Ohne Logik für Niedrigzinsen: EZB-Beamte wollen keine Zombies sehen

Zwei führende Funktionäre der EZB hatten Markus Krall wegen seiner These der Zombifizierung der Wirtschaft durch die Niedrigzinsen angegriffen. Der Ökonom, der die Risikobewertungssysteme der meisten deutschen Banken entworfen hat, antwortet seinen Kritikern.

Es gibt Momente, da erbaut man sich an den neuen Einsichten eines guten Artikels zur Geldpolitik und es gibt solche, wo das trotz guten Willens nicht gelingt. Ein Musterbeispiel für Letzteres war der Artikel „Die Zombiekritik an der EZB ist einfach nur abwegig“ von Ulrich Bindseil (Generaldirektor Marktinfrastruktur und Zahlungsverkehr der EZB) und Jürgen Schaaf (Counselor des Exekutivrats der EZB), veröffentlicht jüngst in der Welt. Die Debatte mit Ulrich Bindseil hat Markus Krall auch per Video geführt.


Weltsystemcrash: Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung

Der Artikel setzt sich kritisch mit der von mir 2017 in dem Buch „Der Draghi Crash“ publizierten und nicht nur vom früheren Chefvolkswirt der EZB, Prof. Dr. Jürgen Stark, unterstützten These auseinander, dass …. weiterlesen

Quelle: Tychis Einblick

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Niedrigzinsen führen zum System-Crash

Die Banken befinden sich derzeit in Europa in einer massiven Krise. Das gilt nicht nur für die strauchelnden italienischen Finanzinstitute. Das gilt auch für die Deutsche Bank. Bei der größten deutschen Bank reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Jetzt ist die Aktie auch noch aus dem wichtigen europäischen Index Stoxx 50 geflogen. Der Börsenwert ist mittlerweile einfach zu gering.

Ein wesentlicher Aspekt, warum die Banken derzeit so massiv unter Druck stehen, ist das von den führenden Zentralbanken geschaffene Zinsumfeld. Die Niedrigzinsen sind heute der Hautgrund dafür, warum die Aktien- und Immobilienpreise dermaßen irrational nach oben gehen – es gibt schlicht keine rentable Anlagealternative mehr.

Niedrigzinsen passen nicht in unser Zinssystem

Doch Niedrigzinsen sind nichts, was dauerhaft funktionieren kann, denn unser System ist von vornherein auf ausreichend positive Zinsen angelegt. Genau das habe ich Ihnen schon letztes Jahr in meiner Sonderstudie „Eiszeit bei den Zinsen“ dargelegt, als ich schrieb:

„Niedrigzinsen sind keineswegs ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft floriert und steigende Aktienkurse gerechtfertigt wären, sondern im Gegenteil: Niedrigzinsen zeigen an, dass sich das Finanzsystem in der Endphase befindet und die Zinsen sind nur deshalb so niedrig, weil gerade die Wirtschaft stagniert und es keine rentablen Investitionen mehr gibt.

Die Niedrigzinsen führen jedoch dazu, dass parallel zum sinkenden Zinsniveau Spekulationsblasen sich ausbilden, auf der Suche nach der letzten Renditemöglichkeit. Das gilt vor allem für den Aktien- und Immobilienmarkt, der durch Niedrigzinsen völlig spekulativ aufgeblasen wird.“

Diese durch die niedrigen Zinsen entstandenen Blasen auf dem Aktien- und dem Immobilienmarkt werden platzen und dann wird sich daraus – wie in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre – eine deflationäre Abwärtsspirale entwickeln. Das bedeutet, dass dann reihenweise Banken kollabieren, viele Vermögen damit verloren sind, der Geldkreislauf stockt und die entstandene Massenarbeitslosigkeit zu einem Einbruch der Massenkaufkraft und damit zu Unternehmenskonkursen führt.

Es droht der Crash

Im Crash explodieren die Zinsen, die Aktien- und Anleihenkurse brechen ein. Die so entstandene Unsicherheit führt zu steigenden Zinsen, weil die kreditgebenden Banken zu enormen Risikoaufschlägen greifen. Durch diese Entwicklung lösen sich dann die euphorischen Erwartungen optimistischer Börsianer in Luft auf und es droht der Crash.

Sie sehen hier ganz deutlich, dass Niedrigzinsen ein klares Krisensignal sind, welches von Ihnen nicht unterschätzt werden sollte.

