Negatives Signal: Weltbank kürzt Konjunkturprognose

Für die globale wirtschaftliche Entwicklung sind die Prognosen der Weltbank immer von großer Bedeutung. Allerdings lagen die Experten in der Vergangenheit oftmals auch daneben.

Gerade als es um die wirtschaftliche Erholung nach der weltweiten Finanzkrise 2008 ging, haben die Weltbank Experten häufig die wirtschaftliche Stärke verschiedene Regionen zu Eingeschätzt.

Das Resultat können Sie sich denken: Die Prognosen der Weltbank mussten regelmäßig herabgesetzt werden. Dennoch bleibt es immer wieder spannend zu schauen, wie diese Experten die weitere wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus einschätzen.

Und da gibt es ganz aktuell Zahlen zur weltweiten Konjunkturentwicklung, die mich doch aufhorchen lassen. So kürzt die Weltbank ihre globale Prognose für das Wirtschaftswachstum von zuletzt 3,3 % auf nur noch 2,9 % für das laufende Jahr. Immerhin wäre das noch ein deutlicher Anstieg zum Wachstum der weltweiten Konjunktur im Jahr 2015. Da ging es nur um 2,4 % nach oben.

Wirtschaft in Brasilien wird auch 2016 schrumpfen

Doch ob es tatsächlich wieder zu einem leicht höheren Wachstum in diesem Jahr kommt, hängt vor allen Dingen auch von der wirtschaftlichen Entwicklung in einigen großen aufstrebenden Schwellenländern ab. Die Kernmärkte sind hier sicherlich Brasilien und China.

Brasilien erlebte im vergangenen Jahr eine massive Wirtschaftskrise mit einem Absturz bei der Wirtschaftsleistung um 3,7 %. Eine Besserung ist dort noch nicht in Sicht. Das ist auch leicht verständlich, dass die Weltbank hier ein weiteres Abrutschen um 2,5 % erwartet. Das mag am weiterhin niedrigen Preisniveau die Rohstoffe liegen.

Damit es 2016 jetzt immerhin zu einem leichten Wachstum der weltweiten Konjunktur kommt, gehen die Weltbank-Experten von zwei optimistischen Szenarien aus. Zum einen sollen sich die Rohstoffreise nicht nur fangen, sondern sogar wieder deutlich ansteigen. Zweitens wird die chinesische Regierung es schaffen, mit ihrer aktuellen Geldpolitik das Land vor einer harten konjunkturellen Landung bewahren zu können.

Ich halte beide Szenarien für äußerst optimistisch. Solange beispielsweise die chinesische Wirtschaft nicht wieder annähernd auf die Beine kommt, so lange werden auch die Rohstoffpreise nicht mehr anziehen. Und weiter niedrige Rohstoffpreise werden eben auch Länder wie Brasilien weiterhin belasten.

Daher erwarte ich für das laufende Jahr sogar ein Absinken des weltweiten Wirtschaftswachstums unter die Marke von 2,4 % die wir im vergangenen Jahr gesehen haben. Von einer Erholung sind wir weiter entfernt als seit etlichen Jahren.

 

Quelle: Günter Hannich