„Am Abgrund“ – Was die EU von Island lernen kann! (5)

Island, mit seinen gerade mal 300.000 Einwohnern, hat gezeigt, wie man mit einer „bürgerfreundlichen“ Politik eine Krise überstehen kann. Denn raffgierige Banker produzierten eine riesige Blase, die platzte und Island an den Rand des Chaos führte. Die Regierung verstaatlichte die Banken, musste aber trotzdem zurücktreten.

Die neue isländische Politik führte dazu, das Land zu retten, ohne die Bürger dafür zu bestrafen. Ganz im Gegenteil. In meiner aktuellen Unangreifbar leben-Reihe habe ich Ihnen ausführlich darüber berichtet.

Auch die USA betreibt eine „Bürgerfeindliche“ dafür aber „Bankenfreundliche“ Politik

Und wissen Sie, was gleichzeitig in den USA geschah? Ich sage es Ihnen: Die krisenverursachenden Banken wurden ebenfalls mit Steuergeldern gerettet. Aber mit dem „geschenkten“ Geld erzielten die Banker erneut riesige Spekulationsgewinne und kassierten frech Bonuszahlungen in Millionenhöhe.

Gleichzeitig verloren vier Millionen US-Bürger ihre Immobilien. So sieht’s leider aus.

Der rasche Aufstieg der „Pleite-Insel“

Island führte strikte Kapitalverkehrskontrollen ein. So wurden die meisten transnationalen Kapitalbewegungen „illegal“. Gleichzeitig verhinderten sie den Abfluss von Kapital (ca. 8 Milliarden US-Dollar, das 50 Prozent des isländischen BIP entspricht). Ohne diese Kapitalverkehrskontrollen wäre die heimische Währung kollabiert. So jedoch wurde sie nicht nur gestärkt, sondern sogar stabilisiert.

Bereits 2011 kehrte die einstige „Pleite-Insel“ wieder an die internationalen Kapitalmärkte zurück. Sie konnte sogar wieder neue Kredite aufnehmen. Ein Jahr später sank die Arbeitslosenquote von 7 % auf unter 5 %. Die Wirtschaft wuchs, der Staatshaushalt war ausgeglichen.

Das kann die EU von Island lernen

Was kann die EU daraus lernen? Es ist notwendig, dass der Staat in Krisenzeiten eingreifen muss. In Island begann dies mit der Verstaatlichung der Banken und der Bestrafung der Verantwortlichen für das Desaster. Sowie mit weiterführenden Stabilisierungsmaßnahmen.

Diese wurden jedoch nicht auf dem Rücken der Bürger ausgetragen, wie es in der Europäischen Union üblich ist. Beispielsweise in Griechenland. Ganz im Gegenteil: Die arg gebeutelten Menschen wurden staatlich unterstützt, wo es nur ging.

Unkontrollierte Märkte führen zum Chaos

Ich sage Ihnen: Deregulierte Märkte führen regelmäßig zum Zusammenbruch der Wirtschaftsordnung. Während einige wenige sich daran eine goldene Nase verdienen, leidet der größte Teil der Menschen darunter.

Das Beispiel Island zeigt zweierlei: Zum einen, wie die Raffgier von Bankern ein Land in den Abgrund stößt. Und zum anderen, wie dieses gerettet werden kann, ohne die Bürger dafür zu bestrafen: Mit dem Zerschlagen von Banken, der Unterstützung der Armen und einer Absage an den orthodoxen Sparmaßnahmen.

So sind staatliche Interventionen notwendig, um die Märkte im Sinne des sozialen Gemeinwohls zu lenken. Und darauf kommt es schließlich an.

 

Quelle: Guido Grandt

„Ex-Zentralbanker: Deutschland raus aus dem Euro!“ (2)

Flüchtlingskrise hin oder her – es gibt auch andere ungelöste Probleme, die den Bestand der EU gefährden! Eines davon ist die Ungleichheit in der Eurozone, die verheerende Folgen hat. Und noch haben kann.