 

Quelle: Günter Hannich

Crash-Gefahr: Nobelpreisträger Robert Shiller warnt vor Blasen

An den internationalen Finanzmärkten sind immer mehr Spekulanten aktiv. Die Preise vieler Anlageklassen schießen in die Höhe. Dieses Phänomen ist bei Aktien zu sehen. Da haben viele Unternehmen und auch Indizes schon längst völlig überzogene Bewertungsniveaus erreicht.

So ist die beispielsweise die USA-Wirtschaft in den vergangenen fünf Jahren um gerade einmla20% gewachsen. Die Aktienkurse der großen Indizes haben jedoch um fast 70% zugelegt. Diese Wachstumsraten passen einfach nicht zusammen. Über kurz oder lang wird das zu großen Problemen führen.

Genau vor diesen Gefahren tauchen aktuell immer mehr prominente Warnungen auf. So  hat jetzt der amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Shiller vor einer Blasenbildung am Finanzmarkt gewarnt. Hauptursache dafür seien die Niedrigzinsen. Deshalb wäre er sehr besorgt und die steigenden Aktienkurse gingen nicht mit Euphorie, sondern mit Angst und Unsicherheit einher.

Shiller hat auch schon die Crashs 2000 und 2008 prognostiziert

Shillers Warnungen kommen nicht von ungefähr. Immerhin prognostizierte er schon die letzten beiden Crashs in den Jahren 2000 und 2008 sehr treffsicher. Ich sehe es ähnlich: Die jetzigen Niedrigzinsen sind kein Zeichen einer gesunden Wirtschaft, sondern im Gegenteil ein Indiz dafür, dass sich das System bereits am Beginn einer Deflation befindet.

Im Endeffekt ist es doch so: Weil es keine rentablen Anlagealternativen mehr gibt, fließt das Kapital in die Spekulation und führt so zu gewaltigen Aktien- und Immobilienblasen. In einigten deutschen Städten sind so die Preise in beliebten Lagen bei Eigentumswohnungen um 40% gestiegen – und das nur innerhalb von 12 Monaten.

Hier bilden sich aktuell massive Spekulationsblasen – und wenn diese Blasen platzen wird es fies. Das wird die internationalen Finanzmärkte massiv durcheinander wirbeln. Daher bleibe ich aktuell auch bei meinem Rat: Sichern Sie sich aktiv ab.

Dann sind Sie der Masse der Anleger schon einen Schritt voraus. Gerade die Konzentration auf den Aktienmarkt wird viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischen.

 

Quelle: Günter Hannich

Kommt jetzt die Zinswende rückwärts?

Die von vielen schon erwartete Zinswende lässt weiter auf sich warten. Mittlerweile sieht es sogar so aus, als ob der Zinsschritt der US-Notenbank Fed im Dezember erst einmal ein einmaliges Ereignis gewesen sein sollte. Die US-Konjunktur kommt weiterhin nicht auf die Beine, wie die jetzt veröffentlichten Daten immer wieder unter Beweis stellen.

Daher ist es nach der gängigen Wirtschaftslehre noch zu früh, die Zinsen wieder deutlich anzuheben. Vielmehr geistert nun auch in den USA das Gespenst der Negativzinsen durch die Medien. In einigen europäischen Staaten ist das schon Realität – auch wenn die Privatkunden bislang davon ausgenommen sind. Fakt ist aber, dass europäische Banken bei der europäischen Zentralbank Geld für ihre Einlagen bezahlen müssen.

Sollten nun tatsächlich die Negativzinsen an die Privatkunden weitergegeben werden, erhoffen sich die Währungshüter davon sogar eine Ankurbelung der Wirtschaft. Die Idee dahinter lautet: Bevor die Verbraucher für ihr Geld auf der Bank etwas zahlen müssen, geben Sie es lieber aus.

Soweit die Theorie. In Ländern mit einem negativen Zinsumfeld wie der Schweiz ist genau dies nicht eingetreten. Im Endeffekt führt eine solche instabile Phase in Finanzmärkten eher zur Verunsicherung. Daher horten die Bürger lieber ihr Bargeld als es auszugeben.

Notenbanken können die Welt doch nicht ändern – Investoren bleiben verunsichert

An diesem Punkt gehen die Währungshüter einmal mehr von falschen Voraussetzungen aus. Die menschliche Psyche spielt hier eine ganz wichtige Rolle. Da können die Notenbankchefs und Wirtschaftsfachleute noch so lange herum argumentieren: Wenn die Bürger eines Landes verunsichert sind, agieren sie nicht im erwarteten Rahmen.

