IWF warnt vor neuer Finanzkrise

Während die Aktienbörsen Ihnen derzeit wieder suggerieren, dass alles in bester Ordnung wäre, gärt es im Hintergrund weiter. Die seit der Finanzkrise 2008 bestehenden Probleme wurden nicht nur nicht gelöst, sondern man hat die Sprengkraft der Zeitbombe, auf der wir sitzen, noch vergrößert.

Die weltweite Verschuldung ist heute um mehr als 40 Prozent höher als 2008. Deshalb sehen inzwischen auch die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) genau diese Entwicklung sehr kritisch.

IWF warnt vor neuer Finanzkrise

Im aktuellen Finanzstabilitätsreport interpretiert der IWF die Turbulenzen an den Aktienbörsen in den letzten Monaten als Zeichen dafür, dass mehr getan werden muss, um eine neue Finanzkrise abzuwenden. Nur so ließe sich beim derzeitigen brüchigen Vertrauen, niedriger Inflation, schwachem Wachstum und steigender Verschuldung eine weltweite Stagnation und eine daraus entstehende Krise verhindern.

Besonders die Verschuldung soll noch dieses Jahr für die Industrieländer auf fast 108 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigen. Das sei ein neuer Nachkriegsrekord. Und das in einer Zeit, wo es nicht darum gehe, Länder wie vor 70 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen.

Aktienanteil daher gering halten

Vor allem die Banken bergen nach Einschätzung des IWFs große Risiken. Insbesondere deren schwache Kapitalkraft sei mit dafür verantwortlich, dass die weltweite Kreditvergabe an Unternehmen nicht anspringe. Nach Meinung des IWFs könnte es deshalb ohne weiteres in den nächsten 2 Jahren an den Aktienmärkten der USA, Großbritanniens, der Euro-Zone und Chinas um bis zu 20 Prozent nach unten gehen.

Daran sehen Sie, dass Aktien derzeit alles andere als eine gute und sichere Anlageform sind. Zwar können die Kurse spekulationsbedingt durchaus kurzfristig nochmals zulegen, aber die zunehmend lahmende Weltkonjunktur setzt diesem Aufschwung Grenzen und führt meiner Ansicht nach vielmehr dazu, dass Aktien immer häufiger als überbewertet erkannt und deshalb verkauft werden. Deshalb rate ich Ihnen Ihre Aktienquote strikt begrenzt zu halten.

 

Quelle: Günter Hannich

Ölpreis: Ein ganz wichtiges Krisenmerkmal

Gerade jetzt sorgt der Ölpreis wieder für viele Schlagzeilen. Das ist auch nicht weiter erstaunlich, denn der aktuelle Preiseinbruch hat den Ölpreis auf das niedrigste Niveau seit der Finanzkrise 2008 geführt.

Vordergründig wird hier immer das massive Überangebot beim Öl als Grund angegeben. Doch hinter dem jetzt schon länger andauernden niedrigen Ölpreis steht noch viel mehr. Das habe ich an dieser Stelle schon im Januar 2015 thematisiert. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Text:

Russland wird aktuell durch den niedrigen Ölpreis massiv belastet

„Beim Öl wird Russland durch Beschneiden einer seiner Haupteinnahmequellen zusätzlich zu den westlichen Sanktionen in die Enge getrieben. Ziel solcher politisch motivierter Aktionen ist es, den Druck auf Russland weiter zu erhöhen. Das führt zu einer Wirtschaftskrise in Russland. Selbst wenn der Preis für Rohöl bei 60 Dollar pro Barrel bleiben würde, hätte das eine Reduzierung der russischen Wirtschaftsleistung im Jahr 2015 um fast 5 Prozent zur Folge.

Sie sehen: Der Ölpreis ist also weit mehr als nur ein Barometer für die Stimmung an den Finanzmärkten. Der Ölpreis kann eben auch als politische Waffe eingesetzt werden. Die Länder mit einer starken Abhängigkeit von der Ölproduktion leiden eben besonders unter dem Preisverfall. Besonders drastisch werden die Folgen somit auch in Russland sein.