Euro-„Krisen“-Zone und kein Ende

Der britische Ex-Zentralbanker Mervyn Allister King stellte jüngst völlig zurecht fest, dass die Eurozone „dazu verdammt sei, von einer Krise zur nächsten zu taumeln, bis sie zusammenbricht!“

Der Crash würde durch die unendlichen Rettungsversuche mit „Bail-Outs“ und den ständigen Forderungen nach Sparmaßnahmen ausgelöst. Hinzu komme, dass die Eliten in Europa und in den USA, aus der Währungszone eine Transfer-Union machen wollten. Dies könne die Spannungen in den 19 Eurostaaten keineswegs unterdrücken, sondern die EU auseinanderreißen.

Diktat aus Brüssel mit verheerenden Folgen

Doch King macht den Eurokraten noch mehr schwere Vorwürfe. So auch, dass die Mitgliedsstaaten gezwungen würden, ihre Souveränität abzutreten. Und dem „Brüssel Diktat“ folgen müssten. Das würde eine Gegenreaktion auslösen!

Der frühere Zentralbanker macht deutlich – ich zitiere: „Die Währungsunion hat einen Konflikt hervorgerufen – zwischen einer zentralisierten Elite einerseits und nationalen, demokratischen Kräften andererseits. Dies ist außergewöhnlich gefährlich.“

Euro-Zone verschärft Spannungen zwischen den Mitgliedern

Die bestehenden Ungleichheiten zwischen den einzelnen Staaten seien durch die Eurozone noch verschärft worden, so King. Eine politische Einigkeit sei in weiter Ferne.

Deutschland, als die größte europäische Volkswirtschaft, müsse sich der Tatsache stellen, dass die nicht wettbewerbsfähigen südlichen EU-Mitgliedsländer nur dann wieder „gedeihen“ könnten, wenn der „Block aufgeteilt“ sei.

„Schreckliche Wahl“ für Deutschland: Dauerzahlen oder Austritt aus der Eurozone!

King erklärt, dass Deutschland vor einer „schrecklichen Wahl“ stehe. Es müsste „Blanko-Schecks“ zur andauernden Unterstützung der Eurozone ausstellen. Was „enorme und unendliche Kosten“ für die Steuerzahler zur Folge hätte. Andernfalls sei die Euro-Zone am Ende!

King meint weiter, dass die deutschen Bürger diesen dauerhaften Finanztransfer ablehnen würden. Und kommt zur der Schock-Diagnose: „Der einfachste Weg, die Eurozone zu teilen, wäre ein Austritt Deutschlands.“

Schon seit Jahren warne ich vor dem Crash!

Sie sehen also: Das, was Mervyn King hier zum Besten gibt, das predige ich Ihnen in Unangreifbar Leben seit vielen, vielen Monaten.

Bereits vor drei Jahren ging ich in meinem Wirtschafts-Sachbuch-Thriller 2018 – Deutschland nach dem Crash – Was Politiker nicht erzählen (erscheint demnächst in der 3. aktualisierten Auflage im gugra-Media-Verlag) auf alle diese Probleme und Krisen ein.

Wie auch immer – für Sie heißt es jetzt, zu handeln!

Schützen Sie Ihr Vermögen

Greifen Sie deshalb zu effektiven Vermögenserhaltungs- und Vermögenszuwachs-Maßnahmen.

Beispielsweise sollten Sie Ihr Guthaben und Erspartes in einem Portfolio streuen. Damit senken Sie gleichzeitig die Risiken finanzieller Investitionen.

Wie das genau vor sich geht, verrate ich Ihnen in meiner aktuellen Unangreifbar Leben-Studie „2016 – Diese Szenarien bedrohen Sie und Ihr Vermögen (hier erhältlich:)

 

Quelle: Guido Grandt

Griechenland: Privatisierungen kommen viel zu langsam voran

In den vergangenen Wochen ist es extrem ruhig geworden um Griechenland. Dabei steht das Krisenland auch weiterhin am finanziellen Abgrund. Was viele Experten bei der Betrachtung der Lage in Griechenland immer wieder vergessen: Die Hilfen für das krisengeschüttelte Land sind an harte Auflagen geknüpft.

Zudem wollen die Geldgeber jetzt auch tatsächlich Fortschritte sehen. Die griechische Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras ist also gefordert. Immerhin gelang in dieser Woche ein erster Fortschritt. So übernimmt das Wettunternehmen Opap die Lizenz für Pferdewetten in Griechenland.