Das zeigte sich auch schon an einem anderen Punkt. Die frische Liquidität der Währungshüter in der Eurozone hat beispielsweise auch nicht den erhofften Effekt gehabt. Das sogenannte billige Geld ist eben nicht im Wirtschaftskreislauf gelandet. Auch hier ist die Strategie der Notenbank gescheitert. Vielmehr setzen Unternehmen und Konsumenten eher auf Sicherheit und nicht auf neue Schulden.

Insofern wird es schon bald deutlich spannender werden. Das Experiment der Niedrigzinsen läuft nun schon seit der Finanzkrise 2008 – doch der Erfolg lässt weiter auf sich warten. Wenn nun die schon längere Zeit angekündigte Zinswende abermals wegen konjunktureller Schwächen verschoben wird, heißt das nichts Gutes für die Finanzmärkte. Stellen Sie sich weiterhin auf unruhige Zeiten an den Finanzmärkten ein, dann werden Sie auch weiterhin keine bösen Überraschungen erleben.

 

Quelle: Günter Hannich

Fed-Entscheidung: „Die Massenenteignung geht weiter!“ (2)

Das Flüchtlings-Drama ist in aller Munde. Weniger jedoch werden Ihnen die Hintergründe für ein anderes Drama aufgezeigt.

Dabei geht es um nichts anderes, als Sie und Ihr Vermögen.

Keine Leitzinserhöhung der US-Notenbank

Ende letzter Woche gab die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Janet Yellen bekannt, dass der Leitzins nicht erhöht wird.

Der Schlüsselsatz bleibt somit weiter bei einem Rekordtief mit einer Spanne von null bis 0,25 Prozent.

„Offizielle“ Gründe

Sie kennen bereits einige „offiziellen“ Gründe hierfür: Die Unwägbarkeiten der internationalen Konjunktur.

Vor allem die Unsicherheiten im Ausland. Beispielsweise in den Schwellenländern China und Brasilien.

Zudem liegt die Inflation in den USA unter zwei Prozent. Auch der Arbeitsmarkt hat sich deutlich verbessert.

Es gibt also wohl keinen Handlungsbedarf für die US-Währungshüter für eine Zinserhöhung.

„Inoffizielle“ Gründe

Ich habe Sie jedoch auch über die „inoffiziellen“ Gründe der Verschiebung einer Zinswende aufgeklärt.

Denn eine solche könnte die Erholung am US-Immobilienmarkt gehörig ins Wanken bringen.

Außerdem dazu führen, dass der US-Dollar stark an Wert gewinnt. Und damit die US-Exporte wegbrechen würden, weil sie zu teuer wären.

Aus den Schwellenländern könnte Kapital abfließen und zu dramatischen Konjunktureinbrüchen führen. Diese könnten letztlich die gesamte Weltwirtschaft gefährden.

Pleitewelle von US-Unternehmen

Es gibt aber noch weitere Gründe, warum die Fed vorerst auf eine Anhebung des Leitzinses verzichtet hat.

Denn diese könnte zu einer Pleite-Welle von amerikanischen Unternehmen führen.

Warum, werden Sie nun fragen.

Ganz einfach: Mit steigendem Leitzins müssten die Unternehmen auch höhere Zinsen für Unternehmens-Anleihen aufbringen.

Mit dem Ergebnis einer Verschärfung der Kreditkonditionen.

Die 4-Billionen-Unternehmensverschuldung

Sie müssen wissen, dass US-amerikanische Unternehmen mit über vier Billionen Dollar verschuldet sind!

Das sind 4.000 Milliarden.

Vor allem haben die US-Konzerne Schulden gemacht, um von der Niedrigzins-Politik zu profitieren.

Diese Schulden müssen in den nächsten fünf Jahren zurückbezahlt werden.

Zinserhöhung für viele Unternehmen ein Supergau

Stellen Sie sich einmal vor, die Zinsen würden erhöht werden. Um nur ein Prozent.

Dann müssten die Unternehmen 15 bis 20 Milliarden Dollar mehr für Netto-Zinsen ausgeben.

Viele Unternehmen würden Pleite gehen.

Die Unternehmens-Katastrophe nach der letzten Zinserhöhungsphase

Ein Beispiel hierfür: Nach der Zinserhöhungsphase in den Jahren 2004 bis 2007 stieg die Ausfallrate für Unternehmensanleihen exorbitant an.

Und zwar von 1,1 % auf sage und schreibe 14,8 %.

Oder anders ausgedrückt: Die Ausfallrate war fast 15mal so hoch, wie noch zuvor.

