Rettet sich wer kann! – Das EU-Banken-Desaster (3)

Auch wenn die ganze Diskussion sich um einen möglichen „Grexit“ dreht, sage ich Ihnen, dass es noch eine weitere Gefahr in der EU gibt: der teilweise desolate Zustand vieler Banken.

Der Stresstest vom letzten Jahr offenbarte, dass in ihren Kellern oftmals eine horrende Anzahl an faulen Krediten schlummert. Also Darlehen, die mit einem sehr hohen Ausfallsrisiko verbunden sind oder komplett ausfallen (können).

Die Rede ist von rund 1000 Milliarden Euro. Einer Billion!

Geschäfte mit faulen Krediten

Mitunter lassen sich Banken etwas einfallen, um die notleidenden Kredite loszuwerden. Verkaufen diese mit Rabatten in so genannten „Loan-to-own“-Deals an Hedge Fonds oder Schattenbanken, die nicht reguliert sind.

„Loan to own“ heißt so viel wie „Schuldenankauf in Eigentum-Umwandlung“.

Die Vermögensenteignung

Die Käufer prüfen die Kredite und Schuldner. Und kassieren die für die Darlehen hinterlegten Sicherheiten ab, wenn die Schuldner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Dabei geht es überwiegend um Privatimmobilien oder Firmengrundstücke. Anders ausgedrückt: die Käufer enteignen die Schuldner von ihrem Eigentum, um die Immobilien mit Gewinn weiterzuverkaufen.

Doch dieses Prozedere ist oftmals nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Problem mit den faulen Krediten muss in einem großen Maßstab „geregelt“ werden.

Wie reagiert die EZB?

Deshalb stellt sich die Frage, wie die EZB auf diese „Faulen-Kredite“-Bomben reagiert?

EZB-Chef Mario Draghi hat reagiert. Jedoch in erster Linie für jenes Land, dessen Staatsbürgerschaft er trägt: Italien.

Dort wollen die Finanz-Eliten mit Staatsgarantien für Schrottpapiere sicherstellen, dass die EZB den italienischen Banken die faulen Kredite abnimmt.

ABS und Staatsanleihen

Unter anderem auch deshalb wurde ein neues EZB-Programm gestartet. Das sogenannte ABS-Ankaufprogramm.

Unter anderem nimmt die EZB den Banken in den Krisenstaaten, deren Bilanzen mit faulen Krediten überladen sind, Ausfallrisiken ab. Dabei werden diese notleidenden Kredite in ABS-Pakete gebündelt.

Asset Backed Securities sind forderungsbesicherte Wertpapiere. Bisher nicht liquide Vermögensgegenstände, in der Regel Kreditforderungen, werden damit in festverzinsliche, handelbare Wertpapiere umgewandelt.hler

Risiken werden auf den Steuerzahler abgewälzt

Dadurch werden auch die faulen Kredite – wie soll es anders sein – auf den europäischen Steuerzahler umverteilt.

Das Programm geht einher mit der Erweiterung auf Staatsanleihenkäufe. So verlagern sich in zweifacher Hinsicht die Risiken auf die Steuerzahler.

Oder vereinfacht ausgedrückt: wenn ein Staat seine Schulden nicht zurückzahlt, dann machen nicht mehr die Banken, die diese Anleihen bisher gehalten haben, den Verlust, sondern die EZB.

„Bad Bank“ EZB

Damit wird die EZB selbst zu einer „Bad Bank“, wie ich meine.

Ungeachtet dessen: Die Ankäufe von ABS und Staatsanleihen werden ein Volumen von einer Billion Euro umfassen. Also monatlich 60 Milliarden bis Ende September 2016.

Vertrauen Sie keiner Bank!

Wenn Sie all das lesen, dann muss für Sie eines klar sein: Sie können keiner Bank mehr trauen! Klammheimlich wurden und werden die Risiken aus Schrottpapieren auf den Steuerzahler und damit auf Sie umgewälzt.

Handeln Sie!

Verringern Sie deshalb Ihre Bargeldeinlagen auf ein Minimum. Lassen Sie lediglich die Beträge auf Ihrem Konto, die Sie für Ihren täglichen Zahlungsverkehr benötigen. Ohnehin bekommen Sie für beispielsweise ein Sparbuch nur noch „Asche“.

