Die Finanzkrise 2015 läuft – doch kaum jemand nimmt Notiz davon

2015 erleben wir wieder eine Finanzkrise an den Börsen. Jeder Experte der Ihnen sagt, dass es nicht so ist, ist nicht ehrlich mit ihnen. 27 Aktienmärkte rund um den Globus haben schon mehr als 10 % vom Jahreshoch verloren. Dies ist tatsächlich ein weltweites Phänomen.

Besonders heftig ist der Verlust in China mit mehr als 30 %. Doch auch in Lateinamerika sind die Abschläge in Kolumbien und Peru sogar schon bis zu 40 % vom Jahreshoch eingebrochen.

Um solche heftigen Korrekturen zu entdecken, ist es aber nicht notwendig in die Ferne zu schweifen. Auch in Europa gibt es etliche Aktienmärkte die schon deutliche zweistellige Verluste im Jahresverlauf aufweisen. Polen bringt so auf ein Minus von 19 % und in Griechenland sind die Aktienkurse um immerhin 30 % eingebrochen.

Auch der Blick in die USA ist alles andere als positiv. Seit dieser Woche notieren alle maßgeblichen Indices in den USA im Minus – ausgenommen ist nur der Index der Technologiebörse Nasdaq. Sollte es jetzt nicht noch eine völlig übertriebene Jahresendrallye geben wird auch dort das Börsenjahr mit einem Minus enden.

Vorsicht geboten: Aktuell sieht es so aus wie 2008

Um zu wissen was uns bevorsteht, ist es immer wieder sinnvoll zurückzuschauen. Das habe ich getan und etwas Wichtiges festgestellt: Was wir aktuell erleben ist ähnlich wie 2008. Auch damals brach zunächst die chinesische Börse ein. Dies konnten wir schon im bisherigen Jahresverlauf beobachten.

Die Ausweitung der Verluste auf so viele verschiedene Börse hat es seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr gegeben. Weltweit sind Milliarden Vermögenswerte an der Börse in diesem Jahr vernichtet worden. Also wer jetzt sagt, es passiert nichts an den Börsen, der liegt komplett daneben.

Die Lage hat sich direkt nach der Sitzung der europäischen Währungshüter sogar noch verschärft. Wenn Sie sich die aktuelle Ankündigung der EZB anschauen, heißt das nichts Gutes für den Aktienmarkt.

Die breite Masse der Investoren hat nicht nur eine Verlängerung der Stützungskäufe durch die EZB erwartet. Die breite Masse der Investoren hat sogar auf eine Ausweitung der Käufe gesetzt. Doch genau diese Erwartungen wurden eben nicht erfüllt. Daraufhin ging es an den Börsen erst einmal weiter nach unten.

Ich finde das wirklich unglaublich: Da meldet die EZB eine Verlängerung der bislang nahezu wirkungslosen Anleihenkäufe und die Börsianer sind damit nicht zufrieden und schicken die Kurse in den Keller. Das ist für mich auf jeden Fall ein Warnsignal und deutet weitere heftige Kursauschläge an – immerhin steht noch eine Zinsentscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche an.

 

Quelle: Günter Hannich

Börsen: Aktueller Optimismus völlig überzogen

Der Oktober liegt nun fast hinter uns – und der große Sturm an den Börsen ist erst einmal ausgeblieben. Nach den heftigen Verlusten an den Börsen Anfang September hat sich die Lage wieder stabilisiert.

Das reicht jetzt schon wieder für jede Menge optimistische Prognosen für die nahe Zukunft. Der DAX hat auch die Marke von 10.000 Punkten spielend leicht überwunden. Jetzt erwarten schon die ersten Experten eine wahre Jahresendrallye und den Sprung auf neue Rekordstände.

Bei so viel Optimismus bleibt mir nicht vielmehr übrig als den Kopf zu schütteln. Mir ist es wirklich ein Rätsel, wie jetzt überallwieder der Optimismus herkommt. In den vergangenen Wochen hat sich die konjunkturelle Lage in vielen Teilen der Welt nicht verbessert. Schlimmer noch: Die aktuellen Daten aus den USA und vor allem aus China zeigen ganz klar. Dort geht es deutlich zurück mit dem Wirtschaftswachstum.

An den Börsen wird aber in diesen Tagen schon wieder eine Party gefeiert – so als ob wir vor dem nächsten großen Aufschwung stehen. Hier kann ich Ihnen nur sagen: Davon sind wir weit entfernt. Die Euphorie an den Börsen ist durch die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung überhaupt nicht abgedeckt.

Das fragile Finanzsystem kann sehr schnell zusammenbrechen

Im Endeffekt ist es doch so: Wir leben in einem sehr fragilen System. Schon kleine Abweichungen können hier für massive Auswirkungen sorgen. Dazu möchte ich Ihnen ein kleines Beispiel aus dem persönlichem Umfeld aufzeigen.

Sie werden mir sicher zustimmen, dass die Summen mit denen die Banken in Deutschland und in aller Welt jonglieren immer größer werden. Billionen-Summen in den maßgeblichen Währungen wie Dollar, Euro oder britischem Pfund werden rund um den Globus transferiert.

Doch am anderen Ende tauchen wir alle als Privatkunden bei der Bank auf. Wenn dann ein solcher Privatkunde „nur“ 10.000 Euro in bar haben möchte, muss eine solch „große Transaktion“ bei den Banken angemeldet werden. In der Regel benötigen die Banken dazu 24 Stunden, um diese Summe auch wirklich in bar bereitstellen zu können.

So etwas mach mich stutzig und das sollte Sie auch zum Nachdenken anregen. Es zeigt Ihnen auf jeden Fall klar auf, wie fragil das aktuelle Finanzsystem tatsächlich ist. Wie Sie wissen, ist der Herbst bekannt für seine Stürm. Also machen wir uns alle auf etwas gefasst in den kommenden Wochen und Monaten.

 

Quelle: Günter Hannich