Bankenkrise: Deutsche Bank in Geldwäsche-Geschäfte verwickelt

Seit der Finanzkrise befinden sich viele Banken in einer permanenten Vertrauenskrise. Zu viele Dinge sind damals schief gelaufen und Anleger haben hohe Summe verloren. Doch bormalerweise sollte man annehmen, das nach einer solchen Krise die Banken daraus lernen würden.

Diese Hoffnung muss ich Ihnen nehmen. Es läuft weiter wie bisher. Von den groß angekündigten tiefgreifenden Reformen des Finanzsektors sind nicht vielmehr als Ankündigungen übrig geblieben. Wie dramatisch es aktuell beispielsweise bei der Deutschen Bank aussieht, zeigt Ihnen die folgende Meldung.

Wie jetzt bekannt wurde, ist die Deutsche Bank erheblich stärker in Geldwäsche-Geschäfte in Russland verwickelt als bisher angenommen wurde. Ermittler des US-Justizministeriums und der New Yorker Finanzaufsicht fanden heraus, dass über die Filiale der Deutschen Bank in Moskau Rubel-Schwarzgeld im Wert von über 10 Milliarden US-Dollar gewaschen worden sein soll. Inzwischen ermitteln US-Behörden zudem wegen möglicher Verstöße im Hinblick auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, weil offensichtlich auch Geschäfte mit Vertrauten von Präsident Putin getätigt wurden.

Wir stehen vor der nächsten Bankenkrise – so sichern Sie sich ab

Dieses Beispiel zeigt Ihnen, wie sehr Banken oftmals in dunkle Geschäfte verwickelt sind. Wird die Dimension solch eines Falles noch größer, dann kann das sehr schnell eine neue Bankenkrise auslösen. Mit 1,7 Billionen Euro Bilanzsumme ist die Deutsche Bank die größte Bank in Deutschland. Kommt ein solcher Koloss in Schwierigkeiten, dann reißt er das ganze Bankensystem mit sich in den Abgrund, ohne dass die Politik dagegen etwas unternehmen könnte.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich permanent gegen eine Bankenkrise wappnen. Das tun Sie, indem Sie einen Bargeldvorrat in Euro vorhalten, der ausreicht, mindestens zwei Monate Ihres Lebensstandards zu finanzieren. Auch bei den Edelmetallen sollten Sie ausschließlich die physische Form präferieren.

Genauso machen Sie sich unabhängig von den Banken und bleiben auch im krisenfall flexibel. Dieser Krisenfall kann sehr viel schneller eintreten als Sie denken. Erinnern Sie sich an die Geschehnisse in Zypern im Frühjahr 2013. Damals verloren viele Sparer mehr oder weniger über Nacht große Summen, weil die dortigen Banken in Schieflage geraten waren. So etwas ist in der Euro-Zone jederzeit wieder möglich.

 

Quelle: Günter Hannich

Eurokrise: EZB-Maßnahmen nutzen immer weniger

Letzte Woche kündigte EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Europaparlament abermals an, notfalls die Geldpolitik dazu zu nutzen, um die Inflation und die Konjunktur in Europa anzukurbeln. Auf der Notenbanksitzung im Dezember solle darüber entschieden werden, ob die Aktionen der EZB ausgeweitet werden.

Doch während solche Meldungen noch vor kurzem sofort einen Aktienboom auslösten, tut sich jetzt kaum noch etwas. Daran sehen Sie, wie auch die psychologische Wirkung solcher Ankündigungen immer mehr verblasst.

Schon seit acht Monaten kauft die EZB für etwa 60 Milliarden Euro im Monat Anleihen auf, um damit die Inflationsrate zu heben und die Wirtschaft zu stärken – bisher alles ohne jeden Effekt auf die Preissteigerungsrate. Hier laufen die Programme der europäischen Währungshüter ins Leere.

Wir sind alle Zeugen eines gigantischen Finanzprogramms für das es in der Geschichte keine historischen Beispiele gibt. Doch was jetzt immer klarer wird: Dieser Weg führt so nicht zum erwünschten Ziel. Dazu einige Beispiele: In Zypern fielen die Preise zum Vorjahresmonat im Oktober um 1,8 Prozent, in Slowenien um 1,1 Prozent und in Spanien um 0,9 Prozent.

