Die Umfragewerte der Bundeskanzlerin fallen weiter tiefer in den Keller. Angela Merkel weht hinsichtlich und vor allem wegen ihrer heftig umstrittenen Flüchtlingspolitik ein immer stärker werdender Wind entgegen. Nicht nur hierzulande, sondern ebenso auf europäischer Ebene. Vor allem auch in den Vereinigten Staaten.
Merkel = „Kanzlerin der freien Welt?“
Wie Sie wissen, wurde sie dort letztes Jahr noch vom Time Magazine zur Person of the Year gewählt. Auf dem Cover als Kanzlerin der freien Welt bezeichnet. Vor allem hinsichtlich der griechischen Schuldenkrise sowie beim Umgang mit dem historischen Flüchtlingsandrang habe sie Führungsstärke bewiesen.
Nun jedoch der tiefe Fall: das führende US-Medium, die New York Times, kritisiert die Bundeskanzlerin aufs Schärfste.
Merkel zum Rücktritt aufgefordert
In einer Kolumne erklärt des konservative Autor Ross Douthat, dass Angela Merkel „gehen“ müsse. Fordert also ganz offen ihren Rücktritt. Die Gründe decken sich mit denen, mit denen sie auch in Deutschland zunehmend konfrontiert wird: ihre politische Führung in der Flüchtlingskrise.
Doch das ist noch nicht alles an Kritik, die über den großen Teich nach Berlin schwappt.
Deutschland am Abgrund
Douthat erklärt weiter, Deutschland würde sich am „Rande des Abgrunds“ befinden. Die Bundeskanzlerin müsse gehen, damit Deutschland und Europa es vermeiden könne, einen zu hohen Preis für ihre „gutgemeinte Torheit“ zu zahlen.
Das ist harter Tobak. Doch auch die New York Times ist offensichtlich von den jüngsten Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten aufgeschreckt. Ja, geradezu alarmiert.
„Bespitzelung“ der Bürger wichtiger als Flüchtlingskrise?
Doch der Kolumnist ist mit seiner Kritik längst nicht am Ende. Spricht genau dass aus, was viele hierzulande wohl denken mögen. Die Bundesregierung würde sich eher um die Überwachung der Postings besorgter Bürger auf Facebook und Google kümmern. Als um die „unkontrollierte Immigration“ selbst.
Deutschland solle sich von der „Illusion verabschieden, dass die Sünden der Vergangenheit durch rücksichtslosen Humanitarismus in der Gegenwart gesühnt werden.“
Allerdings gibt es noch andere Meinungen innerhalb der New York Times. Eine andere Kolumne attestiert Merkel zuvor noch „bemerkenswerte Führungsqualitäten“ in der Flüchtlingskrise.

Donald Trump und Angela Merkel – kein „Traumpaar“
Vielleicht wissen Sie noch, dass auch der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump die Bundeskanzlerin Anfang Dezember 2015 scharf kritisierte. Er prophezeite Deutschland ein „totales Desaster“. Zwar müsse man den Flüchtlingen helfen, dafür aber Schutzzonen in Syrien schaffen. Und nicht ganz Europa zerstören. Was sie in Deutschland getan habe, sei „verrückt“.
Für die Auszeichnung zur Person des Jahres 2015 des US-Magazine Time wäre eine Person ausgewählt worden, die Deutschland „wirklich enormen Schaden zugefügt“ habe.
Die Welt ist in ihrer Meinung über Angela Merkel gespalten
Die geteilten Meinungen über dem Atlantik, in Europa und in Deutschland spiegeln die aktuelle europäische Flüchtlingskrise wieder. Keine Einigkeit. Streit auf fast allen Ebenen. Die Meinung der Öffentlichkeit wird weitgehend politisch ignoriert.
Fakt ist: Angela Merkel steht in der Kritik wie nie zuvor. Ob sie die Bundestagswahl 2017 politisch übersteht, bleibt daher mehr als fraglich.
Quelle: Guido Grandt