Der große Crash kommt erst noch

Auch heute geht der Absturz an den Börsen weiter. Nun melden sich viele Experten zu Wort die erklären, dass die Abschläge speziell bei deutschen Aktien völlig überzogen sind.

Hier erfolgt häufig der Hinweis auf die erzielten Rekorde beim Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2015. Doch diese Betrachtung richtet sich auf die Vergangenheit. Doch an den Börsen wird die Zukunft gehandelt. Und die sieht alles andere als rosig aus.

Daher bleibe ich auch bei meiner Einschätzung: Die Börsen sind noch immer deutlich überbewertet. Selbst nach der heftigen Korrektur beim DAX, die ausgehend vom Hoch im April nun schon rund 20 % beträgt, hat der deutsche Leitindex noch Luft nach unten.

Was viele Marktbeobachter derzeit nicht wirklich auf dem Schirm haben: China spielt bei der aktuellen Korrektur die entscheidende Rolle. Das Land nimmt derzeit eine wirtschaftlich ganz andere Bedeutung ein als noch bei der letzten Finanzkrise 2008. Zudem zeigt sich jetzt die geringe Einflussmöglichkeit der chinesischen Regierung auf die freien Börsen.

Trotz Handelsverbot für bestimmte Firmen und weiteren Einschränkungen rutschen die Kurse immer weiter ab. Auch in Deutschland ist vom positiven Start ins neue Jahr nicht mehr viel übrig.

Stellen Sie sich vor: Nach dem ersten Quartal lag der DAX noch mehr als 20 % im Plus. Heute nun notiert der deutsche Leitindex exakt wieder auf dem Stand zu Jahresanfang. Allein in den vergangenen zwei Wochen hat der Dachs so rund 1.500 Punkte eingebüßt.

Die Probleme der Finanzkrise 2008 sind noch nicht gelöst – das sorgt jetzt für Probleme

Regelmäßige Leser wissen es: Ich warne schon seit Monaten vor dieser bevorstehenden Korrektur. Für mich ist das jetzt erst der Beginn der großen Korrektur. Historisch betrachtet war gerade der September ein gefährlicher Monat für Korrekturen an den Aktienmärkten. Jetzt hat der August schon deutliche Verluste bei fielen Indizes weltweit gebracht.

Mittlerweile zeigt sich immer deutlicher das Ausmaß der Probleme. Im Grunde sorgen jetzt die immer noch nicht gelösten Probleme der Finanzkrise 2008 für die starken Verluste an den Börsen. Zuletzt jedoch haben die Maßnahmen der Notenbanken die wirklichen Probleme überdeckt.

Mittlerweile zeigt sich jedoch, dass die Aufkaufprogramme eben nur kurzfristig geholfen haben und nichts an den strukturellen Problemen des Finanzsystems geändert haben. Je mehr Investoren dies realisieren, desto größer wird der Abgabedruck bei den Aktien. Daher bin ich auch davon überzeugt, dass wir aktuell erst den Beginn eines großen Crashs erleben und nicht schon das Ende.

 

Quelle: Günter Hannich