Während die gewiss berechtigte Diskussion um die Böhmermann-Staatsaffäre weiter geht, möchte ich Sie in meiner neuen Unangreifbar Leben-Reihe mit einem Thema konfrontieren, das Sie fassungslos machen wird. Es geht um Ihre verdiente Altersruhe. Um Ihre Rente. Also darum, wie Sie später einmal leben werden.
Alles ist wunderbar?
Na klar: Eineinhalb Jahre vor dem Bundestagswahl und nach verheerenden Niederlagen der Volksparteien bei den letzten Landtagswahlen, steigen die Altersbezüge ab Juli 2016 zwischen vier und fünf Prozent. Die größte Rentenanpassung seit 23 Jahren, wie Regierungspolitiker jubeln. 20 Millionen Rentner mehr Kohle – das ist doch wunderbar. Und die Rentenkasse ist mit 32 Milliarden Euro Reserve bis oben hin gefüllt – auch das ist paradiesisch.
Das alles ist der guten Wirtschaftslage mit Rekordbeschäftigung, niedriger Arbeitslosigkeit und Lohnzuwächsen zu verdanken. Gott, was sind wir Politiker doch für Prachtkerle und Prachtweiber! So oder ähnlich klingt es aus dem Berliner Elfenbeinturm.
Oder doch nicht?
Doch was Ihnen nicht gesagt wird: Das ist nur die halbe Wahrheit. Die „kurzfristige“ Wahrheit. Denn vieles sieht ganz anders aus. Und vieles wird ganz anders kommen. Der sprichwörtliche Schlag wird Sie später treffen. Aber dann mit voller Härte!
Denn in den letzten Jahren blieben die Renten oft hinter den Löhnen zurück. Der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor sorgte dafür, dass die Altersbezüge langsamer stiegen als die Renten.
Drohendes „Rentendebakel“
Das Unheil braut sich bereits über Ihrem Haupte zusammen. Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen – aber jedem Zweiten von Ihnen droht eine Altersversorgung aus der gesetzlichen Rentenversicherung unterhalb der Armutsgrenze!
Stellen Sie sich das einmal vor!
Und das, obwohl der Arbeitsmarkt momentan stabil ist. Die Betonung liegt auf momentan. Umso schlechter sind die Aussichten für kommende Rentner.
Ein politischer Skandal, der jedes Jahr aufs Neue vertuscht wird. Deshalb wird es Zeit, den Politikern ihre Lügenmasken vom Gesicht zu reißen! Und Ihnen wird das Lachen wahrlich vergehen. So leid es mir tut!
Das unhaltbare Rentenversprechen
1986 erklärte der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm wortwörtlich: „Denn eins ist sicher: Die Rente!“ Dieser Slogan wurde sogar als Werbekampagne an Litfaßsäulen der Städte plakatiert. Vielleicht war das Rentenversprechen vor 30 Jahren tatsächlich sicher. Doch jetzt nicht mehr. Ganz und gar nicht.
Was wollen Sie damit sagen?, fragen Sie vielleicht jetzt. Es gibt doch nach wie vor die Rente.
Gewiss, da gebe ich Ihnen recht. Es geht auch nicht darum, dass die Rente „abgeschafft“ wird. Sondern Sie wird Ihnen nicht mehr reichen. Sie wird so zurückgehen, dass viele nicht mal mehr über das Grundsicherungsniveau kommen werden. Oder anders gesagt: Im Alter gibt’s Hartz-IV!
In Teil 2 verrate ich Ihnen, warum das so ist und was noch alles dahingehend auf Sie zukommen wird. Dazu brauchen Sie wahrlich starke Nerven!
Quelle: Guido Grandt