Gehören auch Sie zu den Kunden einer Sparkasse?
Wenn ja, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Denn fast jeder zweite Deutsche hat ein Konto bei der Sparkasse.
Zeit also, sich einmal eingehend mit der populären Finanzgruppe zu beschäftigen. Einen Blick hinter die Kulissen zu wagen.
Der „rote“ Finanzgigant
Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, dass die Sparkassen-Gruppe mit rund 350.000 Mitarbeitern und 12.000 Filialen ein wahrer Finanzgigant ist.
Auch ihre Bilanzsumme mit 2,3 bis 2,8 Billionen Euro schlägt die der Deutschen Bank (1,7 Billionen Euro) und Commerzbank (600 Milliarden Euro) um Längen.
So zählt die Sparkassen-Gruppe inzwischen zu den größten Finanzkonzernen Europas.
Allgemein wird ihr zugeschrieben, besser gegen Krisen gewappnet zu sein, als die „bösen“ Zockerbanken.
Ob das so ist, werde ich Ihnen nachfolgend aufzeigen.
Der öffentliche Auftrag der Sparkassen
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel (26/2015)brachte es hinsichtlich des öffentlichen Auftrags der Sparkassen auf einen Nenner:
„Ihr öffentlicher Auftrag lautet, der Bevölkerung Zugang zu einer sicheren und verzinslichen Geldanlage zu ermöglichen und die Vermögensbildung zu fördern – doch in einer Welt, in der Notenbanken die Leitzinsen auf null gedrückt haben, ist diese Aufgabe immer schwerer zu erfüllen.“
Sparkassen sind nicht „unfehlbar“
So sind auch die Sparkassen nicht unfehlbar.
Vergessen Sie nicht, dass die Sparkassen auch nicht davor gefeit sind, Ihre Kunden zu „Fehlkäufen“ zu animieren.
Ein Beispiel gefällig?
Hier bitte: Die Hamburger Sparkasse hat vor der Finanzkrise unter anderem auch Zertifikate des Pleitekandidaten Lehman Brothers verkauft.
Jener Investmentbank also, mit der 2008 die größte finanzielle Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg begann.
Freilich, das muss man eingestehen, soll das heute mit standardisierten Kontrollprozessen bei den Sparkassen so nicht mehr geschehen.
Nicht viel Solidarität untereinander
Doch wenn die Banken in die Krise kommen, dann hört zumeist Solidarität auf.
So auch bei der Sparkassengruppe hinsichtlich ihrer Landesbanken.
Erinnern Sie sich noch, was geschah, als beispielsweise die WestLB ins Taumeln geriet?
Ich schon: Der Bund musste helfen.
Und damit Sie.
Mit Ihren Steuergeldern!
Immer weniger „Laufkunden“
Trotz eines Vorsteuergewinns von 4,9 Milliarden Euro will sich nun die Sparkassengruppe sanieren.
Ein Grund: die fortschreitende Digitalisierung. Sprich Homebanking.
Immer weniger Kunden gehen „persönlich“ in eine Filiale.
So wird die „flächendeckende Versorgung und der Zugang zu Bankdienstleistungen“ sich zukünftig viel mehr auf dem Laptop abspielen, als in einer „realen“ Sparkassen-Filiale.
Der wahre Grund für die Einsparmaßnahmen
Der eigentliche Grund für die Einsparungen ist jedoch ein anderer.
Vielleicht werden Sie es schon erraten haben: natürlich die Niedrigzinsen.
Denn das Zinstief ist für viele eine Bedrohung.
Ich sage sogar: eine „existentielle“ Bedrohung!
Im 3. Teil verrate ich Ihnen, warum vor allem die Sparkassen gegenüber anderen Banken von den Niedrigzinsen besonders hart getroffen werden.
Quelle: Guido Grandt