Schuldenkrise droht: Weltbank warnt vor der Kreditblase

Neben dem IWF und der OECD hat sich jetzt auch die Weltbank sehr kritisch zur weiteren weltwirtschaftlichen Entwicklung geäußert. Probleme sieht sie dabei vor allem in den Schwellenländern, von denen eines oder sogar mehrere die nächste Schuldenkrise auslösen könnte.

Die Weltbank weist darauf hin, dass vor allem die Schulden der Unternehmen dort inzwischen so groß sind, dass sie beispielsweise in Malaysia bereits das 1,5-fache des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betragen. In China belaufen sie sich schon auf mehr als das Doppelte des BIP. Diese hohe Schuldenlast mache die Schwellenländer sehr verwundbar.

Hinzu kommt, dass bisher noch weitgehend schuldenfreie Unternehmen in Staaten wie den arabischen Ölförderländern sich jetzt ebenfalls massiv zu verschulden beginnen. Gefährlich werden diese Schulden nach Einschätzung der Weltbank dann, wenn es zu einem abrupten Schock in der Weltwirtschaft kommt. Das derzeitige globale Wachstum von nur noch 2,4 Prozent führt dazu, dass gravierende negative Einflüsse nicht zu verkraften wären.

Brexit steigert die Krisengefahr deutlich

Als ein solches Ereignis wertet die Weltbank beispielsweise den Brexit. Das bringt zudem auch eine Versicherung für die Finanzmärkte, die dort die Kurse bei den Aktien auch längere Zeit unter Druck bringen könnte.

Aber auch plötzliche Verwerfungen auf dem Finanzmarkt kämen als Auslöser in Betracht, etwa wenn es zum Platzen einer der sich inzwischen in zahlreichen Marktbereichen gebildeten Blasen kommt. Aktuell fließen Milliardensummen in Anleihen, die so anfällig für einen Crash sind. Gleiches gilt für Immobilien, wo in vielen Teilen der Welt die Preise stark ansteigen.

Beide Anlageklassen bieten Ihnen jedoch nur eine vermeintliche Sicherheit. Was genau dahinter steckt und wieso ich viele Anleihen und Immobilien als nicht geeignet für den Krisenschutz halte, werde ich Ihnen in einer weiteren Ausgabe an dieser Stelle schon bald erläutern.

Grundsätzlich sehe ich die Gefahren durch das Aufblähen der Schuldenblase als sehr gefährlich an. Auch ich habe Ihnen schon häufiger geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass der nächste Crash von einem der Schwellenländer, speziell China, ausgelöst wird. Deshalb empfehle ich Ihnen gerade jetzt die aktive Absicherung Ihres Depots.

 

Quelle: Günter Hannich

Demografie-Falle: Das wird richtig teuer für uns alle

Wie Sie sicher wissen, ist die Geburtenrate schon seit 40 Jahren in Deutschland viel zu niedrig, mit nur noch 1,3 Kinder pro Frau halbiert sich so die Anzahl jeder Generation. So kommt es dazu, dass die Gesellschaft immer mehr überaltert, weil junge Menschen fehlen.

Das allein wird schon in den nächsten Jahren drastische Auswirkungen auf die Gesellschaft und auch Sie haben: Zunehmend werden die Soziallasten unbezahlbar – das gilt vor allem dann, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der 60er Jahre schon bald in Rente gehen.

Allein diese katastrophale demografische Entwicklung wird jede Lösung der gegenwärtigen Schuldenkrise in Europa verhindern. Darauf hat schon vor einigen Jahren der Bevölkerungsforscher Gunnar Heinsohn hingewiesen: Auch in Deutschland, dem größten Garantiegeber der Eurorettung, werde schon bald demografisch „Feuer unterm Dach“ sein.

Allein zwischen 2010 und 2030 werde die Gruppe der beruflich Aktiven im Alter von 25 bis 59 Jahre von 40,5 auf 32,5 Millionen schrumpfen. Wie sollen jedoch immer mehr Schulden mit immer weniger Menschen finanziert werden?

