Inside EU: „Die Eurozone ist ein sehr unwirtlicher Ort für anständige Leute!“(3)

Yanis Varoufakis, Ex-Finanzminister aus Griechenland spricht Klartext. Nämlich darüber, wie es hinter den Kulissen der EU tatsächlich zugeht.

Und das, was der von der Eurogruppe zum „Bad Boy“ abgestempelte Wirtschaftswissenschaftler verrät, ist Sprengstoff pur.

„Undemokratisches“ EU-System

Ich habe Ihnen bereits aufgezeigt, dass die EU ein „undemokratisches“ System ist, in dem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geradezu wie ein „Don“ regiert.

Bundeskanzlerin Merkel will nicht, dass etwas „Schlimmes“ passiert, erklärt Griechenland aber, dass es mit der Troika zusammenarbeiten muss.

Eurogruppen-Präsident Jeroen Dijsselbloem gab zum Besten, dass er sozusagen mit alleiniger Entscheidung die Griechen aus der Eurozone werfen kann. Und das, obwohl die Erklärungen der Eurogruppe eigentlich einstimmig sein müssen.

Juristisch existiert die Eurogruppe gar nicht!

Als Yanis Varoufakis nach einer juristischen Einschätzung fragt, bekommt er von einem offiziellen juristischen Experten eine unglaubliche Antwort:

„Die Eurogruppe gibt es juristisch gesehen gar nicht, es gibt keinen Vertrag, der die Einberufung dieser Gruppe regelt.“

Der EU-Skandal

In diesem Zusammenhang erklärt Varoufakis: „Was wir also haben, ist eine nicht-existente Gruppe, die die größte Macht besitzt, die Leben der Europäer vorzubestimmen. Sie ist niemandem verpflichtet, da sie juristisch nicht existiert; keine Protokolle aufbewahrt und vertraulich agiert.“

„Also wird kein Bürger jemals erfahren, was darin diskutiert wurde. … Das sind fast Entscheidungen über Leben und Tod und kein Mitglied muss sich vor irgendjemand rechtfertigen.“

Eine „nicht-existente“ Gruppe bestimmt die Zukunft der Europäer!

Wissen Sie, was das heißt?

Die Europäer werden von einer juristisch „nicht-existenten“ Gruppe regiert, die walten und schalten kann, wie sie will!

Und dabei Ihr Leben, Ihre Zukunft und das Ihrer Kinder bestimmt.

Das ist unglaublich!

Wolfgang Schäuble – der Dirigent des „Euro-Orchesters“

Laut Varoufakis wird diese Gruppe vom deutschen Finanzminister Schäuble dominiert.

Er sei der Dirigent des „Euro-Orchesters“. Er würde es aufeinander abstimmen.

Oder anders ausgedrückt: Die verschiedenen Positionen auf eine offizielle Linie bringen.

Damit die Musik weiter im EU-Einklang spielt.

Innerer Machtzirkel hält sich an keine Regeln

Warum gibt es nach Yanis Varoufakis Bekenntnissen über das Euro-Kartell nun keine aufklärende und vor allem hinterfragende Debatte?

In der EU? In den nationalen Parlamenten? In der Presse?

Warum steht er nicht wie Edward Snowden auf jeder Titelseite von Lissabon bis Helsinki?

Sein Insider-Bericht stellt die so hochgehaltenen „westlich-demokratischen Werte“ mehr als nur in Frage.

Von wegen „Verschwörungstheorie“

So gesehen muss man Yanis Varoufakis als einen Aufklärer sehen. Das, was man sogenannten „Verschwörungstheoretikern“ vorwirft, ist längst schon zur Gewissheit, zur europäischen Realität geworden.

Ich predige Ihnen das schon seit annähernd 600 Unangreifbar Leben-Newslettern: Die Europäische Union ist ein autoritärer und undemokratischer Herrschaftsapparat!

Besser als mit Yanis Varoufakis Worten kann man diese bittere Erkenntnis wohl nicht auf einen Nenner bringen:

„Unsere Eurozone ist ein sehr unwirtlicher Ort für anständige Leute.“

Denken Sie immer daran: Sie haben ein Recht auf die Wahrheit!

