Platzt endlich die gigantische Blase am Anleihenmarkt?

Nachdem die US-Zinsen Mitte 2016 auf neue Rekordtiefs gesunken waren, hat sich gerade nach dem Wahlsieg von Donald Trump der Zinsanstieg kräftig beschleunigt. Etliche Investoren warnen daher, dass beim Erreichen bestimmter Marken die Blase am Anleihenmarkt endgültig platzen würde. Das hätte erhebliche Folgen, nicht zuletzt für den Aktienmarkt.


Weltsystemcrash: Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung

Der Dow Jones hat erstmals die Marke von 20.000 Punkten geknackt, der S&P500 ist auf neue Rekordhochs geklettert: Für Euphorie bei Investoren sorgen die neuesten Maßnahmen von Donald Trump: Zuerst hatte er Schritte angekündigt, um den Bau der Pipelines Keystone XL und Dakota Access voranzutreiben. Zudem hat Trump gesagt, dass innerhalb weniger Monate mit dem Bau der Mauer zwischen den USA und Mexiko begonnen werden solle. Investoren setzen darauf, dass Trump’s Politik die US-Wirtschaft deutlich ankurbeln und die Inflation kräftig anheizen wird. Deswegen flüchten Investoren aus den Anleihen, weshalb die Zinsen nach oben schießen. Zuletzt sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf 2,53 Prozent geklettert. Verschärft wird der Zinsanstieg….. weiterlesen

 

Quelle: Egmond Haidt (finanzen100.de)

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„Am Abgrund“ – Was die EU von Island lernen kann! (5)

Island, mit seinen gerade mal 300.000 Einwohnern, hat gezeigt, wie man mit einer „bürgerfreundlichen“ Politik eine Krise überstehen kann. Denn raffgierige Banker produzierten eine riesige Blase, die platzte und Island an den Rand des Chaos führte. Die Regierung verstaatlichte die Banken, musste aber trotzdem zurücktreten.

Die neue isländische Politik führte dazu, das Land zu retten, ohne die Bürger dafür zu bestrafen. Ganz im Gegenteil. In meiner aktuellen Unangreifbar leben-Reihe habe ich Ihnen ausführlich darüber berichtet.

Auch die USA betreibt eine „Bürgerfeindliche“ dafür aber „Bankenfreundliche“ Politik

Und wissen Sie, was gleichzeitig in den USA geschah? Ich sage es Ihnen: Die krisenverursachenden Banken wurden ebenfalls mit Steuergeldern gerettet. Aber mit dem „geschenkten“ Geld erzielten die Banker erneut riesige Spekulationsgewinne und kassierten frech Bonuszahlungen in Millionenhöhe.

Gleichzeitig verloren vier Millionen US-Bürger ihre Immobilien. So sieht’s leider aus.

Der rasche Aufstieg der „Pleite-Insel“

Island führte strikte Kapitalverkehrskontrollen ein. So wurden die meisten transnationalen Kapitalbewegungen „illegal“. Gleichzeitig verhinderten sie den Abfluss von Kapital (ca. 8 Milliarden US-Dollar, das 50 Prozent des isländischen BIP entspricht). Ohne diese Kapitalverkehrskontrollen wäre die heimische Währung kollabiert. So jedoch wurde sie nicht nur gestärkt, sondern sogar stabilisiert.

Bereits 2011 kehrte die einstige „Pleite-Insel“ wieder an die internationalen Kapitalmärkte zurück. Sie konnte sogar wieder neue Kredite aufnehmen. Ein Jahr später sank die Arbeitslosenquote von 7 % auf unter 5 %. Die Wirtschaft wuchs, der Staatshaushalt war ausgeglichen.

Das kann die EU von Island lernen

Was kann die EU daraus lernen? Es ist notwendig, dass der Staat in Krisenzeiten eingreifen muss. In Island begann dies mit der Verstaatlichung der Banken und der Bestrafung der Verantwortlichen für das Desaster. Sowie mit weiterführenden Stabilisierungsmaßnahmen.