Auf Deutschland kommen Kosten von bis zu 2 Billionen Euro zu

Dazu kommt, dass die Kosten der Überalterung explodieren: So hat der Internationale Währungsfonds (IWF) bis zum Jahr 2050 zwei Billionen Euro nur für Deutschland angesetzt. Deshalb fährt unsere Wirtschaft allein demografisch gesehen gegen die Wand: Sie müssen schon bald allein aus diesem Grund mit drastisch höheren Abgaben und Steuern rechnen und auch eine Reduzierung Ihrer Rentenzahlungen einkalkulieren.

Doch dieses Problem ist nichts Neues, sondern schon seit 40 Jahren bekannt und seitdem schauen die Politiker nahezu tatenlos zu, wie die Gesellschaft gegen die Wand läuft. Noch fehlen wirklich Rezepte der Politik gegen diese Entwicklung.

Das ist wieder ein Beispiel dafür, wie wenig die Politiker langfristig denken und eben auch bereit sind Probleme anzugehen, die aktuell noch nicht überall zu spüren sind. Doch wenn die Politiker schon bei solchen – im Vergleich zur Wirtschaft kleinen – Problemen versagen, dann können Sie keineswegs darauf vertrauen, dass dieselben Politiker imstande sind, wirklich ein stabiles Finanzsystem zu schaffen.

 

Quelel: Günter Hannich

USA: Jetzt droh die nächste Kreditblase zu platzen

In den USA deutet sich erneut ein Drama am Kreditmarkt an. Sie erinnern sich vielleicht noch an die massiven privaten Schulden der US-Verbraucher im Vorfeld der Finanzkrise. Damals speisten sich die Schulden zum einen aus den extrem hohen Immobilienkäufen und zum anderen auch aus den hohen privaten Konsumschulden.

Jahrelang hatte sich die Lage dort etwas beruhigt. Im vergangenen Jahr ist nun aber die private Schuldenkrise in den USA wieder aufgetreten. Das vierte Quartal 2015 war dabei so etwas wie ein Wendepunkt. Allein in diesen drei Monaten haben die US Verbraucher so viele neue Kreditkartenschulden auf gebaut wie in den Jahren 2009,2010 und 2011 zusammen.

Das ist absoluter Irrsinn. Die US Verbraucher sind genau da, wo sich schon einmal vor zehn Jahren waren. Vor allen Dingen bestehen bei diesen Krediten fast nur Nachteile. Es gibt hohe Zinsen die gezahlt werden müssen und es drohen noch zusätzliche Gebühren falls die ausstehenden Beträge nicht rechtzeitig zurückgezahlt werden.

Mein Urteil ist deutlich: Kreditkarten sind überflüssig

Persönlich halte ich überhaupt nichts vom Einsatz von Kreditkarten. Wie Sie sicherlich wissen, bevorzuge ich das Bargeld. Nun sieht das im Alltag der USA deutlich anders aus. Dort werden selbst kleinste Beträge wie ein Kaffee oder ein kleiner Einkauf im Supermarkt mit der Kreditkarte bezahlt. Die US-Konsumenten machen sich überhaupt keine Gedanken darüber, die Karten einzusetzen.

Hier werden die negativen Effekte immer wieder ausgeblendet. Durch den massiven Einsatz von Kreditkarten ist es für die Unternehmen der Branche sehr einfach, Profile ihrer Kunden zu erzielen. Es ist halt leicht nachvollziehbar, wo die Kunden etwas für welchen Preis gekauft haben. Diese Daten sind extrem wichtig für den Einzelhandel und werden auch großen Händlern zur Verfügung gestellt.

Doch das volkswirtschaftlich größere Problem ergibt sich aus den nicht zurückgezahlten Schulden bei den Kreditkarten. Auch hier geht es in den USA wieder rasant nach oben. Rein rechnerisch beträgt beispielsweise der Schuldenstand der amerikanischen Familien bei den Kreditkarten durchschnittlich 7.879 Dollar. Diese Zahl allein sagt noch nicht viel aus. Doch es ist der höchste Stand seit der Finanzkrise 2009.

Während also die Gefahr einer weltweiten Rezession immer weiter ansteigt, nutzen die US Konsumenten weiterhin massiv die Möglichkeit der Kreditkarten aus. Das wird heftige Folgen für die weitere Entwicklung haben – da bin ich mir sicher.

