Wie Sie inzwischen wissen, sollen die Renten ab dem 1. Juli 2016 steigen. Zudem können Sie zukünftig nicht nur 80 Prozent sondern 82 % der Ausgaben für die Altersvorsorge steuerlich geltend machen. Der Grundfreibetrag steigt bei Ledigen um 180 Euro auf 8.652 Euro. Bei einem gemeinsam veranlagten Ehepaar auf 17.304 Euro. Die Freibeträge für den Lohnsteuerabzug gelten nun nicht mehr nur ein, sondern zwei Jahre lang.
Weitere Vorteile
Das neue Bürokratieentlastungsgesetz befreit Unternehmern, deren Gewinn jährlich nicht mehr als 60.000 Euro beträgt und die maximal 600.000 Euro umsetzen, von der Buchführungs-/Aufzeichnungs- sowie Bilanzierungspflicht. Für diese werden auch verschiedene Meldepflichten zu Umwelt- und Wirtschaftsstatistiken gestrichen.
Das Kindergeld wurde angehoben, genauso wie die BAföG-Bedarfsätze, Hart-IV und Sozialhilfesätze.
Und das ist noch nicht alles.
Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
Bislang beträgt die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes sechs Monate.
2016 ist sie auf 12 Monate verlängert worden.
Arbeitslosengeld
Wie Sie vielleicht wissen muss ein Arbeitnehmer innerhalb von zwei Jahren mindestens 12 Monate ein Arbeitsverhältnis gehabt haben, damit er Arbeitslosengeld beantragen kann.
Nun wurde bis Ende 2016 eine Sonderreglung verlängert. Diese besagt, dass Arbeitnehmer, die immer wieder nur kurzfristig beschäftigt werden, schon nach 6 Monaten Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Das soll sie davor schützen, sofort auf Hartz-IV angewiesen zu sein.
Höheres Wohngeld
Mehr Mietzuschuss erhalten Haushalte mit geringem Einkommen. Ein Zwei-Personen-Haushalt bekommt nun durchschnittlich monatlich 186 Euro.
2012 lag dieser Satz noch bei 112 Euro.

Schutz vor hohen Dispozinsen
Zukünftig sollen Verbraucher besser vor zu hohen Dispozinsen geschützt werden. Banken und Sparkassen sollen nach einem Gesetzentwurf kostengünstigere Alternativen anbieten, wenn Sie Ihren Dispokredit 6 Monate lang mehr als 75 % ausgeschöpft haben. Oder Sie Ihr Konto stark überziehen.
Auch sollen die aktuellen Zinssätze im Internet veröffentlicht werden, damit die Konditionen leichter vergleichbar sind.
Doch noch ist dieser Gesetzentwurf nicht endgültig verabschiedet. Bleibt zu hoffen, dass dies baldmöglichst geschieht.
Anrecht für jedermann auf ein Bankkonto
Bis spätestens zum 18. September 2016 hat jeder ein Recht auf ein eigenes Bankkonto. Auch Obdachlose und Flüchtlinge. Damit jeder, der sich legal in einem EU-Mitgliedsland aufhält. Die Geldinstitute dürfen niemand mehr ein Girokonto verwehren. Bislang gab es dahingehend nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Banken.
Mit dem Konto soll jeder Kunde Barein- und Auszahlungen tätigen können. Genauso Überweisungen, Lastschriften, Karteneinzahlungen und Online-Banking. Doch nicht jeder darf sein Konto überziehen.
Der Hintergrund hierfür ist die EU-Zahlungskonten-Richtlinie, die bis spätestens zum 18. September 2016 in nationales Recht umgesetzt sein muss.
BIC entfällt
Ab dem 01. Februar 2016 entfällt der sogenannte BIC (Bank Identifier Code). Auch bei grenzüberschreitenden Zahlungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums. Dieser setzt sich aus der EU, Island, Liechtenstein und Norwegen zusammen.
Der BIC wird dann nur noch für Zahlungen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums benötigt.
Energieeffiziente Neubauten: höhere Förderkredite
Ab dem 1. April 2016 können Sie für energieeffiziente Neubauten statt 50.000 Euro Förderkredite pro Wohneinheit das Doppelte, also 100.000 Euro beantragen.
Gewährt werden diese allerdings nur, wenn der Energiebedarf der Wohnungen höchstens bei 55 Prozent der bis Ende 2015 zulässigen Höchstwerte liegt.
Billigere EU-Telefonie
Ab dem 30. April 2016 müssen Sie weniger für das Telefonieren und Surfen innerhalb der EU bezahlen, weil die Höhe der Roaming-Gebühren begrenzt wird.
Was das genau heißt, verrate ich Ihnen auch: Telekommunikationsanbieter dürfen für Verbindungen im Ausland zum bestehenden Inlandstarif höchstens 5 Cent pro Minute hinzurechnen. Für SMS 2 Cent. Der Roaming-Aufschlag bei Internetnutzung wird auf 5 Cent pro Megabyte begrenzt. Hinzu kommt jeweils noch die Mehrwertsteuer.
Sie sehen also, dass das neue Jahr auch einige Vorteile für Sie bringt. Nur müssen Sie erst einmal davon wissen! Aber als Leser von Unangreifbar Leben sind Sie, wie Sie sicher wissen, immer up to date!
Quelle: Guido Grandt