Mitten in der Flüchtlingskrise: „Die verlorene Generation der EU!“ (2)

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung besagt, dass 26 Millionen Kinder und Jugendliche in der EU von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind.

Das ist eine Schande für Europa. Und ein Zeugnis des Versagens der Politik.

Jung, obdachlos, ohne Zukunft

Viele dieser Minderjährigen landen auf Europas Straßen. Oftmals sind diese nicht nur verarmt, sondern wurden misshandelt und vernachlässigt und sind traumatisiert.

Allein in Deutschland soll es 32.000 minderjährige Obdachlose geben.

Eine Tragödie vor unserer Haustür. Und das trotz Flüchtlingskrise.

Diskriminierung von Obdachlosen

Statt wie die Flüchtlinge „Willkommen“ zu heißen, werden die EU-Obdachlosen diskriminiert. Sind vielerorts unerwünscht. Werden aus den Innenstädten vertrieben oder gar mit einem Bußgeld belegt.

Damit hat sich die Bekämpfung der Armut zum Kampf gegen die Armen verwandelt.

Beispiele gefällig?

Dann lesen Sie weiter. Sie werden genauso erschüttert sein, wie ich!

EU-Mitglied Spanien

Am 1. Januar 2014 trat in Spanien die neue Verordnung über das Zusammenleben im öffentlichen Raum in Kraft. Für bettelnde Kinder können Strafen von 1.500 Euro anfallen. Ebenso für unerlaubtes Campieren im öffentlichen Raum.

In einem meiner früheren Unangreifbar Leben-Newsletter habe ich Ihnen bereits aufgezeigt, dass in Spanien jeden Monat Tausende Familien zwangsgeräumt werden.

Viele, die nicht bei Verwandten, Freunden oder Nachbarn unterkommen können, landen auf der Straße. Und dort erwarten sie dann Bußgelder. Wie etwa in Madrid, wo das Übernachten auf der Straße mit Strafe belegt ist.

EU-Mitglied Großbritannien

Aber auch in London sind Obdachlose unerwünscht. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren um 75 Prozent gestiegen.

Damit sich die Armen nicht in windgeschützten Hauseingängen niederlassen, werden Metallspieße auf dem Boden angebracht. Diese schrecken nicht nur ab, sondern sind auch gefährlich.

EU-Mitglied Frankreich

Zehntausende sind in unserem Nachbarland trotz Arbeit obdachlos. Denn jeder vierte Obdachlose hat gar einen Job. Doch das Gehalt reicht nicht aus, um eine Wohnung zu finanzieren. Die Hälfte von ihnen sind Frauen, die als Haushaltshilfen arbeiten. Oder in der Kinderbetreuung und Krankenpflege.

Im Dezember 2014 kommt die Stadtverwaltung der französischen Mittelmeerstadt Marseille auf eine ungeheuerliche Idee. Obdachlose, sogenannte Clochards, sollen einen speziellen Gesundheitsausweis tragen. Gut sichtbar. Darauf die Krankheitsgeschichte, die Sozialversicherungsnummer und weitere Informationen des Betroffenen.

Und wissen Sie, wie dieser Ausweis aussieht? Es ist ein gelbes Dreieck! Das erinnert an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte.

Mir fehlen dazu ganz einfach die Worte! Zu Recht brach ein Sturm der Entrüstung los.

EU-Mitglied Ungarn

Die Regierung hat das Übernachten auf der Straße verboten. Obdachlosen drohen Geld- und Gefängnisstrafen.

Sie sehen also, auf europäischen Straßen wird nicht gefackelt, wenn es um die Diskriminierung von Obdachlosen geht.

Auch das ist eine Schande.

Lesen Sie im 3. Teil wie es in Österreich und vor allem in Deutschland mit Obdachlosen und Straßenkindern aussieht. Und wie diese im Mutterland der Demokratie, in den USA, diskriminiert werden.

 

Quelle: Guido Grandt

In der Flüchtlingsdiskussion vergessen: „Das Elend in Europa – Hungerschlangen in Spanien“

Die Flüchtlingsfrage steht nach wie vor im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion. Vor allem geht es jetzt um die Verteilung der immensen Kosten, die jährlich auf Deutschland zukommen.

Völlig zu recht werden die desaströsen Zustände in den Flüchtlingsländern dargestellt und diskutiert. Vergessen wird jedoch eines: auch in der EU gibt es Zustände, die man niemals vermutet hätte!