 

Quelle: Günter Hannich

Der „tiefe“ Fall der Bundeskanzlerin“ – Deutschland am Abgrund? (2)

Die Umfragewerte der Bundeskanzlerin fallen weiter tiefer in den Keller. Angela Merkel weht hinsichtlich und vor allem wegen ihrer heftig umstrittenen Flüchtlingspolitik ein immer stärker werdender Wind entgegen. Nicht nur hierzulande, sondern ebenso auf europäischer Ebene. Vor allem auch in den Vereinigten Staaten.

Merkel = „Kanzlerin der freien Welt?“

Wie Sie wissen, wurde sie dort letztes Jahr noch vom Time Magazine zur Person of the Year gewählt. Auf dem Cover als Kanzlerin der freien Welt bezeichnet. Vor allem hinsichtlich der griechischen Schuldenkrise sowie beim Umgang mit dem historischen Flüchtlingsandrang habe sie Führungsstärke bewiesen.

Nun jedoch der tiefe Fall: das führende US-Medium, die New York Times, kritisiert die Bundeskanzlerin aufs Schärfste.

Merkel zum Rücktritt aufgefordert

In einer Kolumne erklärt des konservative Autor Ross Douthat, dass Angela Merkel „gehen“ müsse. Fordert also ganz offen ihren Rücktritt. Die Gründe decken sich mit denen, mit denen sie auch in Deutschland zunehmend konfrontiert wird: ihre politische Führung in der Flüchtlingskrise.

Doch das ist noch nicht alles an Kritik, die über den großen Teich nach Berlin schwappt.

Deutschland am Abgrund

Douthat erklärt weiter, Deutschland würde sich am „Rande des Abgrunds“ befinden. Die Bundeskanzlerin müsse gehen, damit Deutschland und Europa es vermeiden könne, einen zu hohen Preis für ihre „gutgemeinte Torheit“ zu zahlen.

Das ist harter Tobak. Doch auch die New York Times ist offensichtlich von den jüngsten Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten aufgeschreckt. Ja, geradezu alarmiert.

„Bespitzelung“ der Bürger wichtiger als Flüchtlingskrise?

Doch der Kolumnist ist mit seiner Kritik längst nicht am Ende. Spricht genau dass aus, was viele hierzulande wohl denken mögen. Die Bundesregierung würde sich eher um die Überwachung der Postings besorgter Bürger auf Facebook und Google kümmern. Als um die „unkontrollierte Immigration“ selbst.

Deutschland solle sich von der „Illusion verabschieden, dass die Sünden der Vergangenheit durch rücksichtslosen Humanitarismus in der Gegenwart gesühnt werden.“

Allerdings gibt es noch andere Meinungen innerhalb der New York Times. Eine andere Kolumne attestiert Merkel zuvor noch „bemerkenswerte Führungsqualitäten“ in der Flüchtlingskrise.

Donald Trump und Angela Merkel – kein „Traumpaar“

Vielleicht wissen Sie noch, dass auch der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump die Bundeskanzlerin Anfang Dezember 2015 scharf kritisierte. Er prophezeite Deutschland ein „totales Desaster“. Zwar müsse man den Flüchtlingen helfen, dafür aber Schutzzonen in Syrien schaffen. Und nicht ganz Europa zerstören. Was sie in Deutschland getan habe, sei „verrückt“.

Für die Auszeichnung zur Person des Jahres 2015 des US-Magazine Time wäre eine Person ausgewählt worden, die Deutschland „wirklich enormen Schaden zugefügt“ habe.

Die Welt ist in ihrer Meinung über Angela Merkel gespalten

Die geteilten Meinungen über dem Atlantik, in Europa und in Deutschland spiegeln die aktuelle europäische Flüchtlingskrise wieder. Keine Einigkeit. Streit auf fast allen Ebenen. Die Meinung der Öffentlichkeit wird weitgehend politisch ignoriert.

Fakt ist: Angela Merkel steht in der Kritik wie nie zuvor. Ob sie die Bundestagswahl 2017 politisch übersteht, bleibt daher mehr als fraglich.

 

Quelle: Guido Grandt