Konjunktur: Sinkende Kreditnachfrage zeigt Rezessionsgefahr

Ganz im Gegensatz zu den Medien und der Politik, die beinahe täglich vom angeblichen „Aufschwung“ reden, zeigen Ihnen die aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank zur Kreditnachfrage ein ganz anderes Bild.

Die Kreditnachfrage der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist allein im ersten Quartal 2015 um volle sieben Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2014 eingebrochen, während Analysten noch im Januar einen Anstieg um drei Prozent erwarteten.

Die Kreditnachfrage nach Anlageinvestitionen, also Investitionen in den Produktionsbereich, wie beispielsweise Maschinen, ging in diesem Zeitraum sogar um 16 Prozent zurück – der stärkste Quartalsrückgang seit 2010.

Ebenso fällt die Kreditnachfrage für Lagerhaltung und Betriebsmittel dramatisch: Sie ging schon im 4. Quartal 2014 um 23 Prozent zurück und ist im ersten Quartal 2015 nochmals um 13 Prozent eingebrochen.

An diesen Zahlen sehen Sie, dass die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland keineswegs einen „Boom“ erleben. Jeder wirkliche Aufschwung wäre automatisch mit einer Erhöhung der Kreditnachfrage verbunden, um Investitionen für eine Ausweitung der Produktion tätigen zu können.

Kreditschrumpfung ist ein Krisenzeichen – doch keiner beachtet es

Umgekehrt ist eine Kreditschrumpfung meist mit einer kommenden Rezession aufgrund rückläufiger Umsätze verbunden. Die kleinen und mittleren Firmen stellen einen beträchtlichen Anteil der deutschen Wirtschaft:

37 Prozent des Umsatzes und sogar 57 Prozent der Wertschöpfung werden allein hier erbracht und die KMU beschäftigen über 15 Millionen Arbeitnehmer. Eine Krise in diesem Bereich hätte also erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.

Ich bleibe deshalb dabei: Die Wirtschaft läuft längst nicht so gut, wie Ihnen Medien und Politik einreden wollen. Auch im Jahr 2008 wurde von einem „breiten Aufschwung“ geredet, doch was kam, war keineswegs ein Boom, sondern die Finanzkrise und der Crash. Die Konstellation ist diesmal nicht besser. Im Grunde hat sich die Ausgangslage sogar noch weiter verschlechtert.

Seit damals haben sich die weltweiten Schulden nochmals um vierzig Prozent erhöht. Darüber hinaus sind die Risiken durch den wackelnden Euro und geopolitische Gefahren deutlich größer als damals. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich auch weiterhin absichern und in sichere Fremdwährungen oder auch Edelmetalle investieren.

 

Quelle: Günter Hannich