Diese wurden jedoch nicht auf dem Rücken der Bürger ausgetragen, wie es in der Europäischen Union üblich ist. Beispielsweise in Griechenland. Ganz im Gegenteil: Die arg gebeutelten Menschen wurden staatlich unterstützt, wo es nur ging.

Unkontrollierte Märkte führen zum Chaos

Ich sage Ihnen: Deregulierte Märkte führen regelmäßig zum Zusammenbruch der Wirtschaftsordnung. Während einige wenige sich daran eine goldene Nase verdienen, leidet der größte Teil der Menschen darunter.

Das Beispiel Island zeigt zweierlei: Zum einen, wie die Raffgier von Bankern ein Land in den Abgrund stößt. Und zum anderen, wie dieses gerettet werden kann, ohne die Bürger dafür zu bestrafen: Mit dem Zerschlagen von Banken, der Unterstützung der Armen und einer Absage an den orthodoxen Sparmaßnahmen.

So sind staatliche Interventionen notwendig, um die Märkte im Sinne des sozialen Gemeinwohls zu lenken. Und darauf kommt es schließlich an.

 

Quelle: Guido Grandt

Aktienmärkte: Blasenbildung bei einzelnen Aktien

Immer wieder lese ich Einschätzungen von Experten wonach aktuell die wirtschaftliche Lage sehr viel besser ist als die Stimmung. Die Unsicherheit der Investoren würde nur medial aufgebauscht. Eigentlich wäre alles in Ordnung – doch die Masse der Investoren würde einfach das Risiko scheuen und Aktien meiden.

Hier kann ich nur sagen: So ist es auf gar keinen Fall. Wir erleben aktuell an den Finanzmärkten verschiedene Signale für eine Blasenbildung. Das hat nichts mit schlechter Stimmung – sondern mit völlig überzogenen Bewertungen an den Börsen zu tun.

Ein besonders drastisches Beispiel ist hier für mich eine Modeaktie wie Facebook. Auf Basis des zuletzt erzielten Gewinns wird die Facebook-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 50 gehandelt. Das ist jenseits von Gut und Böse. Eigentlich müssten hier die Alarmglocken aller erfahrenen Investoren schrillen – sie tun es aber nicht.

Das hat einen einfachen Grund. Auch jetzt erklären Experten wieder: „Dieses Mal ist alles anders“. Das haben wir auch schon 1999 und 2000 gehört, bevor sich die Aktienkurse mehr als halbierten, viele Geschäftsmodelle als nicht tragbar zusammenbrachen und Millionen Anleger Milliarden Dollar und Euro verloren haben.

Die Masse der Investoren hat aus den vergangenen Krisen nichts gelernt

Und hat die Masse der Investoren etwas aus der verheerenden Finanzkrise 2008/09 gelernt? Ich sage hier ganz klar: Nein. Das liegt aber auch gar nicht im Interesse der Banken – denn die wollen weiterhin ihre Produkte an den Mann und die Frau bringen. Dass aber viele Banken erst durch die Steuerzahler vor dem Zusammenbruch gerettet wurden, wird sehr gerne übersehen.

Ich verfahre hier eher nach dem Motto: Nach der Krise ist vor der Krise. Dabei gehe ich wachsam vor und halte genau jetzt Ausschau nach attraktiven Anlageklassen – denn die gibt es. Nicht alles befindet sich in einer Blase. Bei manchen Investments ist die Blase schon geplatzt. Doch genau das sind die richtigen Momente, um große Vermögen aufzubauen.

Aktien gehören meiner Einschätzung nach in der breiten Masse auf jeden Fall zu einer völlig überbewerteten Anlageklasse. Die Gefahr weiterer heftiger Korrekturen bleibt extrem hoch.

 

Quelle: Günter Hannich