Alles klar?

Zinswende nur verschoben?

So wurde letzte Woche von den US-Währungshütern mitnichten das Ende der Billig-Geld-Phase eingeläutet.

Die erste Zinswende seit annähernd 10 Jahren bleibt also aus. Beziehungsweise wird verschoben.

Jetzt wird darüber spekuliert, ob diese nicht zum Jahreswechsel kommen soll.

Eventuell mit einer Erhöhung von 0,25 %.

Amerikaner verlieren drastisch an Spareinlagen

Was gemeinhin verschwiegen wird:

Den amerikanischen Sparern sind mit dieser Mini-Zins-Politik der Fed annähernd 500 Milliarden Dollar entgangen!

Sprich: sie wurden auf dem Altar der Niedrigzinsen geopfert.

Zum Nachteil der Leute, die noch an ein Sparbuch glauben.

Das ist verheerend!

 

Quelle: Guido Grandt

„Finanzkoloss“ Sparkasse! – Ein Blick hinter die Kulissen (3)

Jeder kennt Sie und fast jeder hat ein Konto bei ihr: die Sparkassen-Gruppe ist äußerst präsent in der öffentlichen Wahrnehmung.

Kein Wunder, zählt sie doch mit rund 350.000 Mitarbeitern, 12.000 Filialen und einer Bilanzsumme von 2,3 bis 2,8 Billionen Euro zu den größten Finanzkonzernen Europas.

Es lohnt sich also allemal, ein Blick hinter die Kulissen des „roten“ Finanzgiganten zu werfen.

Sind die Sparkassen besser als die „Zockerbanken“?

Doch das ist nicht alles.

Bei Unangreifbar Leben gehe ich auch der Frage nach, ob die Sparkassen tatsächlich besser sind, als der Ruf der gemeinhin „bösen“ Zockerbanken.

Also der Konkurrenz, wenn man so will.

Die Probleme der Sparkassen

Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, dass auch die Sparkassen-Gruppe große Probleme hat.

Vor allem mit dem Zinstief.

Das ist der eigentliche Dämon der Finanzbranche.

Denn auch für den Finanzgiganten sind die andauernden Niedrigzinsen eine fast gar existentielle Bedrohung.

Warum, das verrate ich Ihnen nachfolgend.

Angewiesen auf Erträge aus dem Zinsgeschäft

Private Banken erzielen durchschnittlich 60 Prozent ihrer Erträge aus dem Zinsgeschäft.

Bei den Sparkassen sieht das noch extremer aus.

Sage und schreibe durchschnittlich 75 Prozent Erträge werden normalerweise aus Zinsen erwirtschaftet.

Darauf sind sie also angewiesen.

Das Desaster mit den Niedrigzinsen

Versteht sich von selbst, dass bei einer solchen „Abhängigkeit“ ein Zinstief ein wahres Desaster ist.

Denn aus den Spareinlagen lassen sich längst schon kaum mehr Erträge erzielen.

Und auch die Verzinsung des Eigenkapitals geht zurück.

Eigentlich ein „Super-Gau“, der als solcher von außen gar nicht (richtig) erkannt wurde.

Mehr Regulierungen durch EU und EZB

Vergessen Sie auch diesbezüglich nicht: Die EZB will immer höhere Eigenkapitalanforderungen der Finanzinstitute.

Aus Sicht der Bankkunden und Sparer natürlich völlig zu recht. Aber dennoch zum Schrecken der Geldhäuser.

Diese EU-Regulierungen werden weitergehen.

Wie zu hoffen ist.

Denn mit ihnen soll unter allen Umständen das Problem mit dem „Too-big-to-fail“ gelöst werden.

Sparkassen-Gruppe: Ein „Too-big-to-fail“-Kandidat

Gemeint damit ist, dass die Politik aus der Finanzkrise gelernt hat. Nämlich, dass Banken, die „zu groß, zum scheitern“ sind, die Stabilität des gesamten Finanzsystems bedrohen können.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, müssen solche Pleitekandidaten dann mit zig-Milliarden aus Steuergeldern gerettet werden.

Deshalb müssen diese Unternehmen „reguliert“ werden. Beispielsweise mit einem höheren Eigenkapital, als bisher.

Längst ist natürlich auch die Sparkassen-Gruppe ein „Too-big-to-fail“-Kandidat.

Sparkassen werden massiv Filialen schließen

Aufgrund der Regulierungen sowie der bisher genannten Probleme werden in den nächsten Jahren bis zu einem Fünftel der Sparkassen-Institute ernsthafte Probleme bekommen.