Bisher lag diese Lizenz in den Händen des staatlichen Unternehmens Odie. Dies ist nun abgewickelt worden und somit ist der Weg frei für diese spezielle Lizenz. Auf den ersten Blick sieht das aus nach einem Erfolg bei der Privatisierung. Doch hier muss ich Sie leider enttäuschen.

Allein dieser Prozess der Privatisierung dieses wirklich kleinen Segments hat allein schon sechs Monate gedauert. Zudem wird es für die Staatskasse nur geringe Einnahmen geben. Genaue Schätzungen über die Einnahmen liegen noch nicht vor. Was jedoch feststeht, ist das Volumen aller Privatisierungen seit 2011. Das ist mehr als enttäuschend.

Bislang hat die griechische Regierung nur Einnahmen von 3,5 Mrd. Euro durch Privatisierungen erzielt. Die Vorgaben der Gläubiger belaufen sich jedoch auf 50 Mrd. Euro. Wie diese Vorgabe jemals erzielt werden soll, ist überhaupt nicht klar. Vor allen Dingen liegen die großen Brocken noch vor der Regierung Tsipras.

Hafenarbeiter: Widerstand gegen Privatisierungen wächst

Einen ersten Vorgeschmack darauf was bevorstehen könnte, gab es im Wochenverlauf bei den beiden wichtigen Häfen Piräus und Thessaloniki. Dort kam es zu ersten Streiks der Hafenarbeiter. Dies ist ein klarer Protest der Belegschaft gegen die Pläne der Regierung, diese beiden Häfen auch zu privatisieren.

Ministerpräsident Tsipras steht zwar im Wort, die Maßnahmen auch tatsächlich umsetzen zu müssen. Andernfalls wird es eben kein Geld von den Staaten geben. Doch muss er sich auch erst einmal den Rückhalt in der eigenen Bevölkerung sichern. Dabei hat die Regierung jetzt erst vor wenigen Tagen ein aktuelles Reformpaket gestartet.

Im November kommt schon das nächste Teilpaket der Sparmaßnahmen ins griechische Parlament. Größter Knackpunkt bei der nächsten Abstimmung: Dann sollen Steuererleichterungen für Bauern abgeschafft werden.

Weiterer Ärger für Griechenland ist da schon zu erwarten. Von einer normalen Entwicklung ist dieses Krisenland weiterhin extrem weit entfernt.

 

Quelle: Günter Hannich

Grexit verhindert – aber das Drama wird einfach nur verlängert

Sie haben es wieder getan. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben den Weg frei gemacht für ein neues Hilfsprogramm. Griechenland soll nun auf Sicht der nächsten drei Jahre mehr als 80 Mrd. Euro neue Hilfen bekommen. Mir ist es tatsächlich ein Rätsel, wie diese Rettungspolitik immer weiter vorangetrieben werden kann.

Die vergangenen vier Jahre haben doch schon eins ganz klar unter Beweis gestellt: Eine Sanierung der griechischen Staatsfinanzen ist nicht möglich. Der Schuldenstand des Landes erreichte zuletzt mit 180 % der jährlichen Wirtschaftsleistung einen neuen Rekordstand.

Dabei war die Lage noch nie so dramatisch wie in den vergangenen Tagen. Schon seit zwei Wochen sind jetzt die Banken in Griechenland geschlossen. Im Alltag spüren immer mehr Griechen die Folgen dieser drastischen Maßnahme.

Nun soll das schon am Boden liegende Land mit weiteren drastischen Sparmaßnahmen wieder angetrieben werden. Doch trotz der Einigung der Staats- und Regierungschefs stehen die größten Hürden noch bevor.

So muss der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zunächst einmal das eigene Parlament vom neuen Hilfsprogramm überzeugen. Das ist alles andere als sicher. Erst wenn diese Zustimmung vorliegt, wird beispielsweise auch der Bundestag darüber abstimmen, ob es tatsächlich zu dem dritten Hilfspaket kommen wird.

Als Reaktion auf die gefundene Einigung setzen die Börsen den Aufschwung vom Freitag weiter fort. Das Thema Grexit ist damit erst mal vom Tisch. Aber im Grunde bleibt es dabei, dass durch das neue Hilfsprogramm nur weitere Zeit eingekauft wird.

