Griechenland steht jetzt kurz vor dem dritten Hilfspaket. Die Euphorie über diese Entscheidung hält sich doch in Grenzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel brachte es kurz und bündig auf den Punkt: „Die Vorteile überwiegen die Nachteile.“ Sie sehen: Hier ist von Euphorie wirklich nicht viel zu spüren.
Die Kritik kommt dabei aus dem In- und Ausland. So nennt Lutz Goebbels, der Präsident des Familienunternehmen-Verbandes die nun gefundene Regelung mit den Griechen „Insolvenzverschleppung.“.
Auch prominente Ökonomen äußern sich zur gefundenen Einigung. Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman erklärt: „Die Forderungsliste der Euro-Gruppe ist Wahnsinn. Dahinter können nur Staatsstreichgedanken stecken.“ In Deutschland hat sich auch direkt ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zu Wort gemeldet: „Es macht keinen Sinn, die Probleme des Landes mit immer mehr Geld zuschütten zu wollen. Nachhaltige Arbeitsplätze erzeugt der Geldsegen nicht.
Ifo-Chef Sinn: „Diese Hilfen machen keinen Sinn“
Für ihn ist daher klar, dass sich die griechische Tragödie „zunächst drei weitere Jahre fortsetzen wird.“ Für ihn ist das Euro-Aus für Griechenland immer noch die erste Wahl.
Genau hier setzt auch meine Kritik an: Wenn nun wirklich das dritte Hilfspaket kommt, dann wird der Bankrott Griechenlands nur in die Zukunft verschoben. Ausgehend von der aktuellen Schuldenbelastung ist es eben nicht möglich, dieses Land noch davor zu bewahren. Eine Schuldenquote von 180% der Wirtschaftsleistung führt bei einer schrumpfenden Konjunktur zwangsläufig in den Bankrott.
Mittlerweile ist klar: 2015 wird die griechische Wirtschaft auf jeden Fall in die Rezession rutschen. Die Frage ist nur, wie stark die ausfallen wird. Mittlerweile ist das Wirtschaftsleben in Griechenland immer stärker unter Druck. Die Banken haben noch immer geschlossen. Der Zugang zu größeren Geldsummen ist somit nicht mehr möglich.
Es tauchen schon Schätzungen auf, wonach die griechische Wirtschaft 2015 um bis zu 5% einbrechen wird. Das allein wäre schon ein Drama. Doch noch vor wenigen Monaten erwarteten viele Experten ein deutliches Wirtschaftswachstum für das Land. Immerhin hat Griechenland 2014 erstmals seit 2009 ein Jahr wieder mit einem kleinen Plus von 0,8% abgeschlossen. Dies war nur eine kurze Trendwende – mehr nicht.
Jetzt wird sich der Absturz weiter fortsetzen. Am Ende wird Griechenland nicht mehr im Euro zu halten sein. Vor diesem Eurozusammenbruch sollten Sie sich aktiv absichern.
Quelle: Günter Hannich