Deshalb muss der „rote Riese“ reagieren.

Inzwischen gibt es Schätzungen, dass die Sparkassen-Gruppe in den nächsten fünf Jahren gerade dieses Fünftel an Filialen schließen wird.

Wiederum andere sehen es bei weitem düsterer.

Sie gehen von bis zu einem Drittel aus.

Im 4. und letzten Teil zeige ich Ihnen auf, wie die Sparkassen Ihre Probleme bewältigen wollen. Seien Sie also gespannt.

 

Quelle: Guido Grandt

„Finanzkoloss“ Sparkasse! – Ein Blick hinter die Kulissen (2)

Gehören auch Sie zu den Kunden einer Sparkasse?

Wenn ja, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Denn fast jeder zweite Deutsche hat ein Konto bei der Sparkasse.

Zeit also, sich einmal eingehend mit der populären Finanzgruppe zu beschäftigen. Einen Blick hinter die Kulissen zu wagen.

Der „rote“ Finanzgigant

Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, dass die Sparkassen-Gruppe mit rund 350.000 Mitarbeitern und 12.000 Filialen ein wahrer Finanzgigant ist.

Auch ihre Bilanzsumme mit 2,3 bis 2,8 Billionen Euro schlägt die der Deutschen Bank (1,7 Billionen Euro) und Commerzbank (600 Milliarden Euro) um Längen.

So zählt die Sparkassen-Gruppe inzwischen zu den größten Finanzkonzernen Europas.

Allgemein wird ihr zugeschrieben, besser gegen Krisen gewappnet zu sein, als die „bösen“ Zockerbanken.

Ob das so ist, werde ich Ihnen nachfolgend aufzeigen.

Der öffentliche Auftrag der Sparkassen

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel (26/2015)brachte es hinsichtlich des öffentlichen Auftrags der Sparkassen auf einen Nenner:

„Ihr öffentlicher Auftrag lautet, der Bevölkerung Zugang zu einer sicheren und verzinslichen Geldanlage zu ermöglichen und die Vermögensbildung zu fördern – doch in einer Welt, in der Notenbanken die Leitzinsen auf null gedrückt haben, ist diese Aufgabe immer schwerer zu erfüllen.“

Sparkassen sind nicht „unfehlbar“

So sind auch die Sparkassen nicht unfehlbar.

Vergessen Sie nicht, dass die Sparkassen auch nicht davor gefeit sind, Ihre Kunden zu „Fehlkäufen“ zu animieren.

Ein Beispiel gefällig?

Hier bitte: Die Hamburger Sparkasse hat vor der Finanzkrise unter anderem auch Zertifikate des Pleitekandidaten Lehman Brothers verkauft.

Jener Investmentbank also, mit der 2008 die größte finanzielle Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg begann.

Freilich, das muss man eingestehen, soll das heute mit standardisierten Kontrollprozessen bei den Sparkassen so nicht mehr geschehen.

Nicht viel Solidarität untereinander

Doch wenn die Banken in die Krise kommen, dann hört zumeist Solidarität auf.

So auch bei der Sparkassengruppe hinsichtlich ihrer Landesbanken.

Erinnern Sie sich noch, was geschah, als beispielsweise die WestLB ins Taumeln geriet?

Ich schon: Der Bund musste helfen.

Und damit Sie.

Mit Ihren Steuergeldern!

Immer weniger „Laufkunden“

Trotz eines Vorsteuergewinns von 4,9 Milliarden Euro will sich nun die Sparkassengruppe sanieren.

Ein Grund: die fortschreitende Digitalisierung. Sprich Homebanking.

Immer weniger Kunden gehen „persönlich“ in eine Filiale.

So wird die „flächendeckende Versorgung und der Zugang zu Bankdienstleistungen“ sich zukünftig viel mehr auf dem Laptop abspielen, als in einer „realen“ Sparkassen-Filiale.

Der wahre Grund für die Einsparmaßnahmen

Der eigentliche Grund für die Einsparungen ist jedoch ein anderer.

Vielleicht werden Sie es schon erraten haben: natürlich die Niedrigzinsen.

Denn das Zinstief ist für viele eine Bedrohung.

Ich sage sogar: eine „existentielle“ Bedrohung!

Im 3. Teil verrate ich Ihnen, warum vor allem die Sparkassen gegenüber anderen Banken von den Niedrigzinsen besonders hart getroffen werden.