Auch das noch: Linke griechische Regierung soll Privatisierung vorantreiben

Die Politiker in Brüssel und auch Berlin wissen doch ganz klar, dass die massiven Hilfszahlungen an Griechenland nie wieder zurückgezahlt werden. Noch ist aber der politische Wille so groß, dass in das griechische Fass ohne Boden immer weiter Kapital geschüttet wird.

Jetzt soll gerade die radikale Regierung unter Führung des linken Bündnisses Syriza die Privatisierung im großen Stil vorantreiben. Dieses Thema steht schon seit Beginn der Hilfszahlungen auf der Agenda.

Immerhin ist es nicht zum weiteren Schuldenschnitt gekommen. Da aber die Laufzeiten vieler Verbindlichkeiten deutlich verlängert worden sind, wird das Drama um Griechenland jetzt wieder weiter in die Zukunft verschoben. Eine umfassende Lösung sieht anders aus.

 

Quelle: Günter Hannich

Finale im Griechenland-Drama: „Finanz-Diktatur vs. Hellas-Demokraten“(2)

Das Griechen-Drama geht weiter. Mit Konsequenzen für die ganze EU, die mit ihrer Sparpolitik kläglich versagt hat. Ein Land in den Ruin und ein Volk in die Katastrophe getrieben hat.

Rettungspakete gingen an private Gläubiger, nicht ans Volk

Ich habe Ihnen aufgezeigt, dass die EU-Milliarden der so hochgelobten Rettungspakete nicht für die Bevölkerung gegeben wurde. Sondern damit private Gläubiger gerettet wurden.

Allen voran die Banken.

Bestraft wurde und wird der „kleine Mann“

Der Dumme, der „Leidende“ war und ist wie immer der kleine Mann auf der Straße. Der mit weiteren Rentenkürzungen, Steuer- und Preiserhöhungen und Einsparungen in den sozialen Bereichen bestraft wird.

Noch weiter abdriftet in Armut und Verelendung.

Die Selbstmordrate ist um 35 Prozent gestiegen.

Glauben Sie mir: Diese traurige Zahlen werden von der EU komplett ausgeblendet.

„David gegen Goliath“: Tsipras stellt sich gegen die EU

Nun wagt es der linke griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sich gegen das Spardiktat der EU zu stellen.

Das kleine Griechenland gegen die mächtige EU.

David gegen Goliath sozusagen.

Referendum über die griechische Schicksalsfrage

Vor allem hat Tsipras hat noch etwas anderes gewagt. Etwas, was den Politikgranden in Brüssel nicht nur missfällt, sondern geradezu auf die Palme bringt.

Er wagt es, sein Volk in einem Referendum am nächsten Sonntag, dem 5. Juli 2015 entscheiden zu lassen. Und zwar darüber, ob es für oder gegen eine von der EU verlangte Ausweitung der Sparmaßnahmen ist.

Schließlich hat die Bevölkerung die weiteren Lasten zu tragen. Damit eine weitere Verarmung hinnehmen.

So kam es überhaupt zur Referendums-Idee

Tsipras hat erst im letzten Moment auf die Idee eines Referendums zurückgegriffen.

Bei den Verhandlungen mit der EU und den Geldgebern versuchte er noch bis kurz vor knapp die kompromisslose Fortsetzung der bisherigen Austeritätspolitik für sein Land abzuwenden.

Vergeblich.

Die EU und die Gläubiger blieben hart. Die Spardiktate sollen weiter gehen. Ganz egal, wie die griechische Bevölkerung darunter leidet.

Referendum gegen die EU-Sparpolitik

Erst nach alldem hat sich Tsipras für ein Referendum entschieden. Sein Volk soll selbst darüber abstimmen, ob es weitere Sparmaßnahmen in Kauf nehmen will oder nicht.

Der Ministerpräsident empfahl sich dagegen auszusprechen.

Verständlich, meinen Sie nicht auch?

Die EU-Finanzdiktatur lehnt Demokratie ab!

Genau dieses Referendum lässt die EU-Granden toben und keifen.

So ist Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier „fassungslos“. Ein Vertreter der Eurogruppe findet, dass ein solches Referendum „sehr merkwürdig“ sei.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärt, dass die Griechen mit ihrem Vorgehen den „Verhandlungstisch verlassen“ hätten.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem meint, dies wäre „unfair“.

Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, erklärt gar, das griechische Volk würde von Tsipras in „Geiselhaft“ genommen.

Wiederum andere sind verärgert oder erzürnt, erbost und fühlen sich hintergangen.

Demokratie wird zum „Treppenwitz“ für die EU!

Führen Sie sich das einmal vor Augen!

In Griechenland, der Wiege der Demokratie soll mit einem Referendum urdemokratisch über die Zukunft eines Landes abgestimmt werden.

Die Bevölkerung soll selbst über die Schicksalsfrage entscheiden.

Das ist doch Demokratie! Und vor allem das Recht jeglicher Regierung und seines Volkes.

Doch die EU heult auf, beschwert sich, pöbelt. Ist komplett dagegen!

Geradeso, als wäre die Stimme des Volkes eine Bedrohung für die EU.

Ich sage Ihnen: Genauso ist es auch!

 

Quelle: Guido Grandt

So wird der Euro auseinanderfallen

Jetzt geht das griechische Drama in seine nächste Runde. Jetzt zieht dieses Drama aber auch die Börsen wieder in seinen Bann: Direkt zu Handelsbeginn rauschte der DAX heute massiv in den Keller und notierte vorbörslich kurzzeitig unter der Marke von 10.900 Punkten.

Im Tagesverlauf hat sich die Lage wieder stabilisiert. Mir ist aber klar: Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Im Endeffekt sind de verschiedenen Finanzmärkte in dieser Woche in einer Art Schockstarre. Die Zeit bis zum griechischen Referendum über die Sparmaßnahmen ist eine Art zeitliches Vakuum.

Da spielt es auch fast nur noch eine untergeordnete Rolle, dass das Angebot über das am kommenden Sonntag das griechische Volk abstimmen wird, so gar nicht mehr auf dem Tisch liegt. Ministerpräsident Tsipras und seinen Genossen aus dem linken Lager geht es nur noch um den Effekt.

Dabei nimmt Tsipras auch den Euroaustritt seines Landes billigend in Kauf. Dabei hätte dieser Euro-Austritt massive Folgen. Darauf wies ich meine Leser im Börsendienst „Crash Investor“ schon Ende Februar hin:

US-Ökonom: Griechenland Austritt aus dem Euro schlimmer als Finanzkrise 2008

„Jetzt hat der renommierte amerikanische Geldhistoriker von der Universität Kalifornien in Berkeley, Barry Eichengreen darauf hingewiesen, dass ein Austritt von Griechenland aus dem Euro-Verbund keineswegs so harmlos wäre, wie derzeit die hohen Börsenstände suggerieren.

Er weist dabei darauf hin, dass gerade die Börsen überhaupt keine guten Krisenindikatoren sind. Auch vor der Finanzkrise 2008 waren die Börsen zunächst entspannt, um dann nach der Lehman-Pleite in Panik zu verfallen.

Jetzt befürchtet der Wissenschaftler eine noch viel größere Finanzkrise als 2008, wenn Griechenland aus dem Euro aussteigt. Solch ein Vorgang würden den Glauben in den Euro erschüttern und Unternehmer in anderen Krisenländern wie Spanien, Italien oder Portugal würden aus Angst vor einem Euro-Ausstieg dieser Länder ihre Konten auflösen, was unmittelbar zu einer gravierenden Bankenkrise führte.

Diese Gefahr sehe ich ähnlich und habe das auch schon in meinem Buch aus dem Jahr 2001 „Der Euro“ beschrieben: Steigt nur ein Land aus dem Euro aus, dann untergräbt das komplett das Vertrauen in diese Kunstwährung. Es werden dann weitere Länder Griechenland folgen und am Ende zerbricht der Euro. Genau dieses Szenario erwarte ich jetzt.“

Soweit meine Einschätzung aus dem Februar. Wie dramatisch jetzt schon die Lage in Griechenland ist, zeigen uns die langen Schlangen an den Geldautomaten des Landes. Jeder Grieche darf vorerst täglich nur 60 Euro abheben. Das ist ein massiver Eingriff in die finanzielle Freiheit der Bürger.