EZB-Geld kommt nicht an den richtigen Stellen an – damit wird die Krise auch nicht gelöst

Daran wird auch eine weitere Ausweitung der EZB-Aktionen nichts ändern, weil das Geld gar nicht in der Wirtschaft und beim Verbraucher ankommt, sondern bei den Banken bleibt und damit nur die Immobilien- und Aktienblase weiter angeheizt wird. Hier zeigt sich immer mehr, dass angesichts einer deflationären Entwicklung in Europa die bisherigen EZB-Maßnahmen rein gar nichts gebracht haben.

Die ausschließlich liquiditätsgetriebene und auf EZB-Versprechen aufbauende Börsen-Euphorie steht damit auf tönernen Füßen und wird zwangsläufig crashen. Sie müssen hierbei sehen, dass die Wirtschaft trotz der Milliardenhilfen nicht richtig in Schwung kommt. Ich werte dass ganz klar als weiteres Krisensignal. Es bleibt eben dabei: Die EZB und viele weitere Notenbanken ändern nichts an der Basis. Die Währungshüter erkaufen sich Zeit und verschieben das Problem in die Zukunft.

Deshalb rate ich Ihnen auch weiterhin dazu, sich aktiv abzusichern. Im Krisenfall ist es vor allem auch sehr wichtig, dass Sie Ihr Vermögen flexibel halten. Weitere Hinweise zum richtigen Vermögensaufbau erhalten Sie regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Viele Unternehmen melden schwache Zahlen – das wird so weitergehen

Die Verunsicherung an den Börsen wird immer größer: Je mehr Unternehmen ihre Daten zum 3. Quartal vorlegen, desto klarer wird auch, wie schwierig die Lage für viele Firmen mittlerweile ist. Etliche Unternehmen haben die Börsen mit Gewinnwarnungen regelrecht geschockt.

In der vergangenen Woche legte der Autozulieferer Leoni eine deutliche Kürzung der Prognosen vor – in der Spitze sackte die Aktie um ein Drittel ab. Die Liste der Unternehmen mit negativen Überraschungen wird nahezu jeden Tag länger.

Erst heute beispielsweise haben die beiden SDAX-Werte Biotest und Tele Columbus zunächst die Investoren böse überrascht und dann sind die Aktienkurse in den Keller gerauscht.

Bei Gesprächen mit Investoren, fällt mir zudem immer wieder auf: Viele Anleger haben Sorge vor dem nächsten großen Crash. Respekt vor einem solchen Crash, der ja wie Sie wissen meiner Meinung nach nicht zu verhindern ist, halte ich erst einmal für positiv.

Doch dieser Respekt darf eben nicht in Angst oder sogar Panik umschlagen. Wenn Anleger panisch werden, tun sie unüberlegte Dinge, die dann auch noch viel Geld kosten können.

Persönlich halte ich die Sorgen vor dem Crash übertrieben. Ich sage immer: „Wer sein Depot sturmfest macht, der muss den Sturm nicht fürchten.“ Nun haben viele Investoren in der großen Korrektur im Sommer Geld verloren. Diese Investoren haben nicht auf die Warnsignale geachtet, die klar zu erkennen waren.

Sommer-Korrektur an den Börsen habe ich schon im Februar klar vorhergesagt

So schrieb ich schon im Februar 2015: „Die Korrektur wird kommen, da bin ich mir sicher. Aktuell haben sich die Börsenkurse nahezu komplett von der realen Wirtschaft abgekoppelt.

Die Wachstumsraten der deutschen Wirtschaft von nur 1% und ein DASX-Zuwachs von knapp 10% in wenigen Wochen passen einfach nicht zusammen. Das wird schon bald zum bösen Erwachen führen.“

Nach der Warnung im Februar stieg der DAX sogar noch auf ein Plus von mehr als 20% an. Genau da empfahl ich den Lesern meines Börsendienstes zwei Absicherungspositionen, die direkt danach klar im Preis anstiegen.

So etwas ist eine aktive Absicherung, die eben genau im Krisenfall hilft. Welche Möglichketen Sie noch haben, erfahren Sie auch regelmäßig hier an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Halten Sie Bargeld als aktive Absicherung

Was ist denn die beste Art, Ihr Vermögen im Falle eines Crashs zu schützen? Diese Frage höre ich regelmäßig. Die Antwort auf die Frage ist einfach nachvollziehbar: Eine breite Streuung. Wenn Sie Ihr Vermögen im Krisenfall breit streuen, minimieren Sie ihr Risiko.

Dies ist die Grundstruktur meiner Anlageempfehlungen. Dabei habe ich in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt darauf gelegt, Depots krisenfest zu machen. Krisenfest heißt für mich, dass die Depots sowohl vor einer Deflation als auch vor einer Inflation geschützt sind.