 

Quelle: Guido Grandt

Eurokrise: BIZ warnt vor Crash durch Niedrigzinsen

Seit der Finanzkrise 2008 haben wir uns an niedrige Zinsen gewöhnt. Was damals als akute Rettungsmaßnahme gedacht war, hat sich zur neuen Norm entwickelt. Das bietet enorme Vorteile für Staaten, die neue Schulden aufnehmen: Die Zinsen für die Staatsanleihen sind extrem gesunken.

Das bietet aber auch große Nachteile: Sie und ich bekommen als Sparer Kaum noch Zinsen auf die existierenden Sparguthaben. Aber die Gefahren durch die niedrigen Zinsen gehen noch viel weiter.

Darauf hat jetzt auch die die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im aktuellen Jahresbericht hingewiesen. Die BIZ gilt als eine über den Notenbanken stehende Überbank. In ihrem Report schreibt sie, dass es noch nie eine so lange Phase mit Niedrigzinsen gegeben hätte.

Dadurch wäre ein Boom mit erheblichen Risiken für den Finanzmarkt ausgelöst worden. Die Niedrigzinsen seien ein Ausdruck für die auch weiterhin ungewöhnlich schwache Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008. Wegen der extrem niedrigen Zinsen hätten die Notenbanken jetzt keine Möglichkeit mehr, auf die nächste Krise adäquat zu reagieren.

Gefahr geht von den Notenbanken aus – deren Bilanzen sind massiv aufgebläht

Genau diese Gefahr sehe ich auch: Die Notenbanken haben ihr Pulver verschossen und für eine enorme Blase an den Aktienbörsen gesorgt. Wenn diese platzt, dann gibt es keine Möglichkeit mehr wie 2008 darauf zu reagieren. Niedrigzinsen sind kein Hinweis darauf – wie Börsianer heute irrtümlich annehmen –, dass der Boom unbegrenzt weitergeht, sondern ein Zeichen dafür, dass wir bereits vor dem nächsten Knall stehen.

Deshalb ist es wichtig für Sie, dass Sie sich auch weiterhin aktiv gegen den unweigerlich kommenden Kollaps des Finanzsystems wappnen. Das tun Sie vor allem mit einer breiten Streuung des Vermögens.

So minimieren Sie das Risiko und halten eben auch in Krisenzeiten Ihr Vermögen flexibel. Wichtige Bestandteile dieser flexiblen Struktur sind Edelmetalle, Fremdwährungen oder auch ausgesuchte Short-Werten, mit denen Sie bei fallenden Finanzmärkten hohe Renditen erzielen.

 

Quelle: Günter Hannich

Was erwartet uns nach Tag X? Wie sich Regierungen und IWF auf den kommenden Crash vorbereiten

Was erwartet uns nach Tag X?
Wie sich Regierungen und IWF auf den kommenden Crash vorbereiten

Die Zahl der Superlative auf dem Finanzsektor nimmt fast täglich zu. Ob es um die Stände an Aktien-, Anleihen- oder Immobilienmärkte geht, die Höhe der globalen Staatsverschuldung, die Menge künstlich geschaffenen Geldes oder das inzwischen unter Null gedrückte Niveau von Niedrigzinsen – die Finanzwelt eilt von einem Extrem zum nächsten.

Die Frage, ob der nächste Crash bei derartiger Überhitzung noch aufzuhalten ist, beantwortet die Geschichte: Die Welt hat bereits mehrmals (zuletzt 1998 und 2008) am Rande des Finanzkollapses gestanden. Jedes Mal haben Politiker versprochen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Finanzindustrie in ihre Schranken zu weisen. Jedes Mal haben sie nicht nur ihr Wort gebrochen, sondern anschließend sogar mitgeholfen, die Entwicklung weiter voranzutreiben und die Welt auf direktem Weg in den nächsten Zusammenbruch zu treiben.

Der Siegeszug des Neoliberalismus

Auch wenn niemand voraussagen kann, wann es zum nächsten Crash kommt, steht doch eines fest: Die Politik wird ihn nicht aufhalten. Sie könnte das auch gar nicht, denn spätestens seit der Jahrtausendwende wird der Lauf der Dinge nicht mehr von der Realwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Politik, sondern allein von den Interessen der Finanzindustrie bestimmt.