 

Quelle: Günter Hannich

Grexit ist schon längst beschlossen

Kommt er oder kommt er nicht? Die Rede ist natürlich vom Grexit. Doch diese Frage ist mehr oder weniger unerheblich. Der griechische Abschied von Europa ist längst beschlossene Sache. In Athen laufen die Vorbereitungen für einen Neuanfang des Finanzsystems.

So berichten britische Medien, dass der radikale Flügel der Syriza Partei, die den Ministerpräsidenten stellt, vor wenigen Tagen schon einen Plan aufgestellt haben, wie Griechenland mit einem geplanten Staatsbankrott aus der Krise kommen kann.

Die Parlamentarier haben dabei Richtung Island geschaut. Erinnern Sie sich noch? Während der Finanzkrise 2008/09 kam der kleine Staat im Nordatlantik in einen schweren Finanzsturm. Bankeinlagen wurden eingefroren und das Bankensystem verstaatlicht.

Linkes Bündnis in Griechenland plant den Grexit

Wenn diese Maßnahmen tatsächlich in Griechenland umgesetzt werden, heißt das auf jeden Fall: Griechenland muss den Euro verlassen. Innerhalb der aktuell grenzenden Bestimmungen der Geruchsgemeinschaft ist ein solches Vorgehen nicht möglich.

Hier geht es auch nicht um Fantastereien einiger weniger Außenseiter. Hier hat sich eine große Gruppe der regierenden Syriza Partei in einem Grundsatzpapier Gedanken zur Zukunft Griechenlands gemacht. Das hat eine ganz andere Wirkung. Zusätzlich werden diese Ansichten laut Meldungen aus Athen auch von den Anhängern der nationalistischen  Partei unterstützt. Auch sie ist aktuell eine Regierung beteiligt.

Fallen Sie nicht auf die Augenwischerei aus Brüssel herein

Nun kursieren ja Gerüchte wonach eine Einigung mit Griechenland unmittelbar bevorsteht. Das mag sein. Aber diese Einigung muss erst einmal die Hürde des griechischen Parlaments überwinden. Meinen Sie diese linken Vordenker unterstützen die harten Sparmaßnahmen mit Einschränkungen und weiteren Belastungen für große Teile der Bevölkerung?

Das ist wohl nicht zu erwarten. Die linken Vordenker aus Griechenland setzen darauf, dass ihr Land mithilfe der Drachme wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wird. Doch das Gegenteil wird der Fall sein. Immer mehr Kapital wird dem Land entzogen. Griechische Vermögen verlieren quasi über Nacht die Hälfte an Wert. Das sind die Szenarien für eine Einführung der Drachme in Griechenland.

Für die Industrie in Griechenland ist das eine positive Aussicht. Viele Aufträge aus dem Ausland werden dann nach Griechenland vergeben werden. Doch was nützt es ein Arbeiter und Angestellten die in Griechenland bezahlt werden, wenn dann die Preise explodieren. Derzeit erlebt Griechenland eine stark deflationäre Phase. Sollte jedoch die Drachme in dem Land wieder eingeführt werden, ist mit starker Inflation zu rechnen.

Wir werden vielleicht die folgende paradoxe Situation erleben:

Die Parlamente der Geberländer aus der EU werden den neuen Hilfen zustimmen.

Das Parlament des notleidenden Landes wird die Hilfen ablehnen und sehenden Auges in den Untergang gehen.

Sollte es so kommen, bliebe nur der Grexit als Ausweg. Was der tatsächlich für die Euro-Zone bedeutet ist sehr schwer abzuschätzen. Neben massiven Kursverlusten an den Börsen wird diese Panik auch viele andere Anlageklassen massiv belasten.

Panik an den Finanzmärkten wird kommen – Sie werden aber zu den Gewinnern gehören

Genau das haben wir auch in der Finanzkrise 2008/09 erlebt:

Wenn Panik herrscht, ist keine Anlage mehr sicher. Doch diese Panik geht schnell vorbei. Diese Panik bietet Ihnen als Investor große Chancen.

Sie werden einen kühlen Kopf bewahren, wenn alle anderen panisch werden. Sie  werden diese Panik nutzen, um hohe Gewinne einzufahren.

 

Quelle: Günter Hannich