Crash Monat August: Das war erst der Anfang

Die Zahlen sprechen für sich: Der August war ein richtiger Crashmonat. Der DAX erlebte die schwächste Monatsperformance seit August 2011. Unterm Strich blieb ein Verlust von mehr als 9 %.

Zudem geht es heute gleich weiter abwärts beim deutschen Leitindex – und die Marke von 10.000 Punkten fällt erneut. Damit entwickeln sich die Börsen genauso, wie ich es schon seit längerer Zeit erwartet habe.

Zudem teile ich auch nicht den Optimismus einiger Experten, dass das Schlimmste bei der Korrektur jetzt schon hinter uns liegt. Die in der vergangenen Woche zu beobachtende kurzfristige Korrektur an den Börsen ist völlig normal in Crashphasen. Doch ich sehe die große Gefahr erst vor uns liegen.

Gerade im September ist die Tendenz zu weiteren Kursverlusten deutlich überdurchschnittlich. Das gilt nicht nur für den deutschen Aktienmarkt sondern vor allen Dingen auch für die USA. Hier bin ich auf eine Statistik gestoßen, die mich doch aufhorchen lassen.

Insgesamt hat es elf Phasen gegeben, in denen der S&P 500 Index in den USA im August mehr als 5 % an Wert verloren hat. In 80 % der Fälle ist der S&P 500 Index im darauffolgenden September weiter gefallen. Im Durchschnitt fiel der Verlust mit 4 % schon ordentlich aus.

Eine weitere Entwicklung kann diesen schon jetzt bestehenden Abwärtstrend sehr schnell weiter befeuern. Ich meine hier die hohen Aktienkäufe auf Kredit. Diese Praxis ist in den USA sehr weit verbreitet. Mit einem ausstehenden Kreditvolumen von mehr als 500 Mrd. Dollar erreichten die Kreditkäufe bei Aktien im Juni einen neuen Rekordstand.

Aktienkredite sind ein großes Risiko

Solange die Kurse steigen, läuft die Party – auch bei kreditfinanzierten Aktiengeschäften. Doch wenn die Stimmung dreht und die Kurse fallen, wird es ernst. Dann geben Banken die sogenannte Margin Calls aus. In dem Fall müssen die Kreditnehmer bei ihren Positionen Geld nachschießen, um sie auszugleichen.

Genau das haben wir in den vergangenen Tagen in den USA schon beobachten können. Ich bin mir sicher, dass diese Entwicklung sich dort auch weiter fortsetzen und die Abwärtsdynamik weiter verstärken wird. Da ist es dann auch irrelevant, ob Aktienkurse nun schon deutlich gefallen sind. Solange der Verkaufsdruck weiter hoch bleibt, bleibt auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es weiter nach unten geht.

 

Quelle: Günter Hannich

Auf diese Krisensignale sollten Sie achten

Der Optimismus vieler Aktieninvestoren ist noch immer sehr groß. Das kann ich persönlich immer weniger nachvollziehen. Bei meinen Analysen nehmen die Warnsignale für die internationalen Aktienmärkte immer mehr zu. Dabei sind die Warnsignale eben nicht nur auf Aktien beschränkt.

Die Anzahl der Krisenherde in der Eurozone aber auch vor allem in anderen Regionen der Welt nimmt stetig zu. Heute möchte ich Ihnen einige dieser Krisensignale kurz vorstellen. Damit bekommen Sie auf jeden Fall einen genaueren Überblick über die sich aktuell verschärfende Krisensituation.

Innerhalb der Eurozone hat zuletzt Griechenland ohne Frage die Schlagzeilen bestimmt. Das könnte sich jetzt ändern, wenn es tatsächlich zu der Einigung über das anstehende Sparprogramm kommt. Doch Griechenland ist wie Sie alle wissen nur ein kleines Land. Massive Probleme bekommt der Euro erst dann, wenn auch eines der größeren Länder in Bedrängnis gerät.

Italien: Der nächste große Krisenherd

Dies deutet sich in Italien an. Dort steigt der Schuldenstand immer weiter an. Zuletzt erreichte die Schuldenquote 135 % der Wirtschaftsleistung. Dabei werden die Schulden eines Landes ins Verhältnis gesetzt zur Wirtschaftsleistung.

Griechenland bringt es hier innerhalb der Euro-Zone mit knapp 180% auf den höchsten Wert. Italien folgt hier mit dem zweithöchsten Wert. Gleichzeitig klettert die Jugendarbeitslosigkeit in dem Land auf den höchsten Stand seit 38 Jahren.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Seit dem Jahre 1977 waren nicht mehr so viele Jugendliche Menschen arbeitslos in Italien. Die Quote ist hier zuletzt auf 44 % gestiegen. Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit bedeutet auch immer die Gefahr einer regelrechten Auswanderungswelle, da in anderen Ländern die Chancen für die jungen Italiener größer sind.

Fallende Rohstoffpreise als Krisensignal

Ein weiteres wichtiges Christsignal ist für mich der massive Absturz bei den Rohstoffen. So ist der Ölpreis zuletzt wieder um und 20 % zurückgegangen. Im Juli erlebte Öl den schlimmsten Monat seit Oktober 2008. Und genau zu dem Zeitpunkt wütete die Finanzkrise sehr heftig. Rohstoffe insgesamt hatten im Juli die schwächste Performance seit rund vier Jahren.

Aber ein wichtiger Aspekt wird in der breiten Öffentlichkeit sehr gerne vergessen: Die Allianz aus Aktienkursen und fallenden Rohstoffkursen haben wir auch im Sommer 2008 erlebt. Danach folgte die massive globale Finanzkrise. Auch jetzt deuten immer mehr Krisensignale daraufhin, dass sich eine große Krise zusammenbraut.

 

Quelle: Günter Hannich