Das erinnert mich an die Russlandkrise 1998, die zu massiven weltweiten Einbrüchen an den Aktienbörsen führte. Genau das droht jetzt auch wieder. Russland ist als Land schon so wichtig, dass es massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hat. Daher hätte eben eine Krise dort auf jeden Fall auch massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.“

Soweit meine Einschätzung aus dem Januar 2015 zum niedrigen Ölpreis. Mittlerweile steht fest, dass die russische Wirtschaft im laufenden Jahr wohl um mindesten 3,5 % schrumpfen wird. Das hat erst in dieser Woche der russische Wirtschaftsminister erklärt. Der Hauptgrund dafür ist eben der niedrige Ölpreis und zusätzlich noch die weiterhin geltenden Sanktionen.

Doch von diesen Turbulenzen in Russland hört man in diesen Tagen kaum noch etwas. China wird als nahezu alleiniger Belastungsfaktor dargestellt – doch das führt in die Irre. Sie sehen daran nur: Es gibt eben mehr als nur einen Krisenherd. Daher ist das Risiko für weitere Einbrüche an den Finanzmärkten extrem groß.

 

Quelle: Günter Hannich

Eurokrise: BIZ warnt vor Crash durch Niedrigzinsen

Seit der Finanzkrise 2008 haben wir uns an niedrige Zinsen gewöhnt. Was damals als akute Rettungsmaßnahme gedacht war, hat sich zur neuen Norm entwickelt. Das bietet enorme Vorteile für Staaten, die neue Schulden aufnehmen: Die Zinsen für die Staatsanleihen sind extrem gesunken.

Das bietet aber auch große Nachteile: Sie und ich bekommen als Sparer Kaum noch Zinsen auf die existierenden Sparguthaben. Aber die Gefahren durch die niedrigen Zinsen gehen noch viel weiter.

Darauf hat jetzt auch die die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im aktuellen Jahresbericht hingewiesen. Die BIZ gilt als eine über den Notenbanken stehende Überbank. In ihrem Report schreibt sie, dass es noch nie eine so lange Phase mit Niedrigzinsen gegeben hätte.

Dadurch wäre ein Boom mit erheblichen Risiken für den Finanzmarkt ausgelöst worden. Die Niedrigzinsen seien ein Ausdruck für die auch weiterhin ungewöhnlich schwache Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008. Wegen der extrem niedrigen Zinsen hätten die Notenbanken jetzt keine Möglichkeit mehr, auf die nächste Krise adäquat zu reagieren.

Gefahr geht von den Notenbanken aus – deren Bilanzen sind massiv aufgebläht

Genau diese Gefahr sehe ich auch: Die Notenbanken haben ihr Pulver verschossen und für eine enorme Blase an den Aktienbörsen gesorgt. Wenn diese platzt, dann gibt es keine Möglichkeit mehr wie 2008 darauf zu reagieren. Niedrigzinsen sind kein Hinweis darauf – wie Börsianer heute irrtümlich annehmen –, dass der Boom unbegrenzt weitergeht, sondern ein Zeichen dafür, dass wir bereits vor dem nächsten Knall stehen.

Deshalb ist es wichtig für Sie, dass Sie sich auch weiterhin aktiv gegen den unweigerlich kommenden Kollaps des Finanzsystems wappnen. Das tun Sie vor allem mit einer breiten Streuung des Vermögens.

So minimieren Sie das Risiko und halten eben auch in Krisenzeiten Ihr Vermögen flexibel. Wichtige Bestandteile dieser flexiblen Struktur sind Edelmetalle, Fremdwährungen oder auch ausgesuchte Short-Werten, mit denen Sie bei fallenden Finanzmärkten hohe Renditen erzielen.

 

Quelle: Günter Hannich