Wie Sie vielleicht wissen, erwarte ich einen deflationären Ablauf der Krise, die uns bevorsteht. Damit hebe ich mich von einem Großteil der anderen Börsen-Informationsdienste in Deutschland ab. Zudem empfehle ich schon seit etlichen Jahren auch einen Cashanteil im Depot. Dabei bedeutet Cash bei mir tatsächlich auch Bargeld.

So sollten Sie tatsächlich einen Bargeldvorrat für zwei oder drei Monate aktiv halten. Wie wichtig so etwas sein kann, zeigen nun wieder die aktuellen Entwicklungen im Krisenland Griechenland. Dort haben sich in den vergangenen Tagen schon längere Schlangen an den Bankautomaten gebildet.

Es ist gut möglich, dass einigen Banken schlicht und einfach das Geld ausgehen wird. Wenn Sie in solchen Notlagen über genügend Bargeld verfügen, können Sie diese Notlagen auch gut überstehen. Viele Investment Profis haben bislang allerdings das Thema Bargeld komplett ausgespart.

Das ist auch nachvollziehbar. Fondsmanager oder Aktienanalysten leben eben vom Handel der Kunden. Diesen Profis bringt es wenig, wenn die Kunden Bargeld zu Hause horten.

Britischer Fondsmanager empfiehlt Bargeld als Absicherung

Doch in Großbritannien hat nun ein Fondsmanager eines der größten britischen Anleihenfonds den Anlegern einen Bargeldanteil nahegelegt. Seiner Einschätzung nach erwartet uns eine große Krise mit systemischen Auswirkungen. Diese Krise könnte ähnliche Auswirkungen haben wie die Finanzkrise 2008.

Grundsätzlich empfiehlt er den Privatanlegern eine breite Streuung des Vermögens. Das sehe ich genauso. Zusätzlich empfiehlt Ian Spreadbury von Fidelity Investments eben einen Bargeldanteil. Dabei verweist er auf die Erfahrung der Vergangenheit, in der eben nur 85.000 Pfund pro britischen Bankkunden tatsächlich abgesichert sind.

Bei der Frage nach dem Zeitpunkt der nächsten massiven Krise, lässt sich Spreadbury nicht genau festlegen. Seiner Einschätzung nach wird diese massive Krise eher in den nächsten fünf Jahren stattfinden als in den nächsten zehn Jahren. Das sehe ich ähnlich. Für Sie heißt das: Bereiten Sie sich schon jetzt vor und streuen Sie Ihr Vermögen möglichst breit – und halten Sie immer auch einen Bargeldanteil.

 

Quell: Günter Hannich

Was erwartet uns nach Tag X? Wie sich Regierungen und IWF auf den kommenden Crash vorbereiten

Was erwartet uns nach Tag X?
Wie sich Regierungen und IWF auf den kommenden Crash vorbereiten

Die Zahl der Superlative auf dem Finanzsektor nimmt fast täglich zu. Ob es um die Stände an Aktien-, Anleihen- oder Immobilienmärkte geht, die Höhe der globalen Staatsverschuldung, die Menge künstlich geschaffenen Geldes oder das inzwischen unter Null gedrückte Niveau von Niedrigzinsen – die Finanzwelt eilt von einem Extrem zum nächsten.

Die Frage, ob der nächste Crash bei derartiger Überhitzung noch aufzuhalten ist, beantwortet die Geschichte: Die Welt hat bereits mehrmals (zuletzt 1998 und 2008) am Rande des Finanzkollapses gestanden. Jedes Mal haben Politiker versprochen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Finanzindustrie in ihre Schranken zu weisen. Jedes Mal haben sie nicht nur ihr Wort gebrochen, sondern anschließend sogar mitgeholfen, die Entwicklung weiter voranzutreiben und die Welt auf direktem Weg in den nächsten Zusammenbruch zu treiben.

Der Siegeszug des Neoliberalismus

Auch wenn niemand voraussagen kann, wann es zum nächsten Crash kommt, steht doch eines fest: Die Politik wird ihn nicht aufhalten. Sie könnte das auch gar nicht, denn spätestens seit der Jahrtausendwende wird der Lauf der Dinge nicht mehr von der Realwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Politik, sondern allein von den Interessen der Finanzindustrie bestimmt.