Nehmen Sie somit ihr Bargeld aus dem „Feuer“. Wenn es hart auf hart kommt, kann man Sie in dieser Hinsicht dann jedenfalls nicht mehr rasieren.

 

Quelle: Guido Grandt

Rettet sich wer kann! – Das EU-Banken-Desaster (1)

Die Diskussion um einen möglichen Grexit geht unvermindert weiter. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist frisch gestärkt aus dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau nach Berlin zurückgekehrt.

Während das Treffen der wichtigsten Staatsoberhäupter in der idyllischen Umgebung rund 360 Millionen Euro verschlungen hat, kümmert sich Merkel jedoch wenig um Ihr Vermögen.

Merkel „befürwortet“ indirekt Ihren Vermögensverlust

So zeigte die Bundeskanzlerin noch vor kurzem beim „Tag der deutschen Familienunternehmen“ in Berlin Verständnis für das niedrige Zinsniveau in der Euro-Zone.

Dabei vergaß Merkel zu erwähnen, dass die Niedrigzins-Politik der EZB dem deutschen Sparer bisher 190 Milliarden Euro gekostet hat. Und damit dem Bürger, also Ihnen!

Ich sage Ihnen – richten Sie sich darauf ein, dass Ihnen in dieser Hinsicht in den kommenden Jahren noch höhere Verluste drohen!

In den Banken schlummern Zeitbomben

Aber nicht nur dadurch. Denn in den Banken der EU schlummern wahre Zeitbomben. Diese sind bereits kurz vor der Explosion. Und die wird so gewaltig sein, dass sie das Finanzsystem in einen Abgrund reißen kann.

Erinnern Sie sich noch an den Bilanz- und Stresstest der EZB hinsichtlich der Banken? Öffentlich wurde darüber gejubelt, dass nur 9 von 128 Banken den Stresstest nicht bestanden haben.

Dabei wurde für die Öffentlichkeit, für Sie, gerade so getan, als sei alles in bester Ordnung.

Doch das war und ist nur Augenwischerei!

Zeitbomben „Faule Bankkredite“

Denn es kam bei dem Stresstest noch etwas anderes, etwas „unheilvolles“ zu Tage: Dass viel mehr faule Kredite in den Bilanzen der EU-Banken stecken als bisher angenommen.

Viel mehr.

Faule Kredite sind Darlehen, die aus Sicht des Kreditgebers mit einem sehr hohen Ausfallrisiko verbunden sind.

Normalerweise gilt ein Kredit als risikobehaftet, wenn er 90 Tage nicht bedient wurde. Oder wenn eine Wertkorrektur vorgenommen wurde. Oder aber der Kredit komplett ausgefallen ist.

Diese Kredite rutschen sozusagen in den roten Bereich, obwohl sie von den Banken zuvor selbst positiv eingeschätzt wurden.

Faule Kredite und der Crash des Finanzsystems

Risikokredite sind also solche, bei denen man nicht mehr mit einer Rückzahlung rechnet. Wenn sich der Abschreibungsbedarf aufgrund von Fehlbewertungen erhöht, führt dies bei der involvierten Bank zumeist zu erheblichen Schwierigkeiten.

Oder sogar des gesamten Finanzsystems.

Hervorgerufen wurden die Risiko-Kredite durch die horrende Arbeitslosigkeit und die Rezession in vielen EU-Ländern in den letzten Jahren.

Faule Kredite und die globale Finanzkrise

Zu Ihrer Erinnerung: Faule Kredite waren eine der wesentlichen Ursachen für die globale Finanzkrise, die 2007/2008 ausgebrochen ist.

US-amerikanische Banken vergaben in großem Stil Hypothekendarlehen an Verbraucher, die diese letztlich nicht mehr zurückzahlen konnten.

Das war das eine. Das andere war, dass der erhebliche Abschreibungsbedarf der faulen Kredite zu gefährlichen Verwerfungen im globalen Finanzsystem führte. Denn die Ausfallrisiken waren über Kreditderivate weltweit verteilt worden.

Dasselbe droht nun wieder. Dieses Mal jedoch nicht aus den USA, sondern aus der EU!

 

Quelle: Günter Hannich