalten. Welche konkreten Anlageklassen dafür in Frage kommen, erkläre ich regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich