„Armut, Perspektivlosigkeit, Nationalismus!“ – Der Ausverkauf der Ukraine und die Politik des Westens am Beispiel von Odessa (4)

Sie wissen auch, dass die Ukraine erst vor Kurzem mit einem Schuldenschnitt und neuen Krediten einer Staatspleite entging. Und dennoch erneut davorsteht.

Der Ausverkauf und der langsame Zerfall der Ukraine

Der Ausverkauf des Landes hat längst schon begonnen. So sollen 1.200 Betriebe aus den Bereichen chemische Industrie, Bergbau, Maschinenbau, Transportwesen, Baugewerbe, Finanzwesen sowie Land- und Energiewirtschaft privatisiert und dann verscherbelt werden.

Für wenig Geld. Überwiegend an die Amerikaner.

Das Land zerfällt langsam. Die Menschen haben keine Hoffnung mehr.

Am Beispiel von Odessa kann ich Ihnen diesen Zerfall genau schildern.

Beispiel Odessa

Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, dass der extreme Nationalismus wieder Einzug in das Land gehalten hat. Und dass die Terrorgefahr auch in Odessa zunimmt.

Doch das ist nur die Spitze des Eisberges.

Das wirtschaftliche Leid muss die Bevölkerung tragen.

Die „Renten-Tragödie“

Wie mir mehrfach erzählt wurde, bekommt ein Rentner umgerechnet durchschnittlich rund 50 Euro Rente.

50 Euro!

Das müssen Sie sich einmal vorstellen!

Aufgrund des Verfalls der heimischen Währung, der Gina, sind die Renten somit nichts mehr wert.

Exorbitante Preise

Hinzukommt, dass die Preise drastisch gestiegen sind.

Beispielsweise die von Benzin seit letztem Jahr um das Dreifache, wie mir ein Taxifahrer erklärte. Ebenso die Energiepreise.

Die Preise in den Supermärkten sind für die Einheimischen exorbitant hoch, wie ich selbst feststellen konnte.

Keine Zukunft für die Jugend

Die Jugend hat hier keine Zukunft mehr. Sie betäubt sich mit Partys, Alkohol und Drogen.

Die jungen Leute sind zerrissen zwischen der EU/USA-dominierten Regierung unter Petro Poroschenko und den Russland zugewandten Separatisten.

Und damit völlig Orientierungslos. Jeder schaut nur noch nach sich selbst. Überlebt mit mehreren Jobs. Viele davon „illegal“ und „inoffiziell“.

Um Ausbildung und Studium wird sich bei Weitem nicht mehr so gekümmert, wie noch Jahre zuvor.

„Warum auch?“, sagte diesbezüglich ein junger Mann zu mir. „Wir haben keine Ahnung, wohin die politische Reise geht. Wir kämpfen ums Überleben, da interessiert uns kein Studium! Schaut nach Donezk, Lugansk oder andere Bürgerkriegshöllen und ihr wisst, was ich meine!“

Kriegsdienstverweigerer auf dem Vormarsch

Gleich gar keiner, den ich getroffen habe, möchte für die ukrainische Regierung gegen die Brüder und Schwestern im Osten in den Kampf ziehen.

So verweigern sich immer mehr den Rekrutierungsanstrengungen der Armee. Und werden deshalb zu Hause oder am Arbeitsplatz aufgesucht oder abgefangen, um sie gleich von dort mitzunehmen in den Krieg.

Der, der es sich leisten kann, kauft sich frei.

Wissen Sie, was es kostet, seinen Kopf nicht hinhalten zu müssen?

3.000 US-Dollar.

Ein Land im Ausnahmezustand.

Die Ukraine ist heruntergewirtschaftet und korrumpiert im höchsten Maße.

Jetzt kaufen die Ausländer noch schnell die Rosinen auf.

Allen voran die USA. Dann wird die Ukraine vollkommen im Chaos versinken.

Danke Merkel & Co. Danke Obama.

Ein „neuer“ Maidan?

Junge Leute sprachen mir gegenüber immer wieder davon, dass es einen neuen Aufstand geben würde.

Einen neuen Maidan.

Doch das wird die Regierung nicht so ohne weiteres zulassen. Jeden Ansatz dazu im Keime ersticken.

Mit aller Macht. Und mit aller Härte.

Die Ukraine auf dem Weg zum nationalistischen Polizeistaat

Die Ukraine ist auf dem besten Weg zu einem nationalistischen Polizeistaat. Finanziert von den USA und der EU. Und damit von den Steuergeldern dieser Länder.

Auf meinem Blog guidograndt.wordpress.com schrieb ich darüber, dass die Menschen über Politik in Bars, Restaurants, im Büro auf der Straße nur noch leise oder mit vorgehaltener Hand sprechen. Selbst zu Hause.

Denn Regierungskritik wird hart bestraft.

Als Ausländer „unerwünscht“ und „geneppt“!

Am eigenen Leib habe ich zu spüren bekommen, als Deutscher und damit als Ausländer, „unerwünscht“ zu sein.

Ich kann Ihnen ein paar Beispiele nennen:

Bedient wurde ich als Englischsprechender in Cafés und Restaurants nur widerwillig. Oftmals gar nicht. Zumeist völlig ignoriert.

In verschiedenen Lokalen gibt es Speisekarten für Einheimische. Und solche für Ausländer. Outet man sich also als ein solcher, bekommt man jene, auf der Speisen und Getränke fast doppelt so teuer sind.

In einem Museum – zu einem meiner Lieblingsliteraten Leo Tolstoi – hätte ich als Ausländer das 2,5fache Eintrittsgeld gegenüber einem Einheimischen bezahlen müssen.

Unglaublich aber wahr.

Ein Sturm braut sich zusammen

So also geht die Ukraine mit seinen Gästen, seinen Touristen um, die doch eigentlich Devisen ins Land bringen.

Wie schrieb ich doch bereits dazu: „Die Schöne am Schwarzen Meer hat ihr freundliches Gesicht verloren. Vielmehr ist es zu einer Fratze verkommen, die Ungutes erahnen lässt. Ein Sturm braut sich zusammen.“

Seien Sie immer auf der Hut!

Was ich Ihnen damit sagen will: Am Beispiel der Ukraine können Sie ersehen, wie schnell ein Staat ausverkauft wird. In fremde Hände fällt, nationalistisch und fremdenfeindlich wird.

Wie ein Volk geknechtet wird und zunehmend verarmt.

 

Quelle: Guido Grandt