 

Quelle: Guido Grandt

Neues EU-Strategiepapier: „Wenn es eng wird, muss man lügen!“ (2)

Gestern habe ich Ihnen nicht nur das Zitat von EU-Kommissions-Präsident Juncker „Wenn es eng wird, muss man lügen“ aufgezeigt. Sondern auch den sogenannten „Fünf-Präsidenten-Bericht“.

Dies ist ein Strategiepapier für die zukünftige Ausrichtung der Europäischen Union. Vorgelegt von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Europarats-Präsident Donald Tusk, dem Euro-Gruppen-Vorsitzenden Jeroen Dijsselbleom, EZB-Präsident Mario Draghi und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.

Mehr Befugnisse für die EU gefordert

Darin werden mehr „Entscheidungsbefugnisse“ für die EU gefordert. Sowie (indirekt) eine Vergemeinschaftung der Schulden durch eine Bankenunion.

Auf gut deutsch: Einschnitte in die Souveränität der nationalen Parlamente und Regierungen.

Aber das begreifen, sinngemäß nach Juncker, wohl die allerwenigsten. Und wenn doch, dann ist es zu spät.

Das Strategie-Papier für die Neuausrichtung der EU hält jedoch noch mehr Überraschungen parat.

Falsche Ausgangslage

Schon alleine die Ausgangslage des Berichts ist falsch. Denn wörtlich heißt es dort: „Europa lässt gerade die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten sieben Jahrzehnte hinter sich.“

Wie bitte?

Die „Katastrophen“-EU

Denken Sie mal an die soziale Katastrophe in Griechenland.

An die Millionen Arbeitslosen in Spanien, Italien und Frankreich.

An die exorbitanten Staatschuldenquote innerhalb der EU.

An die hunderte von Milliarden an faulen Krediten, die als Zeitbomben in den europäischen Banken schlummern.

Und, und, und …

Die EU ist mitten drin im Chaos

Auf gut deutsch: Die EU lässt keine Krise hinter sich, sondern ist mitten im schwersten Finanztaifun ihres Bestehens.

Ganz abgesehen vom Ukraine- und Russlandkonflikt sowie der Flüchtlings-Problematik.

Demnach klingen auch die folgenden Worte aus dem „Fünf-Präsidenten-Bericht“ wie Hohn: „Eine vervollständigte Währungsunion ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Mittel, um ein besseres und faireres Leben für alle Bürger zu schaffen …“

So sollen die Parlamente ihre Entscheidungshoheit verlieren

Offen wird auch verklausuliert, wie die nationalen Parlamente ihre Entscheidungshoheit verlieren sollen.

Aber lesen Sie selbst: „Die zunehmende gemeinsame Entscheidungsfindung über Teile ihrer nationalen Budgets und Wirtschaftspolitik, die die Mitgliedstaaten akzeptieren müssten, …müsste begleitet werden von stärkerer Teilhabe und Rechenschaftslegung auf nationaler und auf europäischer Ebene …“

Dazu gehört auch: „Die Eurogruppe hat eine zentrale Rolle zu spielen bei der Diskussion, Förderung und Repräsentation der Interessen des Euroraums.“

Na wenn das kein EU-Zentralismus in Reinform ist, dann weiß ich auch nicht!

Noch mehr Macht für ein „undemokratisches“ Gremium?

Erinnern Sie sich bitte: Als der griechische Premierminister Alexis Tsipras noch vor wenigen Wochen ein Referendum über die neuen Spardiktate aus Brüssel ankündigte, wurde sein Finanzminister kurzerhand aus der Euogruppen-Sitzung ausgeladen.

Einfach so. Ohne Legitimität.

Und dieses undemokratische Gremium soll noch mehr Macht bekommen?

Das ist ein No go, sage ich Ihnen!

Im 3. Teil entlarve ich Unwahrheiten, die den „Fünf-Präsidenten-Bericht“ ad absurdum führen.

Denken Sie immer daran: Sie haben ein Recht auf die Wahrheit!

 

Quelle: Guido Grandt