China: Handelsdaten brechen ein

Wenn Sie an die Börse schauen, können Sie den Andruck erhalten, das alles völlig in Ordnung ist. Doch die Wahrheit über den wirtschaftlichen Zustand erfahren Sie nicht an der Börse. Hierzu müssen Sie auf andere Zahlen zurückgreifen.

Bei meinen Analysen schaue ich beispielsweise extrem häufig auf Handelsdaten. Wenn der Handel zwischen verschiedenen Staaten deutlich zurückgeht, ist das ein klares Zeichen für eine wirtschaftliche Schwäche. Dieser Zusammenhang ist einfach erklärbar und vor allen Dingen auch einfach nachvollziehbar.

Daher erschrecken mich aktuell die Daten der Volksrepublik China bezogen auf die Handelsaktivitäten doch gewaltig. Wie Sie wissen, schaue ich schon seit Monaten mit kritischen Augen auf die wirtschaftliche Entwicklung in China. Doch was jetzt dort an Zahlen veröffentlicht worden ist, gibt noch einmal heftige neue Warnsignale aus. So sind die Exporte im Februar auf Jahresbasis um 25,4 % (!!!) eingebrochen. Bei den Importen fiel der Rückgang mit 13,8 % zwar heftig aber nicht so hoch aus.

Solche Daten hat es zuletzt in den 1930er Jahren gegeben

Die Importe sind damit nun 16 Monate lang infolge eingebrochen. Solche Entwicklung bei einer großen Wirtschaftsnation hat es seit der großen Weltwirtschaftskrise in den 1930 er Jahren nicht mehr gegeben. Dabei ist für Sie ganz wichtig zu verstehen: China ist nicht irgend ein Staat auf der Welt. China ist die Nation mit dem größten Anteil am Welthandel. Sie lässt sogar die Europäische Union und auch die USA hinter sich. Wenn nun in einem solchen Land die Handelsdaten einbrechen, ist das ein absolutes Warnsignal. Damit sinkt auch der Handelsüberschuss Chinas.

Wie kaum anders zu erwarten bleibt die chinesische Führung nicht tatenlos. Jetzt kamen Meldungen heraus, wonach der Abbau von 5 bis 6 Millionen Arbeitsplätzen geplant ist innerhalb der nächsten 2-3 Jahre. Sollte dies tatsächlich so kommen, wäre es das heftigste Programm zum Arbeitsplatzabbau seit zwei Jahrzehnten.

Um die soziale Stabilität aufrechtzuerhalten und keine Unruhen aufkommen zu lassen, wird die chinesische Führung wohl in dieses Programm allein bei der Stahl und Kohleindustrie rund 20 Mrd. Euro innerhalb der nächsten 2-3 Jahre investieren müssen.

Eins müssen Sie dabei bedenken: Bislang lebte das chinesische Wirtschaftswunder auch von immer neuen Jobs. Wenn nun massiv Jobs in Kernbereichen wie der Stahl- und Kohleindustrie abgebaut werden, wird dies wohl kaum ohne größere Probleme abgehen.

Durch die enge Verflechtung der Weltwirtschaft können Sie davon ausgehen, dass die aktuellen Probleme in China auch bei uns deutliche Folgen haben werden von denen sie sich schützen müssen. Wie das geht, erfahren Sie regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich

Welthandel auf dem Rückzug: Die Krise weitet sich aus

Zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage schauen die allermeisten Investoren nur auf die Entwicklung an den Aktienmärkten – das ist jedoch ein Fehler. Das Geschehen an den Börsen gibt nur bedingt Auskunft über den Zustand der Wirtschaft.

Das gilt vor allen Dingen in Marktphasen, wie wir sie jetzt erleben. Es ist – ja nicht so, dass die Wirtschaft rund läuft, wenn der DAX an einem Tag um 200 Punkte steigt. Genauso stürzt die Wirtschaft nicht ab, wenn der DAX an einem Tag diese 200 Punkte verliert.

Dies sollten Sie bei der Beurteilung der aktuellen Lage im Hinterkopf haben. Persönlich schaue ich auch lieber auf bestimmte wirtschaftliche Indikatoren, die mir Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft liefern. In der jüngsten Vergangenheit habe ich hier schon häufiger auf den Welthandel und die Aktivitäten geschaut.

