„Das große Versagen der EZB – Die Sparer-Enteignung geht weiter!“ (2)

Im Fokus der Politik und der Medien steht nach wie vor das Asyldrama. Weitgehend ausgeblendet, vielleicht sogar mit Kalkül, die desaströsen finanzpolitischen Verhältnisse in der EU. Denn die EZB beschert mit ihrer Null-Zins-Politik dem europäischen Sparer nach wie vor eine glatte Enteignung seines Vermögens.

Die Bundesregierung feiert sich, die Sparer trauern

Dahingehend jedoch feiert sich die Bundesregierung mit einem Rekordüberschuss von 12,1 Milliarden Euro. Nicht zu vergessen, dass Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen 2015 43 Milliarden Euro an Zinszahlungen im Vergleich zum Jahr 2007 sparten.

Der dauerhaft niedrige Leitzins, der aktuell bei gerade Mal bei 0,05 Prozent liegt, lässt die Einlagen der Sparer weiter schmelzen wie Butter in der Sonne.

Der Leitzins ist der Zinssatz zu dem sich Geschäftsbanken bei den Zentralbanken refinanzieren können.

Die EZB-Politik fruchtet nicht

Mit der Null-Zins-Politik will die EZB die Kreditvergabe von Banken an Unternehmen steigern. Allerdings hat dies bislang nicht funktioniert. Auch das sogenannte Quantitative Easing, bei dem die EZB monatlich etwa 60 Milliarden Euro in das Finanzsystem pumpt, bleibt größtenteils wirkungslos.

Warum das so ist, erkläre ich Ihnen nachfolgend.

Das Kreuz mit Basel III

Schuld am Versagen der Geldschwemme der EZB hat die EU selbst. Und zwar wegen Basel III!

Dieses vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht geschaffene neue Regelwerk, das in den zurückliegenden Jahren ergänzt und überarbeitet wurde, hatten einst die G20-Staats- und Regierungschefs gebilligt. Zudem verpflichteten diese sich zu deren Umsetzung. Basel III wurde übrigens auch auf EU-Ebene abgesegnet.

Basel III – mehr Stabilität des Bankensektors

Basel III soll die Stabilität des Bankensektors stärken. Das Regelwerk stellt hohe Anforderungen an Qualität und Quantität der Risikoabdeckung. Insbesondere was die Aktivitäten auf dem Kapitalmarkt anbelangt. Zudem müssen Banken verschärfte Liquiditätsanforderungen erfüllen.

Ich sage Ihnen: Genau deshalb funktioniert das Quantitative Easing nicht!

Verrückt, finden Sie nicht auch?

Darum versagt die EZB-Politik

Aus diesen Gründen kommt die Geldschwemme in den Unternehmen und Privathaushalten nicht an: Wegen der strengen Basel-III-Regeln und den zahlreichen Auflagen der Aufsichtsbehörden der Finanzmärkte werden kaum Kredite vergeben. Hauptproblem ist die von den Banken vorzuhaltende hohe Eigenkapitalquote.

Sie wissen selbst, dass in der momentanen Wirtschaftslage die Banken alles andere als gute Gewinne erzielen. Der Aufbau von Eigenkapital wird dadurch erschwert. Deshalb wird auch das Kreditvolumen eingeschränkt, für die das verfügbare Eigenkapital gemäß den Basel-III-Regeln noch genügt.

Basel III bestimmt aber auch, dass nur Bonitätshohe Kunden finanziert werden. Somit stößt die Geldschwemme der EZB an die selbst abgesegneten Grenzen dieses Regelwerks.

Im 3. Teil erfahren Sie, weshalb der Sparer-Enteignungs-Wahnsinn in der EU nicht so schnell aufhören wird!

 

Quelle: Guido Grandt