Desaströse Zustände im EU-Mitgliedsland Spanien

Dahingehend möchte ich heute Ihren Blick auf das beliebte Urlaubsland Spanien lenken. Wussten Sie, dass bereits im Januar 2015 dort die neue „Verordnung über das Zusammenleben im öffentlichen Raum“ in Kraft getreten ist?

Diese stellt nicht nur Bettelnde mit Kindern mit 1.500 Euro unter Strafe, sondern auch unerlaubtes Campieren im öffentlichen Raum.

Zwangsräumungen am laufenden Band

Bedenken Sie: In Spanien werden immer mehr Menschen zwangsgeräumt. Landen somit im sprichwörtlichen Sinn auf der Straße.

Diese glaubten einst den Versprechungen von windigen Immobilienhaien und Bankprofiteuren, die ihnen für teure Kredite Wohnungen aufschwatzten, die allerdings viel weniger wert waren.

Wer nicht zahlen kann, wird zwangsgeräumt. Jeden Monat tausende Familien.

Zumeist weil sie ihre Arbeit verloren haben und somit bei der Rückzahlung ihrer Wohnungshypothek in Rückstand geraten sind.

Drohende Obdachlosigkeit

Bei ungenügender familiärer oder nachbarschaftlicher Unterstützung werden viele dieser Menschen obdachlos. Landen auf der Straße und müssen jetzt sogar noch Strafe dafür zahlen.

Nicht nur das: Sie haben ihre Wohnung an die Hypothekenbank verloren, bleiben aber auf dem Großteil der Schulden sitzen. Und schulden der Bank noch Zehntausende Euro an Anwaltskosten.

Im Zuge dieser spanischen Sozialpolitik stehen im beliebten Ferienland rund drei Millionen bezugsfertige Wohnungen leer.

Banken wird geholfen, Menschen verelenden

Die europäischen Steuerzahler unterstützten verschiedene spanische Geldinstitute, die ins Trudeln gerieten, mit rund 100 Milliarden Euro. Geld, das eigentlich für die sozialen Leistungen des Landes gedacht waren.

Angesichts dessen, dass jeder zweite Jugendliche arbeitslos ist, ein geradezu perverser Akt.

Die Banker reiben sich die Hände. Die in Not geratenen Menschen verelenden.

Das ist die EU 2015.

Hungerschlangen in spanischen Städten

Währenddessen werden die Hungerschlangen vor den kostenlosen Essensausgaben in Spaniens Städten immer länger. Beispielsweise in der andalusischen Provinz Cádiz, in Valencia, Granada, Malaga, Burgos und selbst in der Hauptstadt Madrid. Sogar vor der Kapuzinerkirche von Palma de Mallorca können Sie das beobachten.

Bei den Anstehenden handelt es sich oftmals um Menschen, die gerade genug verdienen, um Miete, Strom und Wasser zu bezahlen. Viele sind arbeitslos. Ganz zu schweigen von den drei Millionen Kindern, die ebenfalls unter diesen Umständen leiden.

Während Touristen ihren Caipirinha schlürfen, versuchen Freiwillige der Organisation Solidaritäter der Nacht, die Caritas oder das Rote Kreuz die größte Hungersnot zu lindern. Im Süden des Landes werden Essenspakete mit einer Dose Thunfisch, einem Brot und ein paar Scheiben Wurst ausgegeben.

Das Schweigen der EU

Doch kein EU-Politiker spricht über den Hunger, die Arbeitslosigkeit, die Armut und die Zwangsräumungen im Krisenland Spanien. Obwohl sich diese verheerenden Zustände direkt vor ihren Augen abspielen.

An dieser Stelle sage ich Ihnen: Das Leid vieler Flüchtlinge ist gewiss tragisch, barbarisch und schlimm. Doch das gelobte Europa ist bei weitem kein Paradies.

Auch hier werden Menschen auf die Straße geworfen, müssen in Hungerschlangen vor Essensausgaben stehen. Und verelenden. Sie können in kein anderes Land, wo man ihnen hilft.

So schnell kann es gehen. Von heute auf Morgen.

Verlierer werden immer Sie selbst sein. Die Banken die Gewinner.

Vergessen Sie das niemals.

 

Quelle: Guido Grandt