China ist extrem wichtig für die Weltwirtschaft. Das hat die Entwicklung der vergangenen Jahre ganz klar gezeigt. Daher schaue ich auch immer wieder regelmäßig auf aktuelle Prognosen zur weiteren Entwicklung in dem wichtigen asiatischen Boomland.
Eine Äußerung eines wichtigen Wirtschaftsaktionärs hat mich jetzt aufhorchen lassen: Der Vize-Chef des für Wirtschaftsfragen verantwortlichen Ausschusses des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Yang Weimin, erklärte jetzt, dass China bis zum Jahr 2020 ein Wirtschaftswachstum von mindestens 6,5 Prozent pro Jahr anpeile. Dieses Jahr sei ein Wachstum von sieben Prozent zu erwarten – das Geringste seit 25 Jahren.
So etwas hört sich erst einmal sehr gut an. Allerdings bezweifele ich, dass die chinesische Führung diesen massiven Einfluss tatsächlich auf die aktuelle Wirtschaft wird. Für mich sind solche Absichtserklärungen ein Kontraindikator, der mehr das Wunschdenken der chinesischen Regierung, als die Realität wiedergibt.
Ein Wirtschaftswachstum kann man nicht einfach im kommunistischen Stil planen und festschreiben. Das hat die Geschichte immer wieder gezeigt. Zudem mehren sich die Anzeichen, dass die Wachstumszahlen in China nicht der Realität entsprechen und geschönt werden, weil es in dem kommunistischen Land keinerlei unabhängige Datenerhebung gibt.
Statistiken sind geduldig – das gilt ganz besonders für China, wo die Zahlen gut aussehen aber eben durch unabhängige Stellen gar nicht geprüft werden können. Wer die Bilder von komplett leeren Geisterstädten in China sieht, kann sich kaum vorstellen, dass dieses Land immer noch wirtschaftlich boomt.
Verfall der Rohstoffpreise zeigt Chinas Schwäche an
Mir zeigt allein der massive Verfall der Rohstoffpreise deutlich, dass sich China in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet. China ist der Hauptimporteur von Industriemetallen. Die Hälfte der weltweiten jährlichen Kupferproduktion wird beispielsweise allein von China importiert.
Wenn hier die Preise massiv verfallen, dann zeigt das, dass sich die Industrieproduktion in China deutlich abkühlt. Für diese Erkenntnis sind gar keine chinesischen Statistiken notwendig, auf die man sich sowieso nicht wirklich verlassen kann.
Diese eher brüchige wirtschaftliche Basis wird sich auch auf die Aktienbörsen negativ auswirken. Daher erwarte ich auch weiterhin einen deutlichen Einbruch für chinesische Aktien, gegen den Sie sich aktiv absichern sollten. Wie das geht, erfahren Sie regelmäßig an dieser Stelle.
Quelle: Günter Hannich