Das ist leicht verständlich: Stockt der Welthandel – stockt auch die Konjunktur. Daher schaue ich regelmäßig auf wichtige Indikatoren, die diese Aktivität abbilden. Das zählt der Baltic Dry Index. Dieser gibt die aktuellen Frachtraten für den Seehandel an. Zuletzt ist dieser Index massiv gesunken.

Doch ich kann Ihnen sagen: Was wir in diesen Tagen erleben, hätte ich noch vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten. So ist der Index jetzt unter die Marke von 400 Punkten gefallen. Das ist ein extremer Absturz und ist sogar tiefer als zum Höhepunkt der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009.

Wichtiger Handelsindex jetzt tiefer als zur Finanzkrise 2009

Nur noch einmal für Sie zur Einordnung: Noch im August 2015 stand der Baltic Dry Index bei 1.222 Punkten in der Spitze. Seit dem hat dieser für den Welthandel wichtige Indikator also einen Einbruch um 66% erlebt.

Das liegt eben an den deutlich sinkenden Exporten in vielen Ländern – es werden eben immer weniger Güter auf den Weltmeeren transportiert. So erleben derzeit wichtige Wirtschaftsnationen wie China, die Vereinigten Staaten oder auch Südkorea klare Rückgänge beim Export.

Hier ist klar erkennbar, dass wir derzeit schon eine wirtschaftliche Krise erleben. Doch die Masse der Investoren hängt an den Fieberkurven der Börsen – das wird bei der Masse der Investoren zu einem bösen Erwachen führen.

 

Quelle: Günter Hannich

Diese Krisensignale sollten Sie kennen

Bei meinen regelmäßigen Marktanalysen stoße ich immer wieder auf verschiedene Indikatoren die mir wichtige Krisensignale liefern. Dabei blicke ich eben nicht nur auf die Entwicklung in Europa. Ich schau mir auch genau an, was in den USA passiert. Die größte Volkswirtschaft der Welt hat immer noch den maßgeblichen Einfluss auch auf das Geschehen bei uns in Europa.

Doch was sind denn nun einzelne Faktoren, die tatsächlich als Krisensignale wirken? Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die ich bei meinen Analysen berücksichtige. An dieser Stelle vorstellen möchte ich Ihnen nur zwei Faktoren die auch leicht nachvollziehbar sind.

Wie Sie in den vergangenen Wochen an dieser Stelle häufiger gelesen habe, schaue ich regelmäßig auf die Handelsaktivitäten. Die Idee dahinter ist einfach: Wenn der Welthandel schwach ist, kann es um die Weltwirtschaft nicht gut bestellt sein. Ein wichtiger Indikator für den Welthandel ist wie Sie wissen der Baltic Dry Index, der die Frachtraten im Schiffsverkehr von wichtigen Rohstoffen und Handelsgütern abbildet.

Dieser Index ist erst kürzlich auf den tiefsten Stand aller Zeiten abgesagt. Das ist für mich auf jeden Fall ein klares Signal für eine Krise. Allerdings ist es jedoch schwer zu sagen, welche Regionen besonders davon betroffen sind.

Dazu schaue ich mir beispielsweise bestimmte Aktienindizes in einzelnen Ländern an. Ganz wichtig für die Entwicklung in den USA ist auf jeden Fall der Dow Jones Industrial Transport Index. Einfach gesagt sind in diesem Index die wichtigsten Unternehmen der Logistikbranche zusammengefasst.

Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass erst dieser Index nach unten ging, bevor auch der breite Markt an Wert verlor. Zuletzt war es so im August, als zunächst der Transportindex an Wert verlor und der breite Aktienmarkt folgte.

Transportbranche in den USA bricht ein – das ist ein wichtiges Krisensignal

Auf Jahressicht ist der Transportindex schon 16 % im Minus. Dabei vollzieht sich der Abschwung kontinuierlich. Sollte sich der Trend nicht verändern, würde dieser Index das Jahr mit vier Verlustquartalen in Folge beenden. So etwas hat es seit 1994 nicht mehr gegeben. Zudem sieht es so aus, als ob der Index das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise 2008 sollte.

Hier sehen Sie ganz klar: Das ist ein weiteres Anzeichen dafür dass es eben nicht rund läuft. Meine Schlussfolgerung daraus ist ganz deutlich. Uns steht die nächste Krise bevor. Noch haben Sie Zeit Ihr Kapital in Sicherheit zu bringen. Wie sie das effizient erledigen können, erfahren Sie regelmäßig an dieser Stelle.

 

Quelle: Günter Hannich