Hintergrund ist der Siegeszug des Neoliberalismus, der in den Siebziger Jahren Einzug in die globale Politik gehalten und sie in den Neunziger Jahren vollständig unter seine Kontrolle gebracht hat. Die Liberalisierung der Kapitalmärkte, die Deregulierung des Finanzsystems und die Privatisierung ehemals staatlicher Wirtschaftsbereiche haben dafür gesorgt, dass sich der Finanzsektor, früher ein wichtiger Teil der Realwirtschaft, von ihr abkoppeln konnte und mittlerweile ein unkontrolliertes Eigenleben führt, das allgemein unter dem Namen „die Finanzmärkte“ bekannt ist.

Diese Finanzmärkte, inzwischen sieben bis zehn Mal so groß wie die Realwirtschaft, werden von einer winzigen Gruppe von ca. 2.500 Milliardären beherrscht. Während sie als Investoren von Hedgefonds, Banken, Versicherungen und transnationalen Konzernen bis auf wenige Ausnahmen im Verborgenen bleiben, sorgen hochbezahlte Manager dafür, dass ihr Vermögen unablässig wächst.

Die Aufgaben der Politik

Politikern fallen in diesem Szenario drei Rollen zu: Die erste ist die des Vermittlers, der der Bevölkerung die Maßnahmen, die der Finanzelite nützen und den Menschen schaden, als notwendig und unumgänglich zu verkaufen hat – der zum Beispiel arbeitslosen Jugendlichen und am Existenzminimum lebenden Rentnern klarmachen muss, dass es zu ihrem Vorteil ist, wenn sie die Gürtel zugunsten der Staatsfinanzen enger schnallen, während milliardenschwere Spekulanten ihre Gewinne unbehelligt in Offshore-Steuerparadiesen horten.

Die zweite Aufgabe der Politik besteht darin, alle rechtlichen und gesellschaftlichen Hindernisse, die den Interessen der Finanzelite entgegenstehen, aus dem Weg zu räumen. Meilensteine dieser Entwicklung waren u.a. die Abschaffung des Trennbankensystems (es schützte Einleger, indem es hochriskante Geschäfte mit ihren Geldern verbot), die Rettung bankrotter Banken mit Hilfe öffentlicher Geldern und die Nicht-Verfolgung krimineller Banker und Spekulanten.

Die dritte – und seit einiger Zeit vordringlichste – Aufgabe der Politik ist es, ein Instrumentarium zu schaffen, mit dem auch die Kosten der nächsten Krise soweit wie irgend möglich auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt werden können. Zu diesem Zweck sind nach 2008 Austeritätsprogramme geschaffen worden, mit denen Renten und Mindestlöhne gesenkt, der Arbeitsmarkt
„flexibilisiert“, Steuern erhöht und staatliche Bedienstete zu Hunderttausenden entlassen worden sind. Mit welcher Härte hierbei vorgegangen wurde, zeigt das Beispiel Griechenlands, wo nach sechs Austeritätsrunden jeder zweite Jugendliche ohne Arbeit ist und eine Million Rentner seit über einem Jahr von weniger als 500 Euro im Monat leben müssen.

Vom Bail-out zum Bail-in

Ein zweites Instrument ist der unter dem Vorwand, die Banken seien „too big to fail“, geschaffene Bail-Out – die Rettung privater Banken mit öffentlichen Geldern. Da Bail-outs aber riesige Löcher in die Staatshaushalte gerissen haben und angesichts des zu erwartenden Finanzbedarfs im Fall des kommenden Crashs nicht ausreichen werden, haben Politiker die vergangenen zwei Jahre genutzt, um ein 2012 vom IWF vorgeschlagenes neues Instrument gesetzlich zu verankern: den Bail-in. Dieses bereits auf Zypern erfolgreich erprobte Mittel bedeutet nichts anderes, als dass im Fall des Crashs die Bankkonten von Einlegern und Sparern ab einer (vorerst auf 100.000 Euro) festgelegten Höhe eingefroren werden, um diese im Bedarfsfall zur Deckung der Verluste der jeweiligen Bank einzusetzen. War der Bail-out bereits eine umfassende Vermögensumschichtung von der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung zu den steuerbegünstigten Ultrareichen, so handelt es sich beim Bail-in um nichts anderes als den juristisch abgesicherten Zugriff des Staates auf die Konten seiner Bürger.

Sollte selbst diese Lösung nicht ausreichen (weil möglicherweise zu viele Anleger ihr Geld rechtzeitig von der Bank abheben), hat der IWF bereits gedanklich vorgesorgt: In seiner Publikation „Taxing Times“ („Zeit für Steuern“) vom Oktober 2013 schlägt die mächtigste Finanzorganisation der Welt eine „einmalige Vermögensabgabe – eine einmalige Steuer auf Privatvermögen“ vor – ein Generalangriff vor allem auf die Mittelschicht, die ihre Vermögen nicht wie die Ultrareichen in Stiftungen oder Steuerparadiesen verstecken und so dem Zugriff des Staates entziehen kann.