Hintergrund ist der Siegeszug des Neoliberalismus, der in den Siebziger Jahren Einzug in die globale Politik gehalten und sie in den Neunziger Jahren vollständig unter seine Kontrolle gebracht hat. Die Liberalisierung der Kapitalmärkte, die Deregulierung des Finanzsystems und die Privatisierung ehemals staatlicher Wirtschaftsbereiche haben dafür gesorgt, dass sich der Finanzsektor, früher ein wichtiger Teil der Realwirtschaft, von ihr abkoppeln konnte und mittlerweile ein unkontrolliertes Eigenleben führt, das allgemein unter dem Namen „die Finanzmärkte“ bekannt ist.

Diese Finanzmärkte, inzwischen sieben bis zehn Mal so groß wie die Realwirtschaft, werden von einer winzigen Gruppe von ca. 2.500 Milliardären beherrscht. Während sie als Investoren von Hedgefonds, Banken, Versicherungen und transnationalen Konzernen bis auf wenige Ausnahmen im Verborgenen bleiben, sorgen hochbezahlte Manager dafür, dass ihr Vermögen unablässig wächst.

Die Aufgaben der Politik

Politikern fallen in diesem Szenario drei Rollen zu: Die erste ist die des Vermittlers, der der Bevölkerung die Maßnahmen, die der Finanzelite nützen und den Menschen schaden, als notwendig und unumgänglich zu verkaufen hat – der zum Beispiel arbeitslosen Jugendlichen und am Existenzminimum lebenden Rentnern klarmachen muss, dass es zu ihrem Vorteil ist, wenn sie die Gürtel zugunsten der Staatsfinanzen enger schnallen, während milliardenschwere Spekulanten ihre Gewinne unbehelligt in Offshore-Steuerparadiesen horten.

Die zweite Aufgabe der Politik besteht darin, alle rechtlichen und gesellschaftlichen Hindernisse, die den Interessen der Finanzelite entgegenstehen, aus dem Weg zu räumen. Meilensteine dieser Entwicklung waren u.a. die Abschaffung des Trennbankensystems (es schützte Einleger, indem es hochriskante Geschäfte mit ihren Geldern verbot), die Rettung bankrotter Banken mit Hilfe öffentlicher Geldern und die Nicht-Verfolgung krimineller Banker und Spekulanten.

Die dritte – und seit einiger Zeit vordringlichste – Aufgabe der Politik ist es, ein Instrumentarium zu schaffen, mit dem auch die Kosten der nächsten Krise soweit wie irgend möglich auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt werden können. Zu diesem Zweck sind nach 2008 Austeritätsprogramme geschaffen worden, mit denen Renten und Mindestlöhne gesenkt, der Arbeitsmarkt
„flexibilisiert“, Steuern erhöht und staatliche Bedienstete zu Hunderttausenden entlassen worden sind. Mit welcher Härte hierbei vorgegangen wurde, zeigt das Beispiel Griechenlands, wo nach sechs Austeritätsrunden jeder zweite Jugendliche ohne Arbeit ist und eine Million Rentner seit über einem Jahr von weniger als 500 Euro im Monat leben müssen.

Vom Bail-out zum Bail-in

Ein zweites Instrument ist der unter dem Vorwand, die Banken seien „too big to fail“, geschaffene Bail-Out – die Rettung privater Banken mit öffentlichen Geldern. Da Bail-outs aber riesige Löcher in die Staatshaushalte gerissen haben und angesichts des zu erwartenden Finanzbedarfs im Fall des kommenden Crashs nicht ausreichen werden, haben Politiker die vergangenen zwei Jahre genutzt, um ein 2012 vom IWF vorgeschlagenes neues Instrument gesetzlich zu verankern: den Bail-in. Dieses bereits auf Zypern erfolgreich erprobte Mittel bedeutet nichts anderes, als dass im Fall des Crashs die Bankkonten von Einlegern und Sparern ab einer (vorerst auf 100.000 Euro) festgelegten Höhe eingefroren werden, um diese im Bedarfsfall zur Deckung der Verluste der jeweiligen Bank einzusetzen. War der Bail-out bereits eine umfassende Vermögensumschichtung von der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung zu den steuerbegünstigten Ultrareichen, so handelt es sich beim Bail-in um nichts anderes als den juristisch abgesicherten Zugriff des Staates auf die Konten seiner Bürger.

Sollte selbst diese Lösung nicht ausreichen (weil möglicherweise zu viele Anleger ihr Geld rechtzeitig von der Bank abheben), hat der IWF bereits gedanklich vorgesorgt: In seiner Publikation „Taxing Times“ („Zeit für Steuern“) vom Oktober 2013 schlägt die mächtigste Finanzorganisation der Welt eine „einmalige Vermögensabgabe – eine einmalige Steuer auf Privatvermögen“ vor – ein Generalangriff vor allem auf die Mittelschicht, die ihre Vermögen nicht wie die Ultrareichen in Stiftungen oder Steuerparadiesen verstecken und so dem Zugriff des Staates entziehen kann.

Damit nicht genug. Um den Betroffenen jede Möglichkeit zu nehmen, sich vor einer Enteignung durch Bail-in oder einmalige Vermögensabgabe zu schützen, arbeiten Politik und Mainstream-Medien derzeit mit Hochdruck daran, die Bevölkerung auf eine weitere – überaus wichtige – Maßnahme einzustimmen: Die Abschaffung des Bargeldes. Unter dem Vorwand, „Transparenz“ zu schaffen, Finanztransaktionen zu erleichtern und Geldwäsche zu verhindern, wird den Menschen eingeredet, dass es in ihrem Sinne wäre, auf die Zahlung mit Bargeld zu verzichten. Wahre Absicht ist einzig und allein, dem Staat auf diese Weise Zugriff auf das gesamte Vermögen der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung zu verschaffen, damit er diese im Falle eines Crashs in angemessener Höhe enteignen kann.

Sonderziehungsrechte des IWF als künstliche Weltwährung

Sollte auch das nicht ausreichen, steht den Zentralbanken in Zukunft ein bereits in der jüngeren Vergangenheit exzessiv angewandtes weiteres Mittel zur Verfügung: das Drucken von Geld. Seit der Krise von 2008 sind bereits Billionen von US-Dollar, Yen (schon seit 2001) und Euro aus dem Nichts geschaffen und der Finanzelite zu Nahe-Null-Zinsen zur Aufhellung von Bilanzen und zur Spekulation an den Finanzmärkten zur Verfügung gestellt worden. Weil sich die daraus resultierende Inflation im Wesentlichen an den Anleihen-, Aktien- und immobilienmärkten und nur zu einem geringen Teil in der Realwirtschaft niedergeschlagen hat, ist die schleichende Enteignung (und um nichts anderes handelt es sich beim Drucken von Geld) den meisten Menschen bisher entgangen.

Das wird aber nicht auf Dauer so bleiben, aber auch für diesen Fall werden bereits Vorkehrungen getroffen: Mit der für den Oktober geplanten Aufnahme des chinesischen Yuan in den Korb seiner Sonderziehungsrechten (SZR) bereitet der IWF sich darauf vor, im Extremfall mit seiner eigenen Währung ins internationale Geschehen einzugreifen. Es wäre nicht das erste Mal: Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat der IWF nach zwei Eingriffen zu Beginn und zu Ende der Siebziger im Jahr 2009 mit umgerechnet etwa $ 300 Mrd. maßgeblich zur Stabilisierung des globalen Finanzsystems beigetragen.

Da SZR nicht als Geld in Umlauf gebracht, sondern nur als Zahlungsmittel zwischen Staaten gehandelt werden, brächten sie im Krisenfall zwei große Vorteile für die beteiligten Regierungen mit sich: Ihr Einsatz würde von der Öffentlichkeit kaum bemerkt werden und die inflationären Folgen des Gelddruckens würden sich erst mit Verzögerung und dann gleichzeitig auf alle fünf im Währungskorb beteiligten Währungen auswirken. Das wiederum würde die schleichende Enteignung der Bürger nicht wie das Ergebnis der Politik einer Regierung, sondern – zur Freude der Finanzindustrie – wie ein alle und jeden betreffendes Naturereignis erscheinen lassen.

Aufschub statt Problemlösung

Wie man sieht, gehen Regierungen und IWF den bevorstehenden Turbulenzen keineswegs unvorbereitet entgegen, sondern wappnen sich unter Hochdruck auf die kommenden Ereignisse. Dabei ist sämtlichen Maßnahmen – vom Bail-in über die Vermögensabgabe und die Abschaffung von Bargeld bis hin zur Schaffung einer künstlichen Weltwährung – eines gemeinsam: Sie lösen keines der Grundprobleme unserer Zeit, sondern dienen ausschließlich dazu, Zeit zu gewinnen und ein System am Leben zu erhalten, das die Interessen einer winzigen Elite bedient, den Lebensstandard der überwiegenden Mehrheit auf Dauer senkt und die Welt damit ungleicher, ungerechter und unsozialer macht.

 

Quelle: Von Ernst Wolff.
Als PDF auf Free21.
https://free21.org/…/was_erwartet_uns_am_tag_x_-_ernst_wolf…