Damit nicht genug. Um den Betroffenen jede Möglichkeit zu nehmen, sich vor einer Enteignung durch Bail-in oder einmalige Vermögensabgabe zu schützen, arbeiten Politik und Mainstream-Medien derzeit mit Hochdruck daran, die Bevölkerung auf eine weitere – überaus wichtige – Maßnahme einzustimmen: Die Abschaffung des Bargeldes. Unter dem Vorwand, „Transparenz“ zu schaffen, Finanztransaktionen zu erleichtern und Geldwäsche zu verhindern, wird den Menschen eingeredet, dass es in ihrem Sinne wäre, auf die Zahlung mit Bargeld zu verzichten. Wahre Absicht ist einzig und allein, dem Staat auf diese Weise Zugriff auf das gesamte Vermögen der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung zu verschaffen, damit er diese im Falle eines Crashs in angemessener Höhe enteignen kann.

Sonderziehungsrechte des IWF als künstliche Weltwährung

Sollte auch das nicht ausreichen, steht den Zentralbanken in Zukunft ein bereits in der jüngeren Vergangenheit exzessiv angewandtes weiteres Mittel zur Verfügung: das Drucken von Geld. Seit der Krise von 2008 sind bereits Billionen von US-Dollar, Yen (schon seit 2001) und Euro aus dem Nichts geschaffen und der Finanzelite zu Nahe-Null-Zinsen zur Aufhellung von Bilanzen und zur Spekulation an den Finanzmärkten zur Verfügung gestellt worden. Weil sich die daraus resultierende Inflation im Wesentlichen an den Anleihen-, Aktien- und immobilienmärkten und nur zu einem geringen Teil in der Realwirtschaft niedergeschlagen hat, ist die schleichende Enteignung (und um nichts anderes handelt es sich beim Drucken von Geld) den meisten Menschen bisher entgangen.

Das wird aber nicht auf Dauer so bleiben, aber auch für diesen Fall werden bereits Vorkehrungen getroffen: Mit der für den Oktober geplanten Aufnahme des chinesischen Yuan in den Korb seiner Sonderziehungsrechten (SZR) bereitet der IWF sich darauf vor, im Extremfall mit seiner eigenen Währung ins internationale Geschehen einzugreifen. Es wäre nicht das erste Mal: Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat der IWF nach zwei Eingriffen zu Beginn und zu Ende der Siebziger im Jahr 2009 mit umgerechnet etwa $ 300 Mrd. maßgeblich zur Stabilisierung des globalen Finanzsystems beigetragen.

Da SZR nicht als Geld in Umlauf gebracht, sondern nur als Zahlungsmittel zwischen Staaten gehandelt werden, brächten sie im Krisenfall zwei große Vorteile für die beteiligten Regierungen mit sich: Ihr Einsatz würde von der Öffentlichkeit kaum bemerkt werden und die inflationären Folgen des Gelddruckens würden sich erst mit Verzögerung und dann gleichzeitig auf alle fünf im Währungskorb beteiligten Währungen auswirken. Das wiederum würde die schleichende Enteignung der Bürger nicht wie das Ergebnis der Politik einer Regierung, sondern – zur Freude der Finanzindustrie – wie ein alle und jeden betreffendes Naturereignis erscheinen lassen.

Aufschub statt Problemlösung

Wie man sieht, gehen Regierungen und IWF den bevorstehenden Turbulenzen keineswegs unvorbereitet entgegen, sondern wappnen sich unter Hochdruck auf die kommenden Ereignisse. Dabei ist sämtlichen Maßnahmen – vom Bail-in über die Vermögensabgabe und die Abschaffung von Bargeld bis hin zur Schaffung einer künstlichen Weltwährung – eines gemeinsam: Sie lösen keines der Grundprobleme unserer Zeit, sondern dienen ausschließlich dazu, Zeit zu gewinnen und ein System am Leben zu erhalten, das die Interessen einer winzigen Elite bedient, den Lebensstandard der überwiegenden Mehrheit auf Dauer senkt und die Welt damit ungleicher, ungerechter und unsozialer macht.

 

Quelle: Von Ernst Wolff.
Als PDF auf Free21.
https://free21.org/…/was_erwartet_uns_am_tag_x_